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Maggi-Würze

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Maggis-Würze (Replik einer historischen Flasche)
Maggi-Würze (2006)

Maggi-Würze [ˈmadʒi] ist Flüssigwürze, die in Aussehen und Geschmack eine gewisse Ähnlichkeit mit Sojasauce hat. Der Geschmack erinnert an Liebstöckel, das in Anlehnung an die Würze mittlerweile auch als Maggikraut bezeichnet wird. „Maggi“, abgefüllt in den typischen, von Julius de Praetere entworfenen[1], braunen Fläschchen mit rotgelben Etiketten, gilt beinahe als Synonym für alle derartigen Würzsaucen und gehört in vielen Haushalten Deutschlands zur Grundausstattung von Küche und Esstisch.

Die Maggi-Würze wurde 1886 von Julius Maggi in der Zürcher Ortschaft Kemptthal (Gemeinde Lindau) als preiswerter Ersatz für Fleischextrakt erfunden, bzw. der ihm aus einem Japanaufenthalt bekannten Sojasauce nachempfunden. Die deutsche Niederlassung von Maggi wurde 1887 in Singen am Hohentwiel (in der Nähe von Konstanz) gegründet, wo sich seit 2002 der deutsche Produktionsschwerpunkt befindet.

Als Ausgangsstoff dient Weizenkleber (bis 2006 war es überwiegend Sojaschrot). Das darin enthaltene Eiweiß wurde ursprünglich durch Kochen in Salzsäure gelöst und verändert. Anschließend wurde mit Natronlauge neutralisiert, wobei auch große Mengen Kochsalz entstehen. Heute wird diese Methode jedoch nicht mehr angewandt, stattdessen kommen enzymatische Verfahren zum Einsatz. Hefeextrakt, Natriumglutamat und Aromen dienen zur Geschmacksverstärkung. Liebstöckel oder andere Kräuter sind nicht enthalten. Das entstandene Produkt wird gefiltert und mit Zuckerkulör gefärbt.

Zitate

„Sie ist ein Archetyp in Form und Substanz, Elixier im modernen Industriezeitalter, tropfend und klebrig. Die Amerikaner haben sich Coca-Cola, die Deutschen ihr Maggi geschaffen.“

Thomas Bayrle

Literatur

  • Hartmut Vincon (Hrsg.):Frank Wedekinds Maggi-Zeit, Verlag Jürgen Häusser, Darmstadt 1995. ISBN 3-927902-71-3.

Einzelnachweise

  1. Jennifer Beenen: 100 Jahre Designausbildung in Krefeld, IHK Mittlerer Niederrhein, 6. April 2004.