Salomonen
Dieser Artikel behandelt den unabhängigen Staat Salomonen, für weitere Bedeutungen siehe Salomonen (Begriffsklärung).
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Wahlspruch: Iu Oraet Nomoa | |||||
Amtssprache | Englisch | ||||
Hauptstadt | Honiara | ||||
Staatsform | Parlamentarische Monarchie | ||||
Regierungschef | Sir Allan Kemakeza | ||||
Gliederung | 7 Provinzen und 1 Stadt | ||||
Fläche | 28.896 km² | ||||
Einwohnerzahl | 509.190 Personen (2002) | ||||
Bevölkerungsdichte | 18,5 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | 7. Juli 1978 | ||||
Währung | Salomonen-Dollar | ||||
Zeitzone | UTC +11 | ||||
Nationalhymne | God Save Our Solomon Islands | ||||
Kfz-Kennzeichen | SOL | ||||
Internet-TLD | .sb | ||||
Vorwahl | +677 | ||||
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Die Salomonen sind ein Inselstaat im Südwesten des Pazifiks, östlich von Neuguinea. Zu ihm gehören zum größten Teil die geografischen Inseln der Salomonen, sowie die Rennell-Inseln, die Ontong-Java-Inseln und die weiter östlich liegenden Santa-Cruz-Inseln. Die nördlichen Salomonen gehören zum Staat Papua-Neuguinea. Die Salomonen sind Mitglied des Commonwealth of Nations.
Zu den umliegenden Inseln zählen Nauru, Kiribati, Tuvalu, Fidschi und Vanuatu.
Bevölkerung
Amtssprache ist zwar Englisch, jedoch werden auch Pijin (eine Pidginsprache oder Kreolsprache ähnlich dem Tok Pisin Papua-Neuguineas) als Verkehrssprache und eine Reihe melanesische und polynesische Sprachen gesprochen.
Etwa 93% der Einwohner sind Melanesier, 4% Polynesier und 1,5% Mikronesier.
Religion
34% der Salomoner sind Anglikaner (Church of Melanesia), 19% sind Katholiken, 17% gehören der South Seas Evangelical Church an. 11% sind Methodisten, 10% Adventistenund 9% gehören sonstigen Religionen an.
Geografie
Die Salomonen bestehen aus den sechs großen Inseln Western, Guadalcanal, Malaita, Isabel, Choiseul, New Georgia, San Christobal (Makira), Temotu, Rennell, und Central, sowie schätzungsweise 992 weiteren Inseln und Atollen. Die Vegetation der Inseln ist geprägt von bewaldeten Hügellandschaften.
Gliederung
Die Salomonen sind eingeteilt in die sieben Provinzen Central, Guadalcanal, Isabel, Makira, Malaita, Temotu und Western sowie dem Hauptstadtbezirk Honiara.
Jede Insel der Salomonen feiert ihren eigenen Provinztag.
- 25. Febr. Choiseul
- 8. Juni Temotu
- 29. Juni Zentralprovinz
- 1. bis 7. Juli Honiara
- 7. Juli Jahrestag der Unabhängigkeit
- 20. Juli Renell/Bellona
- 1. Aug. Guadalcanal
- 3. Aug. Makira
- 15. Aug. Malaita
- 7. Dez. Westliche Provinz
Geschichte
Nach der Entdeckung der Inselgruppe im Jahr 1568 durch die Spanier wanderten erst im 18. Jahrhundert erste europäische Händler und Missionare ein. Das Deutsche Reich übernahm den Nordteil der Inseln 1885 als Schutzgebiet. Die restlichen Inseln fielen 1899 an Großbritannien. Nach Beendigung des Ersten Weltkriegs wurde der deutsche Teil als Völkerbundsmandat unter australische Verwaltung gegeben und gehört heute zu Papua-Neuguinea.
Nach Ausbruch des Pazifikkriegs besetzten japanische Truppen 1942 die Inseln. In der Schlacht von Guadalcanal konnten die Amerikaner die Inseln befreien. Nach Kriegsende wurden die Salomonen wieder britisches Protektorat. Die innere Autonomie erlangten sie 1976 und wurden 1978 unter dem Namen Salomonen ein unabhängiger Staat. Die Salomonen blieben aber Mitglied des Commonwealth.
Staatsoberhäupter
Regierungszeit | Name | Dynastie | Lebensdaten |
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1837-1901 | Victoria I. | Hannover | 1819-1901 |
1901-1910 | Edward VII. | Sachsen-Coburg | 1841-1910 |
1910-1936 | George V. | Windsor | 1864-1936 |
1936 | Edward VIII. | Windsor | 1894-1972 |
1936-1952 | George VI. | Windsor | 1895-1952 |
1952- | Elizabeth II. | Windsor | 1926- |
Im Jahre 2003 sorgten Bilder einer salomonischen Insel, die von 2000 Menschen bewohnt wurde für Aufsehen, denn diese waren nicht mehr dort, es stand keine Hütte mehr und alle Bäume der Insel waren ebenfalls verschwunden. Man fand heraus, dass eine bis zu 30 m hohe Flutwelle über die Insel gerollt war und alles, was sich auf der Insel befand mit ins Meer gespült hatte.
Wirtschaft
Die Salomonen sind einer der ärmsten Staaten Ozeaniens.
Telekommunikation
Durch die ökonomischen Nachwirkungen der Rassenunruhen sind kaum Telekommunikationsanbindungen zu den verstreuten Inseln vorhanden. Die Nachrichtenübermittlung erfolgt hauptsächlich durch Briefe, die von Reisenden transportiert werden; Satellitentelefone sind für die Bevölkerung unerschwinglich. Daher wurde 2001 das Projekt PFnet (People First) mit Hilfe der UNO gestartet, um die Inseln über Funkverbindungen mit E-Mail zu versorgen. Bis Juli 2004 gab es 17 Stationen mit Internet-Cafe. Durch die langsame Anbindung von 2kbps sind keine Webseiten, sondern nur Mail zugänglich, worüber jedoch auch Webrecherchen durchgeführt werden können (tek.sourceforge.net).
Sport
Eine der größten Sensationen der Fußballgeschichte schafften die Salomonen, als sie in der WM-Qualifikation 2006 das arrivierte und sechsmal so große Neuseeland aus der Qualifikation warfen - wozu allerdings der noch größere Sensationssieg von Vanuatu über die Neuseeländer notwendig war.
Allerdings war die salomonische Fußballnationalmannschaft auch für eine der größten Blamagen des ozeanischen Fußballs verantwortlich, als sie 1994 gegen Nauru sensationell 1:2 verloren.
Siehe auch: Salomonen (Inseln)