Zum Inhalt springen

Ulrich Brunner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. August 2008 um 15:10 Uhr durch Webverbesserer (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: wikilink). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ulrich Brunner (* 12. Juli 1938 in Wien) ist ein österreichischer Journalist.

Brunner, der aus einfachen Verhältnissen stammt, absolvierte die Pflichtschule, wurde Schriftsetzer und legte im zweiten Bildungsweg via Arbeitermittelschule 1961 die Matura ab. In der Folge studierte er als Werkstudent Rechtswissenschaften an der Universität Wien, musste aber nach Ablegung der Ersten Staatsprüfung aus familiären Gründen sein Studium aufgeben. Beruflich war Brunner als Korrektor in der Arbeiter-Zeitung tätig und wechselte dann ins journalistische Fach. 1967-70 war er Reporter bei dem Wiener sozialdemokratischen Boulevardblatt Neue Zeitung, 1970 bis 1975 innenpolitischer Redakteur bei der Arbeiter-Zeitung.

Brunner wechselte 1975 als Redakteur zum Aktuellen Dienst des ORF und war von 1979 bis 1984 als dessen Leiter tätig. 1984 wechselte er als Chefredakteur in den Hörfunk. Ab 1990 bis zu seiner Pensionierung war Brunner Intendant des ORF Landesstudios Burgenland.

Die legendäre Debatte mit Kreisky

Brunner behielt sich auch als Leiter des aktuellen Dienstes vor, die Interviews mit Bundeskanzler Bruno Kreisky zu führen. Dabei erregte er Anfang 1981 den Unwillen des Kanzlers, der den Versuch der ÖVP, den vom Volk gewählten Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger in einer tagespolitischen Frage als Autorität zu konsultieren als Rückgriff auf die 1930er Jahre ablehnte. Als Brunner, ein loyaler Sozialdemokrat, gegen diesen etwas kühnen Vergleich Bedenken anmeldete, wurde er von Kreisky mit den Worten: „Lernen Sie Geschichte, Herr Reporter!“ gemaßregelt. Der Satz, meist zitiert als: „Lernen Sie Geschichte, Herr Redakteur!“ wurde zum weitgehend verselbständigten Zitat. Brunner hatte nicht weiter widersprochen.