Zum Inhalt springen

Bruno Bettelheim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Februar 2005 um 22:44 Uhr durch Rdb (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Benutzer:217.234.80.85 rückgängig gemacht und letzte Version von Benutzer:Florian.Keßler wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Bruno Bettelheim, (* 28. August 1903 in Wien, † 13. März 1990 in Silver Spring, Maryland, USA) war ein US-amerikanischer Psychoanalytiker und Kinderpsychologe österreichischer Abstammung.

Leben

Als Sohn eines Sägwerkbesitzers, zeigte Bruno Bettelheim schon als Vierzehnjähriger Interesse an der Psychoanalyse und bewegte sich bald im Kreis um Sigmund Freud. Während seines Germanistikstudiums an der Universität Wien kam er über die Kunstgeschichte zur Philosophie. Eine psychoanalytische Dissertation konnte er allerdings nicht einreichen, sodass er 1938 sein Studium mit einer Arbeit über Immanuel Kant ("Das Problem des Naturschönen und die moderne Ästhetik") abschloss. Noch im selben Jahr wurde Bettelheim als Jude in das KZ Dachau und später Buchenwald überführt. Nach 10 Monaten KZ-Aufenthalt wurde ihm aufgrund des Engagements amerikanischer Unterstützer 1939 "erlaubt", in die USA zu emigrieren.

Dort wurde Bettelheim zunächst Forschungsassistent an der Universität Chicago. 1944 wurde er Leiter der dortigen "Orthogenic School" und Assistenzprofessor für Kinder- und Jugendpsychologie, -psychiatrie und -pädagogik. Zu einem seiner Schwerpunkte zählte die Behandlung autistischer Kinder. Ab 1952 bis zu seiner Emeritierung 1973 war er ordentlicher Professor. Bettelheims Werke zeichnen sich durch ein Plädoyer für Humanität und Verständnis aus. 1990 setzte er nach einem Schlaganfall seinem Leben ein Ende.

Bald nach seinem Tod implodierte Bettelheims Lebenswerk. Fälschungen und Plagiate wurden enttarnt, die wahren Zustände in der von ihm geleiteten "Orthogenic School" wurden öffentlich. (Achtung: Neutralität? - Siehe auch Diskussion)

Werke

16 ins Deutsche übersetzte Bücher, u.a.:
Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituation, 1982
Die Geburt des Selbst. The Empty Fortress. Erfolgreiche Therapie autistischer Kinder. 1966
Aufstand gegen die Masse. Die Chance des Individuums in der modernen Gesellschaft, 1980
Kinder brauchen Märchen (1975) (The Uses of Enchantment), dtv, [ISBN 3-423-35028-8]
Kinder brauchen Bücher (1982)
Ein Leben für Kinder, (1987)
Themen meines Lebens, (1990)
So können sie nicht leben(1999) [ISBN 3129006702]

Kritische Würdigung von Werk und Person

Ronald Angres (1990): Who, Really, was Bruno Bettelheim? Commentary, 90, (4) 26-30
E. Frattaroli (1994): Bruno Bettelheim´s Unrecognized Contribution to Psychoanalytic Thought. Psychoanalytic Review, Vol.81, No.3, 377-409
Nina Sutton (1996): Bruno Bettelheim, Hamburg
Richard Pollak (199?): The Creation of Dr. B: A Biography of Bruno Bettelheim
Franz-Josef Krumenacker (1998): Bettelheim: Grundpositionen seiner Theorie und Praxis, München (UTB)