Benutzer:Jonathan Haas/Snowclone
Ein Snowclone ist ein geflügeltes Wort, das, anspielend auf eine Urform, austauschbare Bestandteile enthält.
Beispiele
X sehen und sterben
- Urform: Neapel sehen und sterben
- Snowclone: Brügge sehen… und sterben? (Filmtitel)
Nachts sind alle Y Z. Oder gar: X sind alle Y Z.
- Urform: Nachts sind alle Katzen grau.
- Snowclone: Nachts sind alle Fische bunt. (Zeit-Artikel)
X macht müde Y munter.
- Urform: Milch macht müde Männer munter
- Snowclone: Mercedes macht müde Fahrer munter ([http://www.spiegel.de/auto/werkstatt/0,1518,446994,00.html Spiegel-Artikel)
Die Angst des X vorm Y. Oder: Die Angst des X beim Y.
- Urform: Peter Handkes Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
- Snowclone: Die Angst des Bürgers vorm Atom (Stern-Buch von 1979)
Etymologie
Der Linguist Geoffrey Pullum schrieb 2003, er suche ein Wort für „anpassbare, abgegriffene, zitierte oder fehlzitierte Mehrzweck-Phrasen oder -Sätze mit Wiedererkennungswert, die von faulen Journalisten und Autoren in mannigfachen launigen Varianten gebraucht werden können.“[1] Glen Whitman von der California State University, Northridge schlug das Wort Snowclone (wörtlich: Schnee-Klon) vor. Er griff damit Pullums Beispiel eines im englischen Sprachraum häufigen Snowclones auf: If Eskimos have N words for snow, X surely have Y words for Z.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Geoffrey Pullum: Phrases for lazy writers in kit form. Language Log, 27. Oktober 2003
- ↑ Geoffrey Pullum: Snowclones: lexicographical dating to the second. Language Log, 16. Januar 2004.
Weblinks
- Emmanuel Maria Dammerer: Buch von der deutschen Snowclonerey.