Zeus-Statue des Phidias
Die Zeusstatue von Olympia, die zu den Sieben Weltwundern zählt, war das im 456 v. Chr. fertiggestellten Zeustempel von Olympia aufgestellte Bildnis des Zeus. Sie wurde allerdings erst fast zwanzig Jahre nach der Fertigstellung des Tempels ab 438 v. Chr. von dem griechischen Bildhauer Phidias wohl bis zu seinem Lebensende gegen 430 v. Chr. geschaffen und galt als sein größtes Meisterwerk.
Der griechische Reiseschriftsteller Pausanias gibt eine ausführliche Beschreibung der Statue, nach der das konkrete Aussehen freilich nur bedingt rekonstruiert werden kann. Die Statue hatte eine Höhe von über 12 m, war auf einem inneren Gerüst aus Eisen, Gips und Holz, außen mit Gold, Elfenbein und Ebenholz verkleidet (chryselephantin) und mit gegossenem farbigen Glas und Edelsteinen verziert.
Als unglücklich galt bei den Griechen, wer das Nationalheiligtum nicht gesehen hatte. Auch eine vernunftlose Kreatur müßte der Anblick des Zeus erschüttern (Chrysostomos). Der Zeus von Olympia war das letzte Werk des griechischen Bildhauers Phidias, von dem auch die in gleicher Technik errichtete Statue der Athena Parthenos auf der Akropolis in Athen stammte. Sie stellte den obersten der Götter mit gerunzelter Augenbraue (supercilium) dar. Denn mit einem Heben der Braue regiert Zeus nach antikem Glauben die Welt, mit einem Stirnrunzeln lässt er den Olymp erbeben.
Im Jahre 40 n. Chr. scheiterte der römische Kaiser Caligula mit dem Versuch, die Statue nach Rom zu schaffen.
Nach derzeitigen Erkenntnissen (Stand 2004) wurde die Zeusstatue jedoch nicht in Olympia zerstört. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde sie geraubt und nach Konstantinopel gebracht. Dort fiel sie 475 n. Chr. einem Brand zum Opfer.
Die Statue überdauerte ca. 850 Jahre.