Gregor Gysi
Der Anwalt und Politiker Gregor Gysi wurde am 16. Januar 1948 als Sohn des Kulturpolitikers Klaus Gysi in Berlin geboren.
Gysi gilt als gewandter Redner und wurde mehrfach hierfür ausgezeichnet. Er gehört zu den beliebtesten Politikern Deutschlands und besitzt viele Anhänger auch außerhalb der PDS-Wähler.
Biographie
Gysi legte 1966 sein Abitur mit einem Lehrabschluss (Facharbeiter für Rinderzucht) ab. 1966 bis 1970 studierte er Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin. Als Rechtsanwalt (ab 1971) vertrat er u.a. Robert Havemann und Rudolf Bahro. Er promovierte 1976 zum Dr. jur.
Ab dem 3. Dezember 1989 gehörte er dem Arbeitsausschuss zur Vorbereitung des außerordentlichen Parteitages der SED an. Am 9. Dezember 1989 wurde er zum Vorsitzenden der SED-PDS, der späteren PDS, gewählt. Den Parteivorsitz hat er bis zum 31. Januar 1993 inne.
Von März bis Oktober 1990 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Am 3. Oktober 1990 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestages, aus dem er am 1. Februar 2002 ausschied.
Vom 3. Oktober 1990 bis 1998 war er Vorsitzender der Gruppe der PDS im Deutschen Bundestag, dann bis zum 2. Oktober 2000 Vorsitzender der Bundestagsfraktion (Fraktionsvorsitzender) der PDS. Er legte diesen Posten nach einer Debatte über den Einsatz von bewaffneten UN-"Blauhelmtruppen" auf der Grundlage von Beschlüssen des Sicherheitsrates nieder. Die Debatte fand auf dem Parteitag in Münster statt, dem ersten in Westdeutschland. (Konkreter Anlass war die deutsche Beteiligung am Blauhelm-Einsatz im Kosovo-Krieg. Siehe auch der Parteitagsbeschluss zu UN-Militäreinsätzen)
Im Mai 1998 stellte der Immunitätsausschuss (s.a. Immunität) des Deutschen Bundestages fest, dass Gysi für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR unter dem Decknamen IM Notar gearbeitet habe. Die PDS und die FDP stimmten dem Papier nicht zu; Gysi legte erneut Klage gegen die Feststellung ein.
Am 18. Januar 2002 wurde Gysi Bürgermeister von Berlin und Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen. Er trat am 31. Juli 2002 von diesem Amt zurück und legte auch sein Berliner Abgeordnetenmandat mit der Begründung nieder, er habe beruflich erflogene "Bonus-Meilen" eines Vielfliegerprogramms privat genutzt.
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