Sewastopol
Sewastopol (ukrainisch Севастополь) ist die größte Stadt der autonomen Halbinsel Krim, Ukraine. Sie hatte im Jahr 2003 380.000 Einwohner.
Gegründet wurde die Stadt im Jahre 1763, als Russland die Krim besetzte. Früher war sie unter dem Namen Sebastopol bekannt, im Türkischen heißt sie Akyar. Am Rande der Stadt befinden sich die Ruinen der griechischen Stadt Chersones, die im 5. Jh. Chr. gegründet wurde.
Krimkrieg

Auf Grund seiner militärischen Bedeutung war Sewastopol im Krimkrieg zwischen Russland, Frankreich, Türkei und Großbritannien schwer umkämpft. Nach fast einjähriger Belagerung eroberten die Belagerer das Fort Malakoff. Danach zogen sich die russischen Verteidiger von der Halbinsel Krim zurück.
Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Halbinsel von deutschen Truppen unter Generalfeldmarschall Erich von Manstein belagert. Auf dem Seeweg wurde die Stadt weiterhin von Russland unterstützt. Mehr als 100.000 Soldaten und Zivilisten hatten sich in einem in den Fels getriebenen Labyrinth versteckt.
In der ersten Juniwoche 1942 begannen heftige Angriffe auf den äußeren Verteigungsring der Stadt. Nachdem deutsche Einheiten oberirdische Zugänge zum unterirdischen Höhlensystem fanden, gossen sie Benzin in das Höhlensystem und entzündeten es. Dabei verbrannten und erstickten Tausende der Eingeschlossenen. Unterstützt wurden die Angriffe von Flugzeugen der Wehrmacht und dem größten Eisenbahngeschütz der Welt, der Dora. Nach dem Angriff waren noch neun Gebäude der Stadt unbeschädigt. Aufgrund des beharrlichen Widerstandes gegen die deutschen und rumänischen Belagerer und der hohen Zahl der Todesopfer wurde Sewastopol 1945 zur Heldenstadt erklärt.

Sewastopol als Standort zweier Kriegsflotten
Nach dem Zerfall der UdSSR hat Russland einen Teil des Hafens für 20 Jahre von der Ukraine gepachtetet; dort befindet sich ein Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Daneben ist die ukrainische Flotte stationiert. Für die Pacht zahlt Russland 500 Millionen Dollar jährlich. Besonders gut kann man die ehemaligen Militäranlagen im Süden von Sewastopol in Balaklawa bestaunen. Dort befindet sich eine in den Berg getriebene unterirdische U-Boot Werft.
Bis vor einigen Jahren war Sewastopol eine geschlossene Stadt; nun kann sie ohne besonderes Visum besucht werden. Neben etwa 2000 Denkmälern findet sich in Sewastopol auch ein großes Rundgemälde, das die Belagerung Sewastopols eindrucksvoll darstellt.
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Matrosen warten auf die Fähre
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Küstenwache in der Balaklawa Bay
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Hochzeitsfoto an der Grafskaja pristan
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Meeresinstitut im Hafen