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Junge Landsmannschaft Ostdeutschland

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Die Junge Landsmannschaft Ostpreußen (JLO) ist die ehemalige Jugendorganisation der Landsmannschaft Ostpreußen, die sich wegen der zunehmend rechtsextremen Tendenzen in einigen Landesverbänden von ihr getrennt hat. Sie bezeichnet sich selbst als Nachwuchsorganisation der Vertriebenen, die als Sachwalter ost- und gesamtdeutscher Interessen Ostdeutscher kulturelles Erbe bewahre.

Die JLO wurde 1991 in Würzburg als offizielle Jugendorganisation der Landsmannschaft des Vertriebenenverbandes gegründet. In den Jahren 1991 und 1992 wurden für die JLO aus Bundesmittel in Höhe von 11 400 DM (1991) und 21 739 DM (1992) gefördert.

Als Vorsitzende wirkten in den 1990er Jahren Rüdiger Stolle, Bernhard Knapstein, Elard von Gottberg, Rene Nehring und Uwe Faesel. Größeren Einfluß übten einige ältere Mitglieder, wie Ansgar Graw oder der CDU-Politiker Uwe Greve, aus. Der derzeitige Vorsitzende ist Alexander Kleber. Die JLO gliedert sich in in einen Bundes- und acht Landesverbände. Als Organisationsorgan erscheint unregelmäßig die Mitgliederzeitung "Fritz - Junge Zeitung für Deutschland".

Die JLO versteht sich selbst als "eine Gemeinschaft junger Menschen, die sich mit Ostpreußen durch familiäre Abstammung, nationales Zusammengehörigkeitsgefühl oder das Bekenntnis zu dem geistigen sittlichen Erbe Ostpreußens verbunden fühlen". Sie fordert "umfassende Volksgruppenrechte für Deutsche in ihren angestammten Siedlungsgebieten" und setzt sich für "die Besinnung auf die positiven geistigen und sittlichen Traditionen Preußens" ein. Ihr Motto (laut Homepage) ist: "Wir wollen nach Ostland fahren!"

Die Vereinigung veranstaltet Tagungen und Schulungsveranstaltungen wie 1999 in Eisenach, auf denen z.B. Alfred Mechtersheimer referierte. Vertreibung wird dabei immer in Zusammenhang mit Volkstum, Nation, Kultur, Geschichte und Sprache gestellt. Im Mittelpunkt steht das Nationale. Unter den Mitgliedern wird durch diese Veranstaltungen, Lager, Fahrten und mittels Kriegsgräberbetreuung in Ostpreußen reger Kontakt gehalten. Die Vereinigung bildete somit den Schulungszusammenhang für die Herausbildung einer jüngeren Nachfolgegeneration der ostpreußischen Landsmannschaft. Ihre ehemaligen Vorständler Michael Paulwitz und Ansgar Graw wurden später Funktionäre der Landsmannschaft Ostpreußen.

Die JLO richtet regelmäßig auch Gedenkveranstaltungen (Trauermarsch) zur Bombardierung von Dresden im 2. Weltkrieg aus. Zunächst ging man in der Stadtverwaltung von harmlosen Aktionen aus. Doch seit 1999 waren es grösstenteils Mitglieder und Anhänger der NPD, die dort teilnahmen.

Kritiker bezeichnen sie als als Deckmantelorganisation für rechtsextremistische Aktivitäten, in der sich aber auch Burschenschafter und Anhänger der Neuen Rechten bewegen. Es bestehen u.a. enge Verbindungen zur Burschenschaft Danubia München und dem offiziellen "Partnerbund" Witikobund. Sie stellen auch zur Debatte, dass der jugendliche Nachwuchs der Vertriebenen von den Vertreibungen überhaupt nicht direkt betroffen war, und hinterfragen die Motivation eines dementsprechenden Engagements.


Siehe auch

http://www3.mdr.de/kulturreport/060205/thema_dresden.html