Eugen Schmalenbach
Johann Wilhelm Eugen Schmalenbach (* 20. August 1873 in Halver-Schmalenbach; † 20. Februar 1955 in Köln) ist ein deutscher Betriebswirt.
Leben
Sein Vater Friedrich Schmalenbach war Kleineisenwarenfabrikant. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten muss Eugen Schmalenbach bereits 1890 den Besuch des Dörpfeld-Gymnasiums in Elberfeld abbrechen. Bevor er eine kurze Volontärzeit in einem Maschinenbauunternehmen macht, ist er kurz auf der königlichen Fachschule für Kleineisenindustrie in Remscheid. 1891 beginnt er seine kaufmännische Lehre in Velbert und tritt danach 1894 in das Geschäft seines Vaters ein. Bereits drei Jahre später übernimmt er die Leitung des Unternehmens. Allerdings begibt er sich bereits 1898 zum Studium der Handelstechnik nach Leipzig. 1899 legt der Student eine Arbeit über die damals völlig neuartige Deckungsbeitragsrechnung vor. 1900 legt er dort sein Diplom mit der Note 1 ab, schließt aber direkt ein Studium der Nationalökonomie bei Karl Bücher an, bei welchem er Assistent war.
1901 heiratet er Marianne Sachs. 1902 wird seine Tochter Marianne geboren, sieben Jahre später sein Sohn Fritz.
1902 lehrt er als Privatdozent an der Handelshochschule Köln.
1905: Aus dem Verein akademischer Kaufleute gründet sich in Köln auf Initiative von Eugen Schmalenbach am 23. Juli der Verband der Inhaber Deutscher Handels-Hochschuldiplome de, späterem Verband Deutscher Diplom Kaufleute (VDDK) dem heutigen Bdvb.
1906 wird er Professor an dieser Hochschule, 1919 durch die Angliederung an die Universität Köln Professor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Da seine Frau Jüdin ist, muss er sich während des Zweiten Weltkrieges bei seinem Freund Helmut Feist versteckt halten.
Sein Nachfolger an der Universität wird Erich Gutenberg.
1951 entsteht die "Schmalenbach-Gesellschaft zur Förderung der betriebswirtschaftlichen Forschung und Praxis e. V." aus der Schmalenbach-Vereinigung, welche bereits 1932 gegründet wurde. Diese wird 1998 in die "Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e. V." umbenannt.
Eugen Schmalenbach sieht die BWL zunächst als Kunstlehre, nicht als Wissenschaft. Sein Aufsatz "Privatwirtschaftslehre Kunstwirtschaftslehre" (1911) soll praktisch verwertbares Wissen in Form von Kaufmannsregeln, Handelsusancen oder Entscheidungsregeln zur Verfügung stellen. Hauptgedanke ist hier vor allem das Prinzip einer möglichst sparsamen Mittelverwendung.
Sein Schwerpunkt ist das Rechnungswesen mit Bilanztheorie, Kostenrechnung und Kontenrahmen. Schmalenbach ist Vertreter der dynamischen Bilanztheorie, welche er in seinem gleichnamigen Werk (1919) erläutert.
Ihm zu Ehren wird das Berufskolleg in Halver Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg genannt.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Schmalenbach, Eugen |
KURZBESCHREIBUNG | Einer der wichtigsten Betriebswirte Deutschlands |
GEBURTSDATUM | 20. August 1873 |
GEBURTSORT | Halver im Ortsteil Schmalenbach |
STERBEDATUM | 20. Februar 1955 |
STERBEORT | Köln |