Wilhelm Reinhard von Neipperg
Wilhelm Reinhard Graf von Neipperg (* 27. Mai 1684; † 26. Mai 1774 in Wien) war ein österreichischer Heerführer aus dem Geschlecht der Grafen von Neipperg.
Leben
Wilhelm Reinhard von Neipperg, Sohn des kaiserlichen Feldmarschalls Freiherrn Eberhard Friedrich von Neipperg (1656-1725), trat 1702 in kaiserliche Dienste und wurde 1717 Oberst eines Infanterieregiments. Er zeichnete sich im Türkenkrieg 1716 bei Temesvár und 1717 bei Belgrad aus, wurde 1723 Generalmajor und Erzieher des Herzogs Franz Stephan von Lothringen, des späteren Kaisers Franz I., und danach dessen vertrauter Freund.
1730 wurde er Kommandant von Luxemburg, machte 1733 als Feldmarschallleutnant den Krieg in Italien mit, wurde 1735 Feldzeugmeister, 1737 Gouverneur von Temesvár und kämpfte im Türkenkrieg.
Am 1. September 1739 schloss er ohne Vollmacht übereilterweise den ungünstigen Frieden von Belgrad ab und wurde dafür zu Festungshaft verurteilt. Er wurde zunächst in Raab und dann in der Festung Glatz festgehalten. Doch Maria Theresia schlug bei ihrem Thronantritt 1740 das Verfahren gegen ihn nieder und entsandte ihn 1741 als Führer einer Armee gegen Friedrich II. nach Schlesien. Dort erlitt er allerdings am 10. April 1741 die Niederlage bei Mollwitz. Kurz nach der Schlacht wurde er zwar trotzdem zum Feldmarschall befördert und konnte auch noch seine Armee in ziemlicher Ordnung nach Mähren zurückführen. Dann aber wurde er abberufen. 1743 beteiligte er sich noch an der Schlacht bei Dettingen, wurde aber bald endgültig von der Feldarmee abgezogen und nach Wien versetzt, wo er 1753 kommandierender General des dort stationierten Armeekorps wurde. Im Jahr 1755 wurde er auch in den Hofkriegsrat berufen. Zum Abschluss seiner Laufbahn erhielt er 1762 das Ehrenamt eines Stadt-Obersten von Wien.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Neipperg, Wilhelm Reinhard, Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Heerführer |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1684 |
STERBEDATUM | 26. Mai 1774 |
STERBEORT | Wien |