Byte
Ein Byte Vorlage:Lautschrift ist eine Bezeichnung in der Digitaltechnik und Informatik für:
- die kleinste in einem Schritt adressierbare Datenmenge im Hauptspeicher eines Rechners,
- eine adressierbare Speichereinheit, die groß genug ist, um ein beliebiges Zeichen der englischen Sprache aus dem Basis-Zeichensatz (ASCII) aufzunehmen. (1 Buchstabe = 8 Bit = 1 Byte)
- umgangssprachlich die Bezeichnung eines Tupels von 8 Bit, deren formale ISO-konforme Bezeichnung Oktett ist,
- einen Datentyp in einigen Programmiersprachen für eine 8 Bit breite Einheit (1 Byte = 8 Bit)
- eine Maßeinheit für 8 Bit bei Größenangaben (1 Byte = 23 Bit = 8 Bit) (nach: IEC 60027-2, Second Edition, 2000-11).
- eine Datenmenge von zwei Nibbles, die 256 verschiedene Werte annehmen kann und durch zwei hexadezimale Ziffern (00 bis FF) darstellbar ist (1 Nibble = 4 Bit, 2 Nibbles = 8 Bit = 1 Byte)
Bei den meisten heutigen Rechnern fallen alle diese Definitionen in eins zusammen.
Der Begriff Byte wird aufgrund der großen Verbreitung von Systemen, die auf acht Bit (beziehungsweise Zweierpotenzvielfache davon) basieren, für die Bezeichnung einer acht Bit breiten Größe verwendet, die in formaler Sprache (entsprechend ISO-Normen) aber korrekt Oktett (engl. "octet") heißt. Als Maßeinheit bei Größenangaben wird in der deutschen Sprache der Begriff Byte (im Sinne von 8 Bit) verwendet. Bei der Übertragung kann ein Byte parallel (alle Bits gleichzeitig) oder seriell (alle Bits nacheinander) übertragen werden. Zur Sicherung der Richtigkeit werden oft Prüfbits angefügt. Bei der Übertragung größerer Mengen sind weitere Übertragungsprotokolle möglich. So werden bei 32-Bit-Rechnern oft 32 Bit (vier Byte) gemeinsam in einem Schritt übertragen, auch wenn nur ein 8-Bit-Tupel übertragen werden muss. Das ermöglicht eine Vereinfachung der zur Berechnung erforderlichen Algorithmen und einen kleineren Befehlssatz des Computers.
Um Datenmengen zum Beispiel von Festplatten anzugeben, wird der Einheit Byte (die dort für ein Oktett steht) ein Präfix wie z. b. k (für Kilo, 1000) oder Ki (für Kilo-binary, 1024) vorangestellt. Bezeichnungen wie kOktett und MOktett sind im Deutschen ungebräuchlich, finden sich aber z.B. im Französischen.
Binärpräfixe
Um diese Präfixe gab es lange Zeit einige Verwirrung, da bei physikalischen Einheiten die Staffelung mit Hilfe von Zehnerpotenzen üblich ist, zum Beispiel 1.000 g = 1 kg, während in der Informatik mit der Vorsilbe Kilo in der Vergangenheit 1.024 (= 210) statt 1.000 (= 103) gemeint war. Der Artikel Datenmenge geht auf diese Problematik ein. In der EDV-Literatur findet man für (= 1024) Byte derzeit noch oft die Angabe KB oder KByte, wobei sich seit langem das große K zur Unterscheidung vom SI-Präfix k (für 1000) eingebürgert hat. Das ist jedoch nicht Bestandteil eines Standards, da der Buchstabe K im SI-Einheitensystem für die Basiseinheit Kelvin vergeben ist, und diese Art der Unterscheidung bei den Präfixen für die größeren Werte (MB, GB usw.) überhaupt nicht mehr möglich ist.
Für die Bezeichnung 1 MB haben sich in der Praxis zudem drei verschiedene Werte eingebürgert:
1 MB = 1.000.000 Byte
- Telekommunikationsleitungen
- Ethernet
- Festplatten
- CD/DVD Medien
- Flash Speicher
1 MB = 1.048.576 Byte
- Arbeitsspeicher
1 MB = 1.024.000 Byte (1000 * 1024 Byte!)
- Floppy Disk
Als Versuch einer Klärung des Durcheinanders und zur Abgrenzung zu den SI-Präfixen sind deshalb die Binärpräfixe eingeführt worden. Zur Unterscheidung wurde in den Bezeichnungen ein bi für binary und in den Symbolen ein i eingefügt. Die Binärpräfixe wurden im Dezember 1998 im IEC-Standard 60027-2 veröffentlicht, haben sich jedoch im praktischen Gebrauch bislang noch nicht durchgesetzt.
Sie werden wie folgt umgerechnet:
Geschichte des Begriffs "Byte"Das Wort "Byte" ist künstlich und stammt von englisch "Bit" (deutsch: Bisschen) und "Bite" (deutsch: Happen; Quelle: The New Shorter Oxford English Dictionary). Verwendet wurde es, um eine Speichermenge oder Datenmenge zu kennzeichnen, die ausreicht, um ein Zeichen darzustellen. Der Begriff wurde 1956 von Werner Buchholz geprägt in einer frühen Designphase eines IBM-Computers[1]. Im Original beschrieb er eine Breite von 6 Bit und stellte die kleinste direkt addressierbare Speichereinheit eines Computers dar. Bereits 1956 erfolgte der Übergang zu 8 Bit. Die Schreibweise "Bite" wurde zu "Byte" geändert, um versehentliche Verwechslungen mit "Bit" zu vermeiden. "Byte" wird auch erklärt als Abkürzung für "Binary term", was aber ein Backronym ist. Zur Unterscheidung der ursprünglichen Bedeutung als kleinste addressierbare Einheit und der Bedeutung als 8-Bit-Tupel wird in der Fachliteratur (abhängig vom Fachgebiet) korrekterweise auch der Begriff Oktett für letzteres benutzt, um eine klarere Trennung zu erzielen. Weblinks
Weitere BedeutungByte ist auch der Titel einer US-amerikanischen Computerzeitschrift. |