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Raketenwerfer

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Ein Raketenwerfer, im ehemaligen Ostblock auch Geschoßwerfer genannt, ist eine Vorrichtung, von der ungelenkte Raketen = Projektile mit reaktivem Antrieb abgefeuert werden. Ein Raketenwerfer kann zwischen 4 und 40 Raketen aufnehmen, wobei Kaliber über 227 mm von Schienen, Kaliber darunter aus Rohren gestartet werden. Die Werfer sind meist auf Lkw, manchmal auch auf Kettenfahrgestelle montiert. Es gibt aber auch Raketenwerfer auf gezogenen Lafetten. Die Schußweiten moderner Raketenwerfer reichen von 10 bis 40 km. Geräte die eine einzelne gelenkte Rakete zum Abschuß bringen, werden als Starter bezeichnet.

Der Ursprung dieser Artillerieunterart geht auf asiatische Waffen zurück. In Europa bekannt wurden Kampfraketen durch die britischen Einheiten, die von William Congreve (1772-1828) entwickelte Brandraketen in den [Napoleonischen Kriegen]] zum Einsatz brachten. In der Folge wurden Einheiten für diese Waffe in Frankreich, Rußland, Östereich, der Schweiz, USA und Sachsen aufgestellt. Durch die Entwicklung gezogener Geschütze wurden Artillerieraketen wieder verdrängt. In der UdSSR war bei Kriegsbeginn eine 82-mm-Rakete einsatzbereit, die von Flugzeugen gegen Bodenziele verschossen wurde. Die Rote Armee setzte ab Sommer 1941 einen auf Lkw montierten Raketenwerfer ein, der diese Rakete von einfachen Schienen verschoß. Die Wehrmacht konterte mit 15- und 21-cm-Werfern, die von Lafetten feuerten. Bei Kriegsende brachten die Amerikaner auf Panzer montierte 114-mm-Werfer zum Einsatz.

Die großen Vorteile dieser Waffe liegen im einfachen Aufbau der Lafette (geringer Rückstoß, daher auch geringes Gewicht), in der leichten Bedienbarkeit und die sehr viel billigeren Herstellungskosten im Gegensatz zu Artilleriegeschützen. Nachteilig sind der große Bedarf an Treibpulver und die leichte Ortbarkeit wegen großer Lärm- und Staubentwicklung.

Wegen der prinzipbedingt größeren Streuung der Geschosse ist der Raketenwerfer eine typische Flächenfeuerwaffe, die ein vorher genau erkundetes Zielgebiet in kürzester Zeit mit einem Feuerschlag belegt. So kann das Leichte ArtillerieRaketenSystem (Lars) der Bundeswehr die 36 Raketen einer Ladung innerhalb von 18 Sekunden abfeuern. Vergleichbar ist der russische BM 27 mit 40 Raketen. MLRS ist ein System auf Kettenfahrgestell, das 12 227-mm-Raketen verschießt. Sowohl die Lars- als auch die MLRS-Raketen enthalten hochentwickelte Panzerminen bzw. Submunition, die über dem Zielgebiet freigesetzt wird.

Das oben erwähnte LARS verfügt über Raketen mit jeweils 5 Panzerabwehrminen.

Bekannte Raketenwerfer: