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VERA (Vergleichsarbeiten in der Schule)

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VERA ist ein Projekt zur Lernstandserhebung in der Schule, das den Leistungsstand von Schülern in Hauptfächern (Deutsch, Mathematik, Englisch und tw. Französisch) ermitteln soll. Dies soll insbesondere zur Förderung der Schüler geschehen, d.h. Defizite in Hinblick auf die Bildungsstandards ausgeglichen werden. VERA bedeutete ursprünglich „VERgleichsArbeiten in der Grundschule“ und ist 2004 gestartet als Gemeinschaftsprojekt von sieben Bundesländern, koordiniert von der Universität Koblenz-Landau. Ab 2007/2008 werden sich alle 16 Bundesländer daran beteiligen.[1]

VERA ist die größte flächendeckende Lernstandserhebung, die je in Deutschland durchgeführt wurde. Alleine in Nordrhein-Westfalen unterzogen sich am 8. und 10. Mai 2007 ca. 180.000 Schüler in 8000 Klassen den Tests.[2]


Allgemein

Lernstandserhebungen (auch „Vergleichsarbeiten“ genannt) werden im Zuge der Qualitätssicherung an Schulen in den Hauptfächern zentral vorgeben und regelmäßig durchgeführt. In vielen Bundesländern betrifft das z. B. die 3., 6. und 8. Klassen. Die Lernstandserhebungen entstanden im Gefolge der Diskussion um das schlechte Abschneiden in der PISA-Studie und stehen im Kontext der so genannten empirischen Wende, in der die tatsächlich erreichten Ergebnisse (Output-Orientierung) für die Schul- und Unterrichtsentwicklung wie auch für die Steuerung des Bildungssystems entscheidende Bedeutung erlangt haben.

Ziele

Mit dem VERA-Projekt werden unterschiedliche Ziele[3] verfolgt:

  • Unterrichtsentwicklung
  • Erfassung und Verbesserung der Diagnosegenauigkeit
  • Bestandsaufnahme: Standardsicherung und -entwicklung
  • Ergänzende Information zur Beratung der Eltern
  • Erleichterung und Beschleunigung der Umsetzung der neuen Rahmenpläne
  • Effizienzsteigerung bei der Nutzung des Internet für die schulische Qualitätssicherung

Entwicklung

Das Projekt wurde 2002 an der Universität Koblenz-Landau (Campus Landau) entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz. Seit 2004 wird in Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein unter dem Namen VERA (Vergleichsarbeiten in Deutsch und Mathematik) eine Lernstandserhebung in den 4. Grundschulklassen durchgeführt. Getestet werden die Fächer Deutsch und Mathematik.

  • VERA 3: Ab dem Schuljahr 2007/2008 wurde nicht mehr in der vierten, sondern in der dritten Klasse der Lernstand erhoben. Ab 2008 wird VERA 3 bundesweit durchgeführt.
  • VERA 6 und VERA 8: Im Schuljahr 2006/2007 wurden im Frühjahr 2007 die Lernstandserhebungen erstmalig zusätzlich in den 8. Klassen in Mathematik durchgeführt. Im Schuljahr 2007/2008 wird VERA auch in den 6. Klassen in Deutsch, Englisch und Mathematik durchgeführt. Die genauen Durchführungsbestimmungen legen die Länder eigenständig fest.

Durchführung

Zu einem landesweit zentralen Termin erhalten alle Kinder einer Jahrgangsstufe standardisierte Aufgaben, die in einer vorgegebenen Zeit zu bearbeiten sind. Die jeweiligen Klassen- oder Fachlehrer werten die Aufgabebögen aus und geben die Ergebnisse zusammen mit soziodemographischen Daten zur Klassenzusammensetzung über einen geschützten Internetzugang in anonymisierter Form in den zentralen VERA-Server ein. Unmittelbar danach bzw. nach einiger Zeit lässt sich dann eine Auswertung abrufen, die die Lernniveaus der einzelnen Schüler in vier Kategorien enthält. (Auch hier: je nach Bundesland und Jahrgangsstufe unterschiedlich) Zudem gibt es eine statistische Übersicht, die die Anteile der Schüler in den einzelnen Niveaus im Klassen-, Schul- und Landesvergleich zeigt.

Quellen

  1. http://www.learn-line.nrw.de/angebote/vergleichsarbeiten4/download/vera-ergebnisse_2007.pdf
  2. ebd.
  3. Ziele des VERA-Projekts [1]