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Wasserspardusche

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Wassersparduschen sind Duschköpfe, die weniger Wasser verbrauchen als normale Duschen.

Dabei wird in diesen Sparduschen über verschiedene technische Eingriffe der Wasserverbrauch reduziert, und damit auch der Energieverbrauch zur Erwärmung des Duschwassers reduziert.

Sparpotential

In Deutschland verbraucht jeder Einwohner im Schnitt 126 Liter Wasser. [1] Den größten Anteil daran hat das häufige tägliche Duschen oder Baden. Die Gesellschaft für Konsumforschung hat ermittelt, dass in einem Haushalt mit zwei Personen pro Jahr etwa 600 Mal geduscht wird, jeweils für 6 Minuten. [2].

Bei einem normalen Wasserverbrauch einer Dusche, von 14 l/min, bedeutet dies: 600 * 6 min * 14 l/min = 50.400 Liter Wasserverbrauch für das Duschen im Jahr.

Mit einer Spardusche, die lediglich 6 l/min verbraucht sieht die Rechnung folgendermaßen aus: 600 * 6 min * 6 l/min = 21.600 Liter Wasserverbrauch für das Duschen im Jahr.

Bei der weiteren Betrachtung des Sparpotentials werden wir mit 50,4 m³ bzw. mit 21,6 m³ rechnen. Ein Kubikmeter Wasser kostet inklusive Abwasser etwa 3,9 €.

Daraus ergeben sich allein für die reinen Wasserkosten folgende werte:

  • normale Dusche: 50,4 m³ * 3,9 €/m³ = 196,56 €
  • Spardusche: 21,6 m³ * 3,9 €/m³ = 84,24 €

Zusätzlich fallen Kosten für die Erwärmung des Duschwassers an. Diese sind je nach Art der Erwärmung unterschiedlich. Im folgenden werden lediglich die Kosten für die Erwärmung mit Gas betrachtet. Die Kosten für die Erwärmung des Wassers mit Strom sind jedoch wesentlich höher.

Um einen Kubikmeter Wasser von 10°C auf 37°C zu erwärmen werden rund 30 kWh Heizenergie benötigt.

Benötigte Energie:

  • normale Dusche: 50,4 m³ * 30 kWh = 1512 kWh
  • Spardusche: 21,6 m³ * 30 kWh = 648 kWh

Gas hat einen Heizwert von etwa 10,4 kWh/m³ und kostet ca. 0,65 €/m³. Daraus ergeben sich folgende Kosten für die Erwärmung des Wasseres:

  • normale Dusche: 1512 kWh / 10,4 kWh/m³ * 0,65 €/m³ = 94,50 €
  • Spardusche: 648 kWh / 10,4 kWh/m³ * 0,65 €/m³ = 40,50 €

Insgesamt betragen demnach die Kosten:

  • normale Dusche: 196,96 € + 94,50 € = 291,46 €
  • Spardusche: 84,24 € + 40,50 € = 124,74 €

Insgesamt ergibt sich in dieser Beispielsrechnung ein Einsparpotential von 166,72 Euro pro Jahr. Die Kosten für Wassersparduschen betragen je nach Ausführung zwischen 20 und 100 Euro, sie rentieren sich also im ersten Jahr der Anschaffung.

Aufbau und Funktionsweise

Düsenstrahlbrause

Bei dieser Technik beschleunigt das Wasser auf Grund der Geometrie in sehr hohem Maße ohne Zerstäubung. Zuerst wird das Wasser durch eine Düse geführt. Dieses Wasser stößt mit der enthaltenen Luft durch den Brausekopf. Danach fließt das Wasser durch die Strahlscheibe. Für Millisekunden entsteht ein Vakuum, welches den entstehenden Wassertropfen abhackt. Der Druck des Vakuums wird zu groß und die Brause zieht wieder Luft. Dies ist ein Kreislauf, der sich stetig wiederholt. Das entstehende Strahlbild ist durch ein leichtes Pulsieren und große Tropfen geprägt. Durch die hohe Wasserbeschleunigung und die Vakuumimpulse wird einer Kalkbildung entgegengewirkt.

Wirbelkammertechnik

Bei dieser Art von Duschköpfen wird in die Wassertropfen eine kleine Luftblase eingeschlossen. So wirken die Tropfen größer und der Duschstrahl voll, auch bei geringem Wasserdurchfluss. Das Wasser wird durch eine Wirbelkammer geleitet. Diese Wirbelkammer erzeugt im Brausekopf durch das einströmende Wasser einen schnell rotierenden Wasserwirbel. Durch die Sogwirkung des Wirbels wird Luft in den Brausekopf eingesaugt. Wasser und Luft werden im Wirbel zu einem Schaum vermischt. Aus den Brauselöchern tritt dieser Schaum dann in Form von Wasserblasen aus.

Düsentechnik

Hierbei wird Wasser durch eine oder mehrere Düsen geleitet, beschleunigt und dabei fein verteilt. Das ergibt ein gefühlt größeres Volumen und führt zu einem leichten Massageeffekt beim Duschen. Geleichzeitig werden die Tropfen jedoch stark verkleinert, wodurch ein verstärktes Spritzen und Beschlagen der Scheiben zu verzeichnen ist.

Einfache Durchflussreduzierer

Bei diesem Prinzip wird die Durchflussmenge der Dusche mittels einer Querschnittsverengung reduziert. Das Ergebnis sind Einsparmöglichkeiten, die jedoch häufig zu einem schwachen Duschstrahl führen und so das Duschgefühl beeinträchtigen.

All die hier genannten Prizipien verringern den Wasserverbrauch beim Duschen um bis zu 50% oder mehr. Jedoch wird nur bei den ersten drei Technologien versucht, den sparsameren Umgang mit dem Wasser zu kaschieren, um das Duschgefühl nicht zu beeinträchtigen.

Vorteile

  • Deutliche Kosteneinsparungen sind mit dem Gebrauch von Wassersparduschen möglich.
  • Emissionen, die bei der Erwärmung des Wassers entstehen, werden reduziert.
  • Der Verbrauch der Ressource Wasser wird verringert.
  • Einige Modelle verkalken nicht.

Nachteile

  • Bei manchen Duschmodellen unbefriedigender Duschkomfort
  • Teilweise stärkeres Beschlagen im Bad durch Wasserdampf (je nach Modell)
  • Etwas lauteres Geräusch beim Duschen

Quellen

  1. Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V.
  2. GFK Aktiengesellschaft (Gesellschaft für Konsumforschung)