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Unteroffizier

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Unteroffizier (Abk.:Uffz, EDV-Abkürzung: U) ist zum einen eine Laufbahn- oder Dienstgradgruppe und zum anderen eine militärische Dienstgradbezeichnung. Auch bei der deutschen Wehrmacht war bis 1945 diese Bedeutung gültig. In einigen nichtdeutschen Ländern sind die Dienstgradbezeichnungen der Unteroffiziere auch in zivilen Organisationen gebräuchlich; besonders, wenn sie dem Militär direkt unterstellt oder militärähnlich strukturiert sind (etwa bei der französischen Feuerwehr und Gendarmerie).

Dienstgradgruppe

Die Laufbahn der Unteroffiziere, im NATO-Rangcode als Mannschaften und Unteroffiziere bezeichnet, umfasst bei allen Teilstreitkräften in der Regel die Dienstgrade der Unteroffiziere ohne (Uffz o.P.) und mit Portepee (Uffz m. P.).

Deutschland

Bundeswehr

Dienstgradgruppenunterteilung

Bei der Bundeswehr umfasst die Dienstgradgruppe der Unteroffizier die Dienstgrade Unteroffizier bzw. Fahnenjunker (bei OA) bzw. Seekadett bishin zum Oberstabsfeldwebel oder bei der Marine vom Maat bis zum Oberstabsbootsmann. Innerhalb dieser Dienstgradgruppe ist kein Angehöriger der Dienstgradgruppe gegenüber dem anderen auf Grund des Dienstgrades vorgesetzt. In der Regel entspricht die Laufbahn der Unteroffiziere mit Portepee (s.u.) dem mittleren Dienst.

Neben der Unterteilung in Unteroffiziere mit und ohne Portepee werden Unteroffiziere bei der Bundeswehr heute in die Laufbahnen der Unteroffiziere im Truppendienst und Unteroffiziere im Fachdienst unterteilt.

Ausbildung
Datei:GE-Army-OR2b.gif
UA, im Dienstgrad Gefreiter
(Litze der Panzeraufklärer)
Maatanwärter, im Dienstgrad eines Gefreiter
Deutsche Marine

Die Voraussetzungen zur Einstellung als Unteroffizieranwärter (UA) ist in der Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) festgelegt. Demnach dauert die Ausbildung zum Unteroffizier bei der Bundeswehr ein Jahr, die zum Feldwebel drei Jahre (früher vier Jahre). Für die Dauer der Anwärterzeit tragen Untereroffizieranwärter bis zur Beförderung zum Unteroffizier bzw. Maat oberhalb des Dienstgradabzeichens einen Querbalken (silberfarben bei Heer/Luftwaffe, goldfarben bei der Marine). Feldwebelanwärter kennzeichnet eine quer über das untere Ende der Dienstgradabzeichen getragene altgoldfarbene Litze (Dienstanzug und Feldanzug Heer/Luftwaffe) bzw. zwei goldfarbene Querbalken über dem Dienstgradabzeichen der Bootsmannanwärter (Dienstanzug Marine).

Österreich und die Schweiz

In der Schweizer Armee werden Unteroffiziere mit Portepee als „Höhere Unteroffiziere“ bezeichnet. Sie sind den Unteroffizieren vorgesetzt.

Im österreichischen Bundesheer zählen die Dienstgrade vom Wachtmeister aufwärts bis einschließlich Vizeleutnant zur Dienstgradgruppe der Unteroffiziere. Sie sind den Chargen (Mannschaftsdienstgraden) vorgesetzt. Die Dienstgrade Stabswachtmeister aufwärts werden auch als Stabsunteroffiziere bezeichnet.

Dienstgrad

Dem Dienstgrad Unteroffizier entspricht in vielen Streitkräften der Welt der Sergeant (engl.)/Sergent (frz.), seltener der Corporal. Unteroffiziere organisieren den Ablauf einer militärischen Einheit. Sie führen Teileinheiten (Gruppen, Züge und entsprechende Teileinheiten).

Datei:GE-Army-OR5c.gif
Dienstgrad-Abzeichen
Unteroffizier (Artillerie)

Deutschland

Dienstgrad der Bundeswehr

Der Unteroffizier entspricht in der Deutschen Marine dem Dienstgrad Maat. Offizieranwärter durchlaufen diesen Dienstgrad als Fahnenjunker (Heer, Luftwaffe) bzw. Seekadett (Marine).

Unteroffiziere können innerhalb der durch die Vorgesetztenverordnung (VorgV) gesetzten Grenzen Mannschaften Befehle erteilen. Sie werden (ebenso Fahnenjunker und Seekadett) nach der Bundesbesoldungsordnung (BBesO) mit A5 besoldet.

  • in manchen Heeren auch die Obergefreiten und Gefreiten

Historische deutsche Unteroffiziersdienstgrade

 Unteroffizierdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[1]   Höherer Dienstgrad[1]
Oberstabsgefreiter Unteroffizier Stabsunteroffizier

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Siehe auch

  1. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).