Zum Inhalt springen

Werner Leich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. August 2008 um 07:30 Uhr durch Tilman Berger (Diskussion | Beiträge) (Leben und Beruf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Werner Leich (* 31. Januar 1927 in Mühlhausen/Thüringen) ist ein evangelischer Theologe und war 1978 bis 1992 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen.

Er ist seit 1952 mit Trautel geb. Sickert verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.

Leben und Beruf

Leich besuchte die NAPOLA von Schulpforte bei Naumburg und anschließend das Gymnasium Ernestinum in Gotha. 1942 bis 1945 nahm er freiwillig als Luftwaffenhelfer und als Wehrmachtssoldat mit Dienstgrad Fahnenjunker am Krieg teil, denn er wollte „für die Rettung Deutschlands kämpfen“. Nach dem 2. Weltkrieg begann er eine Schlosserlehre und holte das Abitur nach. Ab 1947 studierte er evangelische Theologie in Marburg und Heidelberg. Um sein Studium zu finanzieren, arbeitere er untertage in Gelsenkirchen im Bergwerk. Während des Studiums prägte er seine konservativen und antisozialistischen Überzeugungen aus. Er schloss sich der schlagenden Verbindung „Hasso Borussia Marburg“ im CC an und engagierte sich gegen emanzipatorische Ansätze im AStA der Universität.

Nach Abschluss seines Studiums 1951 war er bis 1953 Vikar in Angelroda und ab 1954 Pfarrer in Wurzbach/Thüringen. 1969 wurde er zum Superintendenten in Bad Lobenstein ernannt. Schon seit 1960 gehörte er auch der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen an, in welcher er 1967 zum Vizepräsidenten gewählt wurde. Dieses Amt konnte er bis 1978 ausüben, dann wurde er Landesbischof der thüringischen Landeskirche in Eisenach . Die Synode hatte ihn im Dezember 1977 als Nachfolger von Ingo Braecklein in dieses Amt gewählt.

Schon seit 1969 war Leich auch Mitglied in der Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) – Bereich Ost, der er von 1986 bis 1991 als Leitender Bischof vorstand. Gleichzeitig war er 1986 bis 1990 als Nachfolger von Johannes Hempel Vorsitzender des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK). Beide kirchlichen Zusammenschlüsse (VELKD-Ost und BEK) wurden nach der Wende aufgelöst.

Zum 3. Oktober 1990 empfahl Leich den Kirchgemeinden ein allgemeines Läuten der Kirchenglocken, das in kirchlichen und auf eine Reform der DDR orientierten Kreisen heftig kritisiert wurde. Wenige Monate zuvor hatte er sich dafür ausgesprochen, die Formel Kirche im Sozialismus fallenzulassen zugunsten der Bezeichnung „Evangelische Kirche in der DDR“.

1992 trat Leich in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger als Landesbischof wählte die thüringische Synode Roland Hoffmann.

Leich veröffentlichte 1992 seine Autobiografie Wechselnde Horizonte. Mein Leben in vier politischen Systemen, 3. Auflage: "DU aber bleibst im Wechsel der Horizonte", Wartburg-Verlag Weimar, 2002. Außerdem: "Gesandt zum Dienst", Wartburg-Verlag Weimar 2002.

Ehrungen

Leich erhielt 1983 die Ehrendoktorwürde der Universität Jena (Dr. h.c.)1989 die Ehrendoktorwürde des theologischen Instituts der Evang.Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Ungarn, 1989 die Ehrendoktorwürde der Universität Springfield/Ohio, 1984 die Medaille der „Roosevelt-Stiftung der vier Freiheiten“ und 2004 den Thüringer Verdienstorden.

Vorlage:PND