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Ölfördermaximum

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Das Ölfördermaximum (oft auch Peak-Oil) bezeichnet den Zeitpunkt, zu dem die Förderrate eines Ölfelds ihr absolutes Maximum erreicht. Dieser Zeitpunkt ist erreicht, wenn etwa die Hälfte des förderbaren Öls gefördert wurde. Ölfördermaxima werden auch für einzelne Regionen oder den einzelnen Firmen zugängliche Felder berechnet. Der Zeitpunkt kann für ein Ölfeld nicht vollständig exakt vorausgesagt werden. Erst wenn die Förderrate eines Feldes über einen längeren Zeitraum hinweg unumkehrbar gefallen ist, sieht man in der Förderstatistik das maximal erreichte Fördervolumen, das Ölfördermaximum.

Das Ölfördermaximum für alle weltweiten Ölvorkommen wendet dieses Konzept auf die weltweite Verfügbarkeit von Rohöl an. Da Erdöl die bedeutendste Energiequelle darstellt, hätte ein unumkehrbarer Abfall der weltweiten Ölförderung deutliche Auswirkungen in vielen Lebensbereichen. Die Bandbreite möglicher Folgen erstreckt sich von Preissteigerungen von industriell hergestellten Produkten (inklusive Agrarrohstoffen) bis möglichen Energiekrisen. Es gibt zunehmend Anzeichen für ein bevorstehendes oder möglicherweise schon in der Vergangenheit geschehenes weltweites Erreichen des globalen Fördermaximums. So stammt die weitaus größte Menge des heute geförderten Erdöls aus sehr alten Quellen, neue wurden in den letzten dreißig Jahren nicht in ähnlicher Menge gefunden. Auch glich in der Vergangenheit die Gesamtfördermenge etwaige Ölpreissteigerungen bald wieder aus. Dieser Effekt ist seit 2005 ausgeblieben, obwohl die globale Nachfrage nach Öl kontinuierlich gestiegen ist. Dies sehen die in der ASPO (Association for the Study of Peak Oil and Gas) zusammengeschlossenen Wissenschaftler als einen Beleg für das globale Ölfördermaximum an.

Andere, insbesondere in der westlichen Ölindustrie aktive Experten und Finanzfachleute, sehen Umbrüche in der globalen Ölindustrie ursächlich für diese Ereignisse an. Bei Öl- sowie anderen Gütermärkten seien schweinezyklusartige größere Preisschwankungen normal (vgl. Spinnwebtheorem). Aufgrund der Erfahrungen mit dem Rückgang der Ölpreise in den 1990er Jahren und der zunehmenden Rolle externer Finanzinvestoren gebe es seit Jahren einen Explorations- und Investitionsstau, der die derzeitigen geringen Förderquoten und hohen Preise ausreichend erkläre.

In jedem Fall zwingen die seit 2002 (Rohöl etwa 25 $ je Barrel) kontinuierlich gestiegenen Preise für Rohöl (auf 140 $, Stand: 26. Juni 2008[1]) und ölbasierte Treibstoffe die darauf angewiesenen Wirtschaftsbereiche und davon abhängige Volkswirtschaften, die höheren Preise weiter in Kauf zu nehmen, ihren Ölverbrauch zu verringern oder effizientere Technologien und andere Rohstoffquellen einzusetzen. Erdölbasierte Treibstoffe sind in der gegenwärtig täglich verbrauchten Menge derzeit und absehbar nicht zu ersetzen. Ihre Verknappung hat weltweite wirtschaftliche und politische Auswirkungen.

Einführung

Bedeutung von Erdöl für industrielle Zivilisation

Die Nachfrage nach Öl ist eng an die wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt und wenig preiselastisch. Wird die Nachfrage nach Öl nach Eintritt des globalen Ölfördermaximums nicht durch Einsparungen und den zunehmenden Einsatz von Alternativen reduziert, sind stark steigende Preise die Folge, mit erheblichen Auswirkungen für die globale Wirtschaft.

Erdöl ist heute (2008) sichtbar (als Rohstoff) oder unsichtbar (als Energieträger) in einer Vielzahl von industriell hergestellten Gütern enthalten. Das sich ankündigende Fördermaximum wird deshalb zunehmend thematisiert. Seit 2005 behandeln aktuelle Studien der Internationalen Energieagentur (IEA) – zuletzt am 9. Juli 2007 – das Problem des Fördermaximums. In der ASPO (Association of the Study of Peak Oil and Gas) haben sich seit 2001 weltweit Wissenschaftler zusammengeschlossen, die sich mit dem Erdölfördermaximum befassen.

Besondere Auswirkungen werden in den USA erwartet, die den größten Anteil am weltweiten Ölverbrauch besitzen (25 % bei einem Weltbevölkerungsanteil von 4,3 %). Der durchschnittliche Benzinverbrauch pro Auto liegt dort bei 10,5 Liter je 100 km (22,4 mpg).[2] Zum Vergleich: Im Jahre 2003 lag der Anteil am weltweiten Ölverbrauch in Europa bei knapp 11 %, wobei 6,8 % der Weltbevölkerung in Europa lebten. Der durchschnittliche Benzinverbrauch pro Auto lag in diesem Jahr in Deutschland bei etwa 8,1 Liter auf 100 km.[3] Preisschwankungen bei Mineralölprodukten wirken sich in den USA wegen der Umrechnung in den starken Euro und wegen der in den USA sehr geringen Steuern auf Mineralölprodukte generell stärker aus als in Europa.[4]

Die Auswirkungen eines möglichen Ölfördermaximums auf die Gesellschaft werden in den USA schon länger diskutiert – teilweise unter Annahme dramatischer Szenarien. Diesen Worst-case-Szenarien stehen derzeit allerdings kaum echte Verhaltensänderungen und Politikwechsel gegenüber. In den USA waren bislang weder höhere Treibstoffsteuern[5] durchzusetzen, noch haben sich die Gewohnheiten der amerikanischen Verbraucher verändert: Spritdurstige SUV-GeländewagenReferenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>. – persönlich, wie auf Bundes- und Staatsebene und von verschiedenen Behörden wie dem GAO[6] und Ministerien wie im sog. „Hirsch Report“ intensiv diskutiert.

In Deutschland befasst sich die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mit dem Phänomen Ölfördermaximum.

Zentrale Begriffe

Viele Begriffe in der Lagerstättenkunde sind wirtschaftlich bzw. technisch und nicht im engeren Sinne naturwissenschaftlich definiert. Eine Lagerstätte bezeichnet einen Bereich, in dem sich ein Abbau schon gegenwärtig wirtschaftlich lohnt oder lohnen könnte, und ist zu unterscheiden von einem geologischen Vorkommen von Öl (etwa als Bitumen, Ölsand oder Teersand), das erst bei einem Ölpreis, der die jeweiligen Fördergrenzkosten übersteigt, und die Förderung somit rentabel macht, oder verbesserten Förder- bzw. Verarbeitungsmethoden wirtschaftlich abbaubar sein wird. Ressourcen bzw. Reserven von Öl und anderen Rohstoffen waren bislang sehr stark vom aktuellen Stand der Prospektions- und Fördertechnik wie auch der Verlässlichkeit der statistischen Daten abhängig. Die entsprechenden Buchwerte können im zeitlichen Verlauf erheblichen Veränderungen unterworfen sein. Diesen Zusammenhang zeigt auch die sogenannte statische Reichweite, also das Verhältnis zwischen Reserven und jährlichem Verbrauch. Diese betrug nach allgemein anerkannter Statistik jahrzehntelang unter dem Stichwort Erdölkonstante immer etwa 35–40 Jahre.

Die sogenannte Ausbeutequote bezeichnet den einem Ölfeld wirklich entnommenen Ölanteil. Dieser konnte von 22 % im Jahre 1980 auf Bestwerte von heute etwa 40 %[7] gesteigert werden. Die wichtigste Größe zur Beurteilung des Ölfördermaximums ist die Förderrate, die die „Fördermenge pro Zeit“ angibt. Beide Größen sind jedoch extrem stark von den geologischen Bedingungen abhängig. So kann in einem Feld die Permeabilität und die Qualität des Rohöls so beschaffen sein, dass das Öl allein durch den Ortsdruck mit sehr hoher Förderrate durch das Speichergestein zum Bohrloch und an die Oberfläche tritt (durch Rohrleitungen und eingebaute Ventile steuerbar). Es kann sich aber auch um sehr zähflüssiges, bitumenartiges Rohöl in einem schlecht durchfließbaren Speichergestein handeln, das nur durch hohen technischen und energetischen Aufwand und nur mit geringer Rate förderbar ist. Sowohl die Qualität des Rohöls als auch die Durchlässigkeit des Speichergesteins beeinflussen somit die Ausbeutequote und die Förderrate erheblich. Kartelle der Ölproduzenten versuchen, mit ihren individuellen Förderraten das Angebot auf dem Ölmarkt und damit den Preis zu steuern. Zusammen mit der Ölnachfrage durch alle Ölverbraucher ergibt sich der traditionell in Dollar gehandelte Ölweltmarktpreis, der seit 1869 an Rohstoffbörsen ausgehandelt wird und auch spekulativen Einflüssen unterworfen ist.

Aktivitäten in der Öl- und Gasindustrie werden in stromabwärts und stromaufwärts unterschieden. „Stromabwärts“ (downstream) findet näher am Verbraucher statt (z.B. das Raffinieren von Rohöl zu petrochemischen Produkten, Verteilung, Marketing usw.), während Exploration und Produktion „stromaufwärts“ (upstream) stattfinden. Bei der Offshore-Förderung, der sehr kostenintensiven Nutzung von Ölfeldern auf See, ist eine möglichst konstante hohe Förderung wichtiger als am Land, wo geringere laufende Kosten anfallen. Reife Onshore-Felder (wie sie in der Erdölförderung in Deutschland existieren) haben für gewöhnlich ein breites Fördermaximum und eine lange Förderabnahmephase, offshore-betonte Ölförderländer wie Norwegen weisen hingegen sehr spitze Fördermaxima und kurze Förderabnahmephasen auf. Preise und Verfügbarkeit von Endprodukten wie Treibstoffe und petrochemische Produkte sind von der Weiterverarbeitung wie auch von politischen Faktoren wie produktspezifischen Steuern abhängig.

Entstehung eines Ölfördermaximums

Phasen der Ölförderung

Datei:Hubbert-peak-erläuterung.png
Abb. 1: Oben: Die Förderung einer Ölquelle in mehreren Phasen. Unten: Die Gesamtförderung mehrerer Quellen kann durch die sog. Hubbert-Kurve beschrieben werden.[8] Diese Kurve ist die erste Ableitung einer als „logistische Funktion“ bezeichneten Sättigungsfunktion und keine Gaußsche Normalverteilung.

Die Förderung einer konventionellen Ölquelle erfolgt in mehreren Phasen. Ehe aus einer Ölquelle gefördert werden kann, muss sie entdeckt werden. Je nach Größe einer Ölquelle dauert es unter Umständen Jahrzehnte, bis die Förderraten sinken, im Schnitt sind es jedoch ungefähr 40 Jahre. Dem Fund folgt zunächst die Erschließung; dazu wird das unter hohem Eigendruck stehende Ölfeld über mehrere Bohrlöcher angezapft. Zu Beginn können nach dem Prinzip des Artesischen Brunnens große Mengen vor allem leichten Öls gefördert werden. Der Druck allein reicht nach einer Förderung von 10–15 % jedoch nicht mehr aus, um das Öl an die Erdoberfläche zu transportieren.

Deshalb wird in der Regel Wasser nachgepumpt, wodurch 30–40 %[7][9] des insgesamt vorhandenen Öls gefördert werden können. Das restliche, zunehmend zähe und dichte Öl erschwert die weitere konstante Förderung.[10] Mit eingeleiteten Chemikalien, Gasen und Heißdampf (vor allem auch bei Ölsanden) wird versucht, noch weiteres Öl zu verflüssigen und zu fördern.

Die Förderabnahme (eng: decline) ist die letzte Phase der Ausbeutung eines Ölfeldes. Die Dauer hängt mit dem technischen und finanziellen Aufwand zusammen und ist auf See kürzer als auf Land.[11] Die Abnahmerate hängt eng mit der maximalen Fördermenge zusammen: Je schneller und intensiver (professioneller) die Ölfelder einer Region ausgebeutet werden, desto stärker ist der Abfall. So verzeichnet Großbritannien bei seinen hochprofessionell betriebenen (Offshore)-Ölfeldern seit 2001 Förderrückgänge von 8 % (Erdöl) und 10 % (Erdgas). Zudem führt zu rasche Ausbeutung eines Ölfeldes zu unerwünschten Gasansammlungen und vorzeitigen Wassereinbrüchen, so dass in diesen überstrapazierten Ölfeldern mehr unförderbares Öl im Boden bleibt als bei langsamerer Förderung.[12]

Übertragung auf die globale Ölförderung

Der US-Ölgeologe Marion King Hubbert behauptete schon in den 1950er Jahren, dass die Gesamtförderung mehrerer Ölquellen eine Kurve beschreibt, die einer Glockenkurve ähnelt: die sogenannte Hubbert-Kurve.[13] Hubbert konnte durch die Auswertung der umfangreichen und offengelegten US-Daten bereits 1956 das US-amerikanische Fördermaximum auf das Jahr 1971 voraussagen. In der Folge wurde das Modell der Glockenkurve auch etwa für die Erdölproduktion Norwegens bestätigt, die im Jahre 2001 ihren Höhepunkt erreichte. Dennoch gibt es auch Fördergebiete, für die sich die Modellierung anhand der Hubbert-Kurve nicht eignet. Dies trifft beispielsweise zu, wenn die Ölförderung politisch beeinflusst wird, wie dies in den OPEC-Staaten der Fall ist. Einige Fachleute bewerten diese Methode daher eher als spekulativ, da sie mit zu vielen vereinfachenden Annahmen verbunden wäre.[14] Auch die weltweite Erdölförderung folgt nicht genau der Hubbert-Kurve. Gründe hierfür sind die Ölkrisen der 1970er Jahre, wie Abb. 2 zeigt. Ein weiteres Problem bei der Modellierung sind unzuverlässige Daten bezüglich Förderung und Reserven, vor allem in den OPEC-Staaten (siehe unten). Dadurch kann eine Hubbert-Kurve, selbst wenn sie zuträfe, nur annähernd modelliert werden.

Abb. 2: Ölfunde von 1930 bis 2050 und Förderung bis 2006, Quelle: ASPO

Zukünftige Ölförderung

Um weiterhin Erdöl zu fördern, müssen neue Ölquellen entdeckt werden. Abbildung 2 zeigt die Ölfunde von 1930 bis 2050 nach Campbell unter Zuhilfenahme der Methode der „Rückdatierung von Ölfunden“[15][16], wobei die weißen Balken Schätzungen sind. Miteingefügt ist die jährliche Fördermenge. Man erkennt die großen Ölfunde Ende der 1940er Jahre im persischen Golf und die großen Funde Anfang der 1980er Jahre in der Nordsee. Das meiste Öl wurde allerdings in den sechziger Jahren gefunden. Laut Campbell nehmen die Funde, von einigen Ausnahmen abgesehen, beständig ab, und seit 2003 liegen sie sogar kontinuierlich unter den prognostizierten Werten. Seiner Studie zufolge wird seit Anfang der 1980er Jahre mehr Öl gefördert als neues gefunden, wodurch sich die Schere zwischen Förderung und Verbrauch beständig öffnet.

Als Argument für eine weitere Steigerung der Ölförderung gilt der steigende Ölpreis, der die Möglichkeit bietet, bisher nicht intensiv untersuchte Gebiete (z.B. Sibirien) zu erkunden, und unkonventionelle, bislang nicht wirtschaftlich lohnende Lagerstätten auszubeuten. Dazu gehören Ölsande, hier vor allem die großen Vorkommen in Alberta in Kanada, Ölschiefer, Tiefseebohrungen, Sibirien- oder Alaska-Exploration, Bitumen etc. Zudem wird auf teilweise veraltete Technologie und ältere, bereits ausgebeutete Felder in Saudi-Arabien verwiesen. Laut Maugerie bestünde ein erheblicher Investitionsstau, da in vielen Ölländern und der Ölindustrie die Erfahrungen mit dem Preisverfall durch Überkapazitäten aus den 1980er Jahren noch nachwirkten.[14] Die Annahme, daß steigende Preise und bessere Technologien nach einem Abfall der Ölförderung in einer Region oder einem Ölfeld notwendigerweise zu einem erneuten Anstieg der konventionellen Förderung führen, ist jedoch empirisch widerlegt. So erreichten die USA 1971 das regionale Fördermaximum. In den Folgejahren gab es sowohl einen starken Anstieg des Ölpreises (1973), als auch erhebliche Weiterentwicklungen der Technologie (in den 1980er und 90er Jahren). Dennoch wurden die Förderraten von 1971 nie wieder erreicht. Großbritannien erreichte 1999 das Maximum der Förderung von Öl aus der Nordsee. Trotz des starken Preisanstieges seit 1999 stieg die britische Ölförderung jedoch nicht wieder an[17]. Auch im Fall des Cantarell-Ölfeldes in Mexiko (s.o.) verhinderten verbesserte Technologie und hohe Preise nicht das Abfallen der Förderung seit 2006. Eine Ausweitung der Förderung z.B. aus Tiefseebohrungen ist prinzipiell möglich, hier setzen aber sowohl die beträchtlichen Kapitalkosten von leicht mehreren Millionen Dollar täglich, als auch die nur begrenzt verfügbaren Bohrplattformen und Spezialschiffe einer wirtschaftlichen Erschließung zunehmend Grenzen[18].

Das weltweite Ölfördermaximum

Ölproduktion weltweit

Abb. 3: Weltweite Erdölförderung seit 1945

Der Zeitpunkt der maximalen globalen Förderrate lässt sich mit Gewissheit erst mehrere Jahre nach ihrem Auftreten bestimmen. Die weltweite Ölförderung stieg nach ersten Krisen und Zweifeln am unbegrenzten Fortgang der Förderung um 1920 zwischen 1930 und 1972 nahezu exponentiell an. Abb. 3 zeigt diese Entwicklung. Mit den politisch begründeten Ölkrisen 1974/75 und 1979/83) setzte das exponentielle Wachstum aus, die Ölförderung ging etwas zurück und stieg im weiteren langsamer und nur noch linear an. Deutliche Nachfragerückgänge finden sich auch nach der Asienkrise und nach dem Platzen der Dotcom-Blase. Die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA drückten hingegen nur kurzfristig die Nachfrage nach Flugbenzin.

Mit der Erholung der Weltwirtschaft nach der Dotcom-Blase stieg die globale Förderung bis Mitte 2004 an, um dann trotz anhaltend starken Wirtschaftswachstums vor allem in der Volksrepublik China und Indien zu stagnieren, was zu starkem Preisanstieg führte. Erst seit Ende 2007 steigt die Förderung wieder langsam an, die bislang höchste monatliche Ölförderung wurde nach Zahlen der EIA (Energy Information Administration, statistische Organisation des US-Energieministeriums) im Februar 2008 mit 85,8 Mio. Fass pro Tag erreicht.[19] Der Rückgang der Förderung zwischen 2004 und 2007 um ca. 200.000 Fass pro Tag, wird von der Ölindustrie auf einen durch die niedrigen Ölpreise der 1990er bedingten Investitionsrückstand zurückgeführt. Allerdings hielten sich die Ölfirmen zu Beginn der Hochpreisphase mit dem Kauf neuer Ausrüstung zurück und investierten bevorzugt in Aktienrückkäufe.[20]

Das sich seit 2004 abzeichnende Plateau wird von Meldungen begleitet, wonach im Frühjahr 2006 einige sehr große Ölfelder die Phase der Förderabnahme erreicht hätten oder sich schon darin befänden:

  • Das Ölfeld „Burgan“ in Kuwait – das zweitgrößte Ölfeld der Welt – hat diese Phase nach Aussage der Kuwait Oil Company Ende 2005 erreicht.[21]
  • Das Feld „Cantarell“ vor der Küste Mexikos – ein Offshore-Ölfeld mit der weltweit zweitgrößten täglichen Produktionsmenge – hat die Stagnationsphase nach Aussage von Petroleos Mexicanos (Pemex) Anfang 2006 erreicht, die Produktion 2008 soll nur noch 520.000 Fass/Tag betragen.[22]
  • Im April 2006 gab die saudische Ölfirma Aramco bekannt, dass sämtliche ihrer älteren Ölfelder ihre Stagnationsphase erreicht hätten und die Förderrate um 8 % pro Jahr fallen werde. Dies stimmt mit den Ergebnissen des texanischen Investmentbankers und Ölexperten Matthew Simmons überein.[23]

Im Juni 2008 stellt eine BP-Studie fest, dass im Jahr 2007 die weltweite Ölförderung im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 % gesunken ist, wobei gleichzeitig der weltweite Ölverbrauch um 1,1 % gestiegen sei.[24]

Voraussagen zum Ölfördermaximum

Wegen der schwierigen Datenlage kann das Ölfördermaximum wohl erst einige Jahren nach dessen Eintreten zweifelsfrei datiert werden. Die von Campbell, dem Begründer der ASPO, bislang vorausgesagten Zeitpunkte für ein globales Ölfördermaximum waren bislang unzutreffend und mussten alle wieder in die Zukunft verschoben werden. Dies wird unter anderem von Kritikern zum Anlass genommen, die Übertragung des Hubbert peak auf die weltweite Förderung für nicht sinnvoll zu halten.

Die Aspo nimmt zudem an, dass auch die Förderrate der OPEC-Staaten nahe an ihrem Maximum liegt und sich derzeit nur im Irak und an der westafrikanischen Küste steigern lässt, das Ölfördermaximum also gegenwärtig zum Tragen komme. Eine Gegenposition vertritt unter anderem Maugeri. Ihm zufolge ist die Umbruchsituation in der Ölindustrie viel wichtiger als die Diskussion um ein Ölfördermaximum. Er hält das Maximum konventioneller Ölförderung in den OPEC-Staaten und Russland für noch lange nicht erreicht, und die Möglichkeit, unkonventionelle Ölvorkommen zu nutzen, sei dabei noch gar nicht miteinbezogen.

Anfang 2006 – bei einem Ölpreis von etwa 60 $ – befürchtete er zudem einen Preissturz, der negative Folgen für Investitionen in unkonventionelle Ölquellen und Alternativen für die Treibstoffherstellung haben würde, die aus wirtschaftlichen Gründen einen Ölpreis von mindestens 45 $ voraussetzen.[4]

Geschätzter
Zeitpunkt
Datum der
Veröffentlichung
Autor
1989 1989 Campbell *[14]
2020 1997 Edwards
2003 1998 Campbell
2007 1999 Duncan und Youngquist
2019 2000 Bartlett
2004 2000 Bartlett
2007 2002 Campbell
nicht vor 2030 2004 Internationale Energieagentur[25]
2015-2020 2005 BGR **
2005 2007 Campbell[26]
2006 2007 Energy Watch Group[27]

* Seit 1989 warnt Colin J. Campbell, der Vorsitzende der ASPO, vor einem demnächst bevorstehenden globalen Ölfördermaximum. Seine Thesen werden in Deutschland auch durch Prof. Dr. Wolfgang Blendinger, Professor für Erdöl- und Erdgasgeologie an der TU Clausthal, vertreten. Er publizierte 1999 die Vorhersage für den Peak-Oil in der Nordsee und äußerte in einem Interview 2006, dass der globale Peak-Oil vermutlich schon überschritten sei.[28]

** Bei den BGR-Prognosen von Dr. Peter Gerling ist zu beachten, dass die Annäherung an das Fördermaximum über einen Bereich von zehn Jahren sehr flach ausfällt. Weltweite Nachfragesteigerungen im bisher gekannten Maß wären so nicht zu decken.

Saudi-Arabien

Abb. 4: Ölfördergeschichte und Vergleich zwischen Ölförderung und eingesetzter Bohrtürme in Saudi-Arabien.

Saudi-Arabien gilt als die Hauptstütze der weltweiten Erdölproduktion: Über 10 % des weltweiten Erdöls kommen ausschließlich aus diesem Staat mit 49 bekannten Ölfeldern und 28 Gasfeldern. 92 % der saudischen Produktion 2002 stammen aus nur sieben Riesenölfeldern; die sechs davon mit einer Fördermenge von mehr als 300.000 Fass pro Tag sind:

Ölfeld gefunden Produktion 2000
Ghawar 1948/49 ~4,5 mbpd
Abqaiq 1940 ~0,6 mbpd
Shayba 1975 ~0,6 mbpd
Safaniya 1951 ~0,5 mbpd
Zuluf 1965 ~0,5 mbpd
Berri 1964 ~0,4 mbpd

(mbpd: Millionen Fässer pro Tag)

Alle diese Felder sind schon jenseits ihres Fördermaximums und produzieren beständig weniger Öl.[29] Abb. 4 schafft eine Übersicht zur Geschichte der saudischen Ölförderung. Neben den historischen Daten wird die saudische Ölproduktion von Januar 2001 bis September 2007 mit der Anzahl eingesetzter Bohrtürme verglichen. Man erkennt, dass die Saudis ihre Ölproduktion 2001/2002 zwischenzeitlich zurückfuhren. Eine Steigerung der Förderung in diesen alten Feldern gelang der staatlichen Ölgesellschaft Aramco nur mit deutlich mehr Bohrtürmen. Dennoch ist die saudische Ölförderung zwischen Oktober 2005 und Februar 2007 um 1 Mio. Fass pro Tag zurückgegangen. 2006 wurde Saudi-Arabien als größter Förderer von Russland abgelöst, wo die Förderung zu diesem Zeitpunkt noch stieg. Allerdings ist der Grad der Erschließung der saudischen Ölfelder nach wie vor nicht mit den US-amerikanischen vergleichbar.[4], Maugeri geht in einem Artikel in Foreign Affairs von nach wie vor erheblichen Steigerungspotenzialen aus, die aufgrund der Furcht vor einem erneuten Zusammenbruch der Ölpreise und der veralteten Fördertechnologie der OPEC-Staaten nicht zum Tragen kommen.

Ölproduktion außerhalb der OPEC

Abb. 5: Die weltweite Ölproduktion. In den meisten Ländern ist der Höhepunkt überschritten und die Produktion fällt seitdem ab

Die Abbildung zeigt die Erdölproduktion außerhalb der OPEC-Staaten; die Daten sind ab 2004 Schätzungen. Der Förderanteil der OPEC macht etwa 50 % der gesamten Förderung aus. Die Grafik zeigt darüber hinaus, dass das Fördermaximum der Ölproduzenten außerhalb der OPEC und der Russischen Föderation bzw. den GUS-Staaten (FSU, Former Soviet Union) im Jahre 2000 überschritten wurde. In den OECD-Europa-Ländern sinkt die Ölförderung um etwa 5 % jährlich. Im Januar 2006 konnten noch etwa 36 % des Bedarfes aus eigenen Quellen gedeckt werden. 2015 steht zu erwarten, dass in der EU bereits 92 % importiert werden müssen.[30]

Russland

In Russland, dem seit 2006 größten Erdölförderer der Erde[31], wurde im Jahre 2007 zum ersten Mal weniger (etwa 1 %) gefördert als im Vorjahr. Über die Prognosen für 2008 gibt es allerdings widersprüchliche Angaben. Als Hauptproblem beziehungsweise -ursache werden fehlende Investitionen genannt.[32]

Kasachstan und weitere Staaten der früheren Sowjetunion

Der Anteil von FSU- und OPEC-Öl steigt, was diesen Ländern einen vermehrten Einsatz von Förderrate und Preis als politisches Druckmittel erlaubt.

Die Vorkommen der GUS-Staaten im Umfeld des Kaspischen Meeres sind noch in der Erschließung. Erste geologische Gutachten in der Region in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre schätzen allein das sogenannte Kashagan-Feld auf etwa 2 bis 4 Milliarden Barrel abbaubarer Reserven. Nach Durchführung von zwei Explorations- und zwei weiteren Bewertungsbohrungen wurden die offiziellen Schätzungen auf ein Volumen von zwischen 7 und 9 Milliarden Barrel nach oben korrigiert. Im Februar 2004 hingegen, nach vier weiteren Explorationsbohrungen, lagen die neuen Schätzungen bei 13 Milliarden. Die im weiteren Umfeld zu findenden Ölvorkommen würden laut BP noch erhebliche Reserven bergen.Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>.[9]. Die stärkste Auswirkung auf die Förderrate hat die Geologie (hoch permeable Lagerstätten ermöglichen hohe Förderraten) und zum anderen der Einsatz der sogenannten Sekundär-Fördertechnik (zumeist das Einpumpen von Wasser unter das Ölfeld). Die maximale Ausbeutung eines Ölfelds, also die Erhöhung des Anteils an förderbarem Öl, wird vor allem durch hochpräzises Anbohren auch der kleinen Taschen eines Ölfelds erreicht. Bohrungen können heute horizontal und mit einer Genauigkeit von wenigen Metern auch sehr schmale Ölhorizonte erreichen, und so den Entölungsgrad steigern.

Interpretationsspielräume werden von den ölproduzierenden Staaten oft genutzt, um ihre Reserven zu manipulieren. So entschieden 1985 die OPEC-Förderländer, die länderspezifischen Förderraten an die jeweiligen Reserven zu koppeln; wer hohe Reserven aufweisen konnte, durfte mehr fördern und umgekehrt. Wie in Abb. 6 deutlich zu sehen ist, provozierte diese Entscheidung eine allgemeine künstliche Anhebung der Reserven der einzelnen Mitgliedsstaaten, da jeder höhere Förderraten bei hohem Preis erhalten wollte.

Entwicklung des Ölpreises

Hauptartikel: Ölpreis

Abb. 7: Ölpreisentwicklung in $ von 1861–2007 (Orangene Linie auf Basis des Preisstands 2007)
Abb. 8: Ölpreisverlauf 1985–2006

Die weltweite Nachfrage nach Öl schwankt mit der Konjunktur. In der Vergangenheit konnte die Ölförderung mit der steigenden Nachfrage Schritt halten. Nach dem Erreichen des weltweiten Ölfördermaximums wäre die Befriedigung einer steigenden Nachfrage durch Erhöhung der Gesamtproduktion nicht mehr möglich. Die Prognosen über die mittelfristige Entwicklung des Ölpreises reichen von 40 bis 250 $, von einigen wenigen, bezüglich der Vorkommen sehr optimistischen Beobachtern werden jedoch langfristig auch Preise um 25 $ angenommen[9].

Der historische Ölpreisverlauf zeigt das goldene Zeitalter billigen Öls zwischen dem ersten Weltkrieg bis zur ersten Ölkrise, davor und danach sind inflationsbereinigt deutliche Preisschwankungen abgebildet. Die derzeitigen hohen Preise lagen bis Anfang 2008 noch unter den maximalen Spitzen vor 1900, was mit der längerfristigen Preisentwicklung bei anderen Rohstoffen übereinstimmte.

Die kurzfristige Betrachtung seit 1985 zeigt, dass seit ca. 1999 der Ölpreis tendenziell zunimmt; das Platzen der Spekulationsblase am Neuen Markt mit der wirtschaftlichen Rezession Anfang 2001 sowie die Geschehnisse rund um den 11. September 2001, die eine sinkende Nachfrage nach Kerosin zur Folge hatten, senkten die Nachfrage nach Öl und damit den Ölpreis.

Die abnehmende Förderrate bewirkt zunächst, dass keine zusätzlichen Abnehmer mehr (bzw. alle, bisherige wie „neue“ Abnehmer, nicht mehr ausreichend) bedient werden können, da die eigentliche Fördermenge ja noch nicht zurückgeht. Die Situation verschärft sich, wenn es zu einem tatsächlichen Rückgang der weltweiten Förderung kommt und sich die Angebotsmenge verringert (Verkäufermarkt). Steigende Ölpreise schlagen sich in der Folge in den von Öl abhängigen Produkten nieder. Bisherige Marktteilnehmer müssen deswegen ihren Verbrauch reduzieren oder – was angesichts der höheren Preise auch zunehmend lukrativ wird – Öl mit anderen Energieträgern und Kohlenwasserstoffen substituieren sowie Öllagerstätten mit veränderten Technologien und Konzepten erschließen und ausbeuten. Wie bei anderen Rohstoffmärkten auch schlagen sich in den Kursen neben dem Verbraucherverhalten und der Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsmodelle auch die Aktivitäten von Spekulanten wie auch die sicherheitspolitische Lage nieder.

Am 10. März 2008 erreichte der Preis für ein Fass Rohöl 107 $. Absolut und auch inflationsbereinigt war Rohöl nie teurer als zu diesem Zeitpunkt[33]. Am 11. Juli 2008 erreichte der Preis einen neuen Rekordwert von über 146 $[34].

Mögliche Auswirkungen des Ölfördermaximums

Allgemein

In der Öffentlichkeit wurden mögliche Folgen und damit verbundene Risiken ausbleibender Öllieferungen unterschiedlich bewertet:

„Wir müssen uns keine Sorgen machen. Es sind noch genug Reserven da. [...] Saudi-Arabien fördert heute rund 10 Mio. Fass am Tag, und in einigen Jahren schafft es sicher 12,5 Mio. Fass. [...] Es ist sehr wahrscheinlich, dass mittelfristig die [Öl]preise ungefähr bei 40 $ im Schnitt liegen. Auf ganz lange Sicht sind sogar 25–30 $ vorstellbar.“

Lord John Browne: 1995–2007 Vorstandsvorsitzender von BP (im Gespräch[9] mit dem Spiegel im Juni 2006)

„Es gibt weltweit kein ausreichendes Ölangebot (mehr) für ein vollumfängliches Wachstum unserer Wirtschaft oder der Weltwirtschaft.“

Don Evans: bis 2005 Wirtschaftminister der Regierung Bush[35]

„Was jetzt ganz schnell zusammenstürzen kann, ist das industrielle Entwicklungsmodell, das über 200 Jahre lang prägend war, sich immer mehr ausgeweitet hat und das getrieben worden ist von der überwiegend fossilen Energieversorgung. Dieses steht zur Disposition, das ist ganz eindeutig.“

Hermann Scheer, SPD-MdB und Präsident von Eurosolar[36]

„Die Unfähigkeit, die Ölproduktion entsprechend dem steigenden Bedarf auszuweiten, wird in der Zukunft zu einem schweren wirtschaftlichen Schock führen.“

James R. Schlesinger: unter Präs. Carter ehem. US-Energie- und unter Präs. Nixon und Ford US-Verteidigungsminister[37]

„Über das Ölfördermaximum muß sich die Welt in absehbarer Zeit keine Sorgen machen[38][39][40]

Abdullah S. Jum'ah (CEO von Aramco), Anfang 2008

„Wenn die Ölproduktion im Irak bis 2015 nicht exponentiell steigt, haben wir ein sehr großes Problem. Und dies, selbst wenn Saudi-Arabien alle seine Zusagen einhält. Die Zahlen sind sehr einfach, dazu muss man kein Experte sein. [...] Innerhalb von 5–10 Jahren wird die Nicht-OPEC-Produktion den Gipfel erreichen und beginnen, wegen nicht ausreichender Reserven zurückzugehen. Für diese Tatsache gibt es täglich neue Beweise. Zeitgleich werden wir den Gipfel des chinesischen Wirtschaftswachstums sehen. Beide Ereignisse werden also zusammentreffen: Die Explosion des Wachstums der chinesischen Nachfrage und der Rückgang der Ölproduktion der Nicht-Opec-Staaten. Wird unser Ölsystem in der Lage sein, dieser Herausforderung zu begegnen, das ist die Frage.“

Der Investmentbanker und ehemalige Energieberater des Weißen Hauses Matthew Simmons sagte (2005) aufgrund des Ölfördermaximums für 2010 einen Ölpreis von mindestens 200 $ pro Fass voraus und hat darauf mit John Tierney, einem Wirtschaftsjournalist der New York Times eine öffentliche Wette über 10.000 $ abgeschlossen. Tierney hält Haussen im Rohstoffbereich - unter Bezugnahme auf Julian Lincoln Simon - für grundsätzlich begrenzt.[42]

Leonardo Maugeri von der italienischen ENI hält das Ölzeitalter, das vom US Geological Survey bereits 1919 totgesagt worden sei, auch heute für noch lange nicht vorbei, und schließt drastische, demnächst bevorstehende Folgen eines Ölfördermaximums aus.[14]Die amerikanischen Science-Fiction Autoren James H. Kunstler und Richard Heinberg hingegen halten den Weg in vorindustrielle Zeiten womöglich schon binnen ein oder zwei Generationen für unausweichlich.

Transport und Verkehr im Zeitalter der Globalisierung

„Peak Oil ist kein Energie-, sondern zuallererst ein „Treibstoffproblem““

Globalisierung beruht prinzipiell auf zwei Säulen: weltweiter Kommunikation und weltweitem, billigem Transport. Daten und Informationen werden über insbesondere stromverbrauchende weltweite Datennetze und Kommunikationsnetze versandt. Weltweite Transporte beruhen zu 97 % auf Erdöl (Benzin, Diesel, Kerosin) oder Erdgas. 95 % der globalen Handelsströme werden von diesel- und schwerölbetriebenen Fracht- und Containerschiffen auf den Weltmeeren bewältigt. Alternativen müssen preislich im Rahmen bleiben und auch für Fahrzeuge bzw. die weltweit vorhandene Treibstoff-Infrastruktur geeignet sein. Bisher ist es jedoch nicht möglich, fossile Treibstoffe wie Benzin oder Schiffsdiesel im Gütertransport durch bekannte Alternativen, wie zum Beispiel in Akkumulatoren gespeicherte Elektrizität, oder Wasserstofftechnologie zu ersetzen, da die erreichbaren preisbezogenen Energiedichten von etwa 0,01 kWh/€ weit unterhalb jener der fossilen Treibstoffe (bei Benzin ca. 6 kWh/€) liegen[43]. Zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs im Seetransport werden inzwischen selbst unkonventionelle Systeme wie Zugdrachen (Skysails, Dynaship) erprobt. Ein mögliches Ergebnis peakölbedingter Verknappungen und Preiserhöhungen wäre Vorrang für den Transport höherwertiger Güter, die Verringerung von Leerfahrten, optimierte Logistik sowie eine stärkere regionale Produktion[44]. Des Weiteren würde die internationale Verflechtung möglicherweise wieder abnehmen und anhaltender Treibstoffmangel mit zu einer Deglobalisierung beitragen.

Unsicherheiten bei den Energieeinsparungspotenzialen (Suffizienz) und 'alternativen Quellen'

Erdöl wird zu einem hohen Anteil als Treibstoff eingesetzt und spielt in der (standortgebundenen) Elektrizitätsgewinnung mit Ausnahme der USA nur eine untergeordnete Rolle. Die bisherigen Ersatzstoffe sind allerdings im Vergleich zu Erdöl mit höheren Kosten und Aufwendungen verbunden und nicht in ausreichendem Umfang verfügbar. So liefern nicht-konventionelle Ölquellen insbesondere Schweröle, während leichtere Fraktionen wie Benzin und Kerosin möglicherweise schwerer verfügbar sein werden. Die Herstellung ausreichender Biotreibstoffmengen (Bio-Ethanol, Biodiesel, BtL-Kraftstoff) zur Aufrechterhaltung der weltweiten Fahrzeugflotte führt zu einer zunehmenden Reintensivierung der Landwirtschaft und einer zunehmenden Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion.

Als alternativer Weg zur Treibstoffgewinnung wird deswegen die Verflüssigung oder Vergasung von Kohle erörtert (GtL-Kraftstoff, CtL-Kraftstoff). Die Kohlendioxid-Emissionen dieser Verfahren würden allerdings bei Nutzung in größerem Umfang den antrophogenen Treibhauseffekt drastisch verstärken, und damit inakzeptabel zur Globalen Erwärmung beitragen. Zudem stellt Kohle ebenfalls eine begrenzte Ressource dar, deren Fördermaximum (Kohlefördermaximum) bei einer Nutzung zur Substitution des Erdöls möglicherweise schon bald erreicht wird. Weiter wird der Einsatz von synthetisch aus Wasserstoff und Kohlendioxid gewonnenem Methanol als Treibstoff in einer Methanolwirtschaft diskutiert, welches leichter als Wasserstoff zu speichern und zu transportieren ist.

Darüber hinaus sind alternative Antriebskonzepte (leistungsfähige Elektromotoren, Druckluftfahrzeuge) von Interesse, da viele erneuerbare Energien in erster Linie elektrischen Strom produzieren. Im Unterschied zu Treibstoff kann elektrische Energie aber bisher nur unter sehr hohen Kosten gespeichert werden. In Städten und Ballungszentren könnten beispielsweise Oberleitungsbusse, wie sie heute in Russland und der Schweiz eingesetzt werden, vergleichsweise schnell einen Teil des bisher an fossile Treibstoffe gebundenen Personentransportes übernehmen. Elektroautos können für den urbanen Personentransport eine Alternative darstellen, und werden von einer zunehmenden Zahl von Automobilherstellern entwickelt und kommerziell angeboten. Akkumulatorbetriebene Autos können während der Ladezeit auch bei einem geeignetem Lastmanagement als dezentrale, kostengünstige Speicher im Stromnetz fungieren und Fluktuationen bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ausgleichen (Demand Side Management). So kann die schlechtere Speicherbarkeit von Elektrizität gegenüber fossilen Energieträgern teilweise kompensiert werden.

Landwirtschaft und Nahrungsmittelversorgung

Abb. 9: Weltweite Getreideproduktion und Anbaufläche 1961–2005

Um 1800 lebten 75 % der deutschen Bevölkerung von der Landwirtschaft, und der Anteil an Treibstoffpflanzen (für Nutztiere) war verhältnismäßig hoch. Bis 2006 nahm der Anteil der Beschäftigten in der Landwirtschaft auf 2–3 % ab[45]. Diese enorm gesteigerte Produktivität ist charakteristisch für alle entwickelten Industriestaaten. Seit Beginn der Industrialisierung, vor allem seit der Grünen Revolution in den 1960er Jahren, stieg die weltweite Getreideproduktion um 250 %, ohne dass sich die Anbaufläche änderte (vgl. Abb. 9). Dies ist sehr stark auf den Einsatz fossiler Energieträger in Landwirtschaft und Verteilung zurückzuführen[46]. Ähnliches gilt für Pflanzenschutzmittel und Biozide, ohne deren Einsatz die landwirtschaftlichen Erträge erheblich geschmälert würden. Eine besonders große Rolle für die Landwirtschaft spielt Erdöl bei der Gewinnung von Düngemitteln mit dem Haber-Bosch-Verfahren, wobei der dazu benötigte Wasserstoff prinzipiell auch anders gewonnen werden kann.

Neben dem Aspekt schwindender Energiemengen für Viehhaltung und Getreideproduktion kommt der zunehmende Anbau von „Treibstoffpflanzen“ hinzu. Diese werden bei Flächenstilllegungen nicht miteinbezogen. Eine mögliche Wiederbelebung der arbeitsintensiven Landwirtschaft könnte zu einer Reagrarisierung des ländlichen Raumes führen, in dem zunehmend wieder mehr Menschen ihr Auskommen fänden. Dies ist auf Kuba in der Tat seit 1991 unter den Umständen einer drastischen Treibstoffverknappung während der so genannten Sonderperiode so geschehen. Allerdings werden die weltweite Nahrungsproduktion sowie die Weltbevölkerung etwa gleichzeitig ihren zahlenmäßigen Höhepunkt erreichen (siehe auch Bevölkerungsfalle). Tatsächlich sind die Preise für Grundnahrungsmittel, insbesondere der Preise für Reis und Mais, in den Jahren 2007 und 2008 stark angestiegen, was in Entwicklungsländern eine Zunahme der Unterernährung verursacht. Von einigen Analytikern wird der sich generell abzeichnende Anstieg der Nahrungsmittelpreise weniger auf die Konkurrenz „Teller vs. Tank“[47] zurückgeführt als primär und direkt auf das Durchschlagen gestiegener Erdölpreise im landwirtschaftlichen Bereich[48].

(Siehe auch Hauptartikel zu „Nahrungsmittelpreiskrise 2007–2008)

Wirtschaft und Finanzwesen

Abb.10a: Veränderungen von BIP und Erdölverbrauch in Deutschland 1965–2005
Abb. 10b: Weltweites Wirtschaftswachstum und Erdölverbrauch 1960–2003

Gemäß einer Studie der Investmentbank Goldman Sachs gilt der Ölpreis inzwischen als größtes Risiko für die Weltwirtschaft (37 % langfristig und 27 % mittelfristig).[49] Eine bedingte Abkopplung zwischen Energie und Ölverbrauch und Wirtschaftswachstum, eine verringerte Energieintensität ist (siehe Abb. 10a am Beispiel Deutschlands) möglich. Weltweit sind beide Kurven (Abb. 10b) nach wie vor eng verflochten.[50]

Um einer dauerhaften Rezession im Falle einer Abnahme der weltweiten Ölförderung zu entgehen, müsste der notwendige Bedarf an Rohöl für zusätzliches Wachstum global jährlich um mehrere Prozentpunkte abnehmen.


Die aktuellen wirtschaftlichen Folgen hoher Ölpreise geben einige Fingerzeige für die möglichen langfristigen Folgen einer zurückgehenden Förderung. Ein ungewöhnlich starker Anstieg der Treibstoffpreise, der in der Öffentlichkeit sowohl mit Folgen von Spekulationen auf Warenterminmärkten als auch zunehmend mit Engpässen bei der Ölförderung erklärt wird, hat zwischen Januar und Juni 2008 zur Einstellung von Flugverbindungen, sinkenden Verkäufen von Pkw, sinkenden Einkommen in der Fischerei und daraus folgenden Protesten, und sinkenden Aktienkursen bei Fluglinien und Automobilherstellern geführt. So ist der Absatz des US-Automobilproduzenten General Motors in den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 um 16 % zurückgegangen, dabei gingen Verkäufe von großen Geländewagen der Marke "Hummer", die bis zu 30 Liter Benzin pro 100 Kilometer verbrauchen, um 40 % (nach abweichenden Berichten um 60 %[51]) zurück. Bei den Neuzulassungen im Mai 2008 in den Vereinigten Staaten sank der Absatz bei General Motors und Chrysler um 25 %, bei Ford um 16 %[52].

Der Anstieg des Ölpreises wirkt sich verstärkend auf die aktuelle Immobilienkrise in den USA aus, die starke Auswirkungen auf die gesamte Kreditwirtschaft und den privaten Konsum dort hat. Ursache für diesen Zusammenhang ist, dass in den USA – wo ein großer Anteil der Arbeitnehmer in mit Hypotheken finanzierten Eigenheimen wohnt – ein hoher Anteil von Immobilen nur mit dem Kfz zu erreichen ist. Wenn die Kraftstoffkosten für tägliche Wege zu hoch werden, verlieren Häuser, die in Trabantenstädten ("Suburbia") weit außerhalb der Städte liegen, an Wert. Dies wiederum erschwert es nicht nur, die Hypotheken zur Finanzierung dieser Häuser zu bezahlen, sondern gefährdet die Kreditwürdigkeit breiter Schichten der Bevölkerung, was wiederum dazu führt, dass erheblich weniger Geld für privaten Konsum zur Verfügung steht, und so Tendenzen zur Rezession verstärkt.

Vorsorgemaßnahmen als Risikomanagement

Wie bereits dargelegt, kann das Eintreten eines globalen Fördermaximums erst einige Zeit nach diesem Ereignis mit ausreichender Sicherheit festgestellt werden. Dann kann es sein, dass ausgleichende Maßnahmen zu spät kommen und hohe wirtschaftliche Verluste entstehen, beispielsweise wenn die Einkünfte von Arbeitnehmern nicht mehr die Benzinkosten für den Weg zur Arbeit decken, oder es zu einem dauerhaften Rückgang des Konsums kommt. Andererseits ist es möglich, dass vorbeugende Maßnahmen sich als unnötig erweisen und wertvolle finanzielle Ressourcen binden (z.B. bringen Feuerlöscheinrichtungen in einem Gebäude, das niemals brennt, keinen direkten Nutzen). Angemessene Reaktionen auf das Risiko eines Rückgangs der Ölförderung erfordern also eine Entscheidung unter Unsicherheit im Rahmen eines Risikomanagements, das diese zwei Möglichkeiten gegeneinander abwägt, wie es ähnlich auch bei Sicherheitsmaßnahmen aller Art, wie etwa z.B. beim Brandschutz, erforderlich ist. Da ein Förderrückgang, wenn man von sozialen Folgen absieht, vor allem ein wirtschaftliches Risiko darstellt, wird ein erfolgreiches Risikomanagement tendenziell das Gesamtrisiko, das die verschiedenen möglichen Entwicklungen einschließt, minimieren.

Mit dieser Frage beschäftigt sich der Hirsch-Report[53]. Dieser zieht den Schluss, dass die beiden Risiken "falscher Alarm" und "zu späte Maßnahmen" asymmetrisch sind, da zufolge der Auswertung von regionalen Fördermaxima, wie Großbritannien, unter Umständen weniger als ein Jahr Vorwarnzeit besteht, Maßnahmen zur Vermeidung schwerwiegender wirtschaftlicher Probleme jedoch zehn bis zwanzig Jahre Vorlauf erfordern. Der Hirsch-Report zieht weiter den Schluss, dass die verfügbare Zeit es nicht erlaubt, sich auf die Entwicklung völlig neuer Technologien zu stützen, sondern erforderlich macht, verfügbare Technologien zu nutzen. Vorsorgemaßnahmen werden zudem als ökonomisch wesentlich günstiger angesehen als das Risiko eines unvorbereitet eintreffenden Fördermaximums.

Konsequenterweise sind zunächst besonders Maßnahmen sinnvoll, die weitgehend kostenneutral sind oder bereits heute wirtschaftlichen Nutzen haben. Dazu zählen beispielsweise eine verbesserte Wärmedämmung in Gebäuden, ein Ausbau und verstärkte Elektrifizierung des Eisenbahnnetzes, und ein Ausbau des ÖPNV in Städten. Bestimmte Risiken lassen sich nicht gleichwertig von den USA auf Europa übertragen, so ist die Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr in den USA wesentlich höher als in Europa. In der Folge schlägt der Hirsch-Report auch die Nutzung von Verfahren wie Kohleverflüssigung vor, die aufgrund sehr hoher CO2-Emissionen ihrerseits zusätzliche Umweltrisiken bedeuten.

Mögliche Abwendung der Folgen

Die Mehrheitsmeinung in den Industriestaaten.[54] - geht davon aus, dass der Ausfall des Erdöls durch die Kombination von zwei vom Staat zu erzwingenden Maßnahmen abzufangen sei. Ein Ersatz des Erdöls wäre angebotsseitig durch erneuerbare Energiequellen möglich, nachfrageseitig ermöglichen technologische und gesellschaftliche Veränderungen einen Lebensstil mit wesentlich geringerem Energiebedarf.[55] Neue Technologien und steigende Preise erlaubten es bis dahin uninteressante Rohstoffe und Energieträger erschließen und den Verbrauch zu vermindern. Während die Mehrheitsmeinung den Schwerpunkt hierbei eher auf die technologische Seite stellt, sind in der Hippie- und Ökobewegung die gesellschaftlichen Veränderungen entscheidend.

Inzwischen (2008) gibt es auch aus dem Umfeld der Ölkonzerne Stimmen[56], die vermuten, dass bis zu einem erheblichen Rückgang der Ölförderung etwa auf den Stand der 1970er Jahre nur noch ca. zwanzig Jahre verbleiben.

Abweichend von der Mehrheitsmeinung gibt es sowohl Stimmen, die einen baldigen Zusammenbruch der industriellen Zivilisiation befürchten wie auch solche, die das Ölfördermaximum für kein ernstzunehmendes Problem halten.

Gefahr des Zusammenbruchs

Die pessimistischste Position geht davon aus, dass die industrielle Gesellschaft in ihrer heutigen Form zusammenbrechen wird, da diese zu sehr auf fossile Energieträger angewiesen sei und ein Ersatz maximal zu einem Teil durch Effizienzsteigerungen und Verzicht möglich ist. Zumeist wird zudem ein gewalttätiger Verteilungskampf um das letzte Öl befürchtet.

Bereits im 19. Jahrhundert vertrat der Ökonom Thomas Robert Malthus die These, dass das angesammelte biologische Potenzial der menschlichen Spezies, falls es nicht begrenzt wird, die Tragfähigkeit seines Lebensraumes übersteigt und eine solche Wachstumsphase zwangsläufig in eine Bevölkerungsfalle führt. Kritisch ist zu dessen Thesen jedoch anzumerken, dass er von einem ungebremsten, exponentiellen Bevölkerungswachstum ausging, wie es jedoch vor allem in den industrialisierten, aber auch einigen anderen Ländern auch ohne Mangel an Ressourcen als limitierendem Faktor nicht zu finden ist. Im 20. Jahrhundert wurde der Biologieprofessor Paul Ehrlich mit apokalyptischen Voraussagen zur sogenannten Bevölkerungsexplosion bekannt. Der Ökonom Dennis L. Meadows wurde 1972 mit dem Bericht "Grenzen des Wachstums" berühmt. Auch die ASPO um den Erdölgeologen Colin J. Campbell teilt diese pessimistische Position.

Darüber hinaus entwerfen und analysieren Schriftsteller wie James Howard Kunstler, Richard Heinberg oder Andreas Eschbach Szenarien, in denen Treibstoffe als eine wichtige Grundlage der industriellen Zivilisation nicht mehr in ausreichendem Maße zur Verfügung steht und es so zu erheblichen gesellschaftlichen Umbrüchen kommt. Extrem pessimistisch ist die sogenannte Olduvai-These[57], derzufolge aufgrund des Ölfördermaximums die derzeitige industrielle Zivilisation bis 2030 zusammenbrechen müsse und bis 2050 nur noch etwa zwei Milliarden Menschen auf einem vorindustriellen Energieniveau werden überleben können[58].

Schwinden der Erdölvorräte ist kein ernstzunehmendes Problem

Die Position, die vor allem im Umfeld der Erdölindustrie verbreitet ist, bezweifelt die Relevanz des Ölfördermaximums. Ihre Vertreter halten eine Übertragung des ölfeldspezifischen Konzepts des Ölfördermaximums auf die globale Förderung für weder machbar noch sinnvoll. Sie halten die Ölversorgung auch auf der Basis konventioneller Ölvorkommen bei gegenwärtigem Verbrauch bis ins Jahr 2060 für gesichert.[59] Steigende Nachfrage und dadurch ansteigende Preise seien als Mechanismus ausreichend, um rechtzeitig für technische Fortschritte in der Ölförderung wie auch bei Ersatzstoffen und -quellen zu sorgen. Als schlimme Nebenwirkungen der „immer wiederkehrenden Ölpanik“ sehen die Vertreter dieser These falsche politische Entscheidungen und eine weitverbreitete Hysterie an, die „völlig unangebracht“ seien.[14]

Der Wirtschaftswissenschaftler Julian Lincoln Simon bezweifelt aufgrund historischer Studien generell, inwieweit kurzfristige Rohstoffverknappungen in der Lage wären, die industrielle Zivilisation zu gefährden. Zu den von ihm benannten historischen Vorbildern gehören Sorgen um die Zinnversorgung um 1200 vor Christus; Nutzholzverknappung in Griechenland um 550 v.Chr. und im neuzeitlichen England zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert; Nahrungsmittel im vorrevolutionären Europa 1798; Kohle im Großbritannien des 19. Jahrhunderts; Öl seit dem Aufkommen der neuzeitlichen Ölförderung in den Jahren nach 1850 und erneut Öl wie mehrere Metalle nach 1970. Die entsprechenden Wachstumskrisen hätten zu neuen Technologien und zur Entdeckung neuer Energieträger geführt, die bereits früher regelmäßig befürchteten Untergangsszenarien wären niemals eingetreten, die angeblich ausgehenden Rohstoffe stünden aktuell in größerem Maße zur Verfügung als jemals zuvor.

Ersatz von Öl als Treibstoff, Energiequelle und Chemiegrundstoff

Der entstehende Mangel an Erdöl bedeutet einen Mangel an (i) einer Energiequelle und (ii) einem Rohstoff, wobei der Verlust an Energie schwerwiegender ist als der Mangel des Rohstoffs. Beispielsweise beruhen etwa 40 % des Gesamtenergieverbrauchs in Deutschland auf Erdöl. Die bisher aus Öl gewonnene Energie kann prinzipiell zu einem gewissen Teil durch Energieeinsparung reduziert und zu einem anderen Teil durch alternative Energiequellen ersetzt werden. Dabei muss zusätzlich beachtet werden, dass ein bloßes Ersetzen der Energiemenge nicht alle Probleme löst, denn nicht jeder Energieträger kann für jede Aufgabe eingesetzt werden. Der wichtigste Bereich ist hier der Transportsektor, für den es bisher kaum einen adäquaten und in ausreichendem Umfang bereitstellbaren Ersatz für bisher aus Erdöl gewonnene Treibstoffe gibt.

Eine Möglichkeit Energiequellen zu vergleichen bietet der Erntefaktor, welcher das Verhältnis von bereitgestellter Energie zum energetischen Einsatz beschreibt (engl. ERoEI - Energy Returned on Energy Invested). Je größer dieser Wert, desto effizienter ist die Energiequelle. Der energetische Einsatz besteht aus dem Aufwand zum Bau und Betrieb der Anlagen sowie aus dem eingesetzten Brennstoff.

Der Erntefaktor verschiedener Energieformen
Energieform Erntefaktor[60]
Wasserkraftwerk 15:1 - 200:1
Windenergieanlage 10:1 – 50:1
Solarthermische Anlage (Brauchwasser) 5:1 – 24:1
Photovoltaikanlage 2:1 – 38:1
Kohlekraftwerk 1:3 – 1:2
Kernkraftwerk 1:3

Fossile Energieträger

Hauptartikel: Fossile Energie

„Wir erwarten, dass der gesamte Energieverbrauch 2050 doppelt so hoch liegen wird wie heute. Bis zu 30 Prozent der Energie könnte dann aus erneuerbaren Quellen kommen. Prozentual geht die Bedeutung der fossilen Energieträger zurück. In absoluten Zahlen aber nicht: 2050 wird sogar mehr Öl, Gas und Kohle konsumiert als heute. [...] Selbst wenn Sie auf jedes Dach in Deutschland ein Panel setzen, decken Sie nur einen Bruchteil des Strombedarfs ab. Die Menschen schätzen die Dimensionen falsch ein.“

Jeroen van der Veer: Vorstandsvorsitzender Shell AG
  • Kohle ist de facto der verbreitetste und in der größten Menge vorhandene fossile Energieträger und hat die größte statische Reichweite unter den fossilen Energieträgern. Kohle dient gegenwärtig vor allem der Stromproduktion. In Deutschland wird die weltweit meiste Braunkohle gefördert, und man befand sich lange unter den Top Ten der Steinkohleförderländer. Die Bedeutung von Torf, welches am Beginn der Inkohlung steht, hat abgenommen. Mit Kohleverflüssigung könnte Kohle Erdöl sogar direkt ersetzen.
    Abb. 11: Brennendes Methanhydrat (Kleines Bild: Modell der Molekülstruktur)
    Dies würde allerdings verschiedene Probleme mit sich bringen: Erstens würde bei der Verflüssigung ein Teil der Energie verloren gehen. Zweitens wäre der CO2-Ausstoß der verflüssigten Kohle erheblich höher als der von Erdöl und – mit der Verflüssigung – auch höher als der der direkten Nutzung von Kohle. Drittens wären diese Prozesse finanziell aufwändig. Viertens würde dies die bisher große statische Reichweite von Kohle erheblich reduzieren, da sie hauptsächlich zur Stromerzeugung genutzt wird, die nur etwa 17 % des Primärenergieverbrauchs ausmacht.
  • Erdgas besteht größtenteils aus Methan und ist der umweltfreundlichste fossile Energieträger. Zudem kann Erdgas prinzipiell Öl in einigen Bereichen (ohne Umwandlung) direkt ersetzen, etwa zum Antrieb für Kraftfahrzeuge. Allerdings ist Erdgas nicht in ausreichenden Mengen vorhanden, um Öl zu ersetzen – das Gasfördermaximum wird schon 2025 erwartet. Darüber hinaus nehmen einige Geologen an, dass Russlands Reserven nicht so groß sind wie angegeben.
  • Methanhydrat besteht aus Methan, das unter erhöhtem Druck und niedrigen Temperaturen als feste Einlagerungsverbindung in Wasser vorkommt. Methanhydrate wurden zunächst als Störfaktor in Gaspipelines und Hindernis bei Erdölbohrungen entdeckt. Natürliche Vorkommen von Methanhydrat wurden 1971 im Schwarzen Meer gefunden. Man schätzt, dass es zwölf Billionen Tonnen Methanhydrat allein an den Kontinentalhängen geben könnte. Diese würden mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie alle bekannten Erdöl-, Erdgas- und Kohlevorräte der Welt enthalten. Wegen großer technischer Schwierigkeiten gibt es aber noch keinen Abbau im großtechnischen Stil.

Kernenergie und Kernfusion

Kernenergie und Kernfusion können Strom oder Prozesswärme und daraus dann Wasserstoff bzw. Methan oder Methanol erzeugen. Die sogenannte Kernfusionskonstante besagt (in Analogie zur Erdölkonstante), dass Forscher in den Jahren ab 1950 jeweils annahmen, innerhalb von 30–40 Jahren die Kernfusion technisch nutzen zu können. Die sich momentan abzeichnende Treibstoffproblematik kann damit über Kernfusion nicht gelöst werden.

Die Kernenergiegewinnung aus Kernspaltung benötigt als Energieträger angereichertes Uran, was im Kontext einer Atomwaffenproliferation problematisch ist. Seit etwa 1990 wird weltweit mehr Uran verbraucht, als gefördert wird. Die Differenz zwischen Verbrauch und Förderung stammt aus gelagertem Uran aus abgerüsteten Atomwaffen. Das bisherige weltweite Maximum der Uranförderung liegt um 1980[61]. Die gegenwärtige statische Reichweite von Uran beträgt etwa 60 Jahre, was sich im Rahmen des von der IEA und den meisten Staaten der G8 vorgeschlagenen massiven Ausbaus der Kernenergie noch verkürzen wird. Allerdings fallen die Brennstoffkosten bei der Kernenergie deutlich weniger ins Gewicht als bei anderen Energieträgern.

Umstritten ist auch die Frage der Sicherheit von Kernkraftwerken und der Endlagerung von nuklearen Abfällen der Kernenergie. In Österreich, Schweden, Italien, Belgien und Deutschland wurde beschlossen, aus der Kernenergie auszusteigen. Einige Länder wie Finnland, Frankreich, Italien und China bauen oder planen hingegen neue Kernkraftwerke. Konstruktion, Genehmigung und Bau von neuen Kernkraftwerken nehmen einen relativ langen Zeitraum in Anspruch[62]. Auch wenn es möglich wäre, mit Kernenergie mittelfristig fossile Treibstoffe zu ersetzen, wäre eine akute Treibstoffknappheit dadurch nicht zu verhindern.

Erneuerbare Energien

Hauptartikel: Erneuerbare Energien

Diejenigen Energieformen, die nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich sind, werden erneuerbare Energien genannt. Zum direkten Ersatz von Erdöl sind vor allem Biomasse und Wasserstoff geeignet. Weitere erneuerbare Energieformen wie Wasserkraft, Windenergie, Fotovoltaik und Solarthermie sowie Meeresenergie und Geothermie nutzende Heizkraftwerke stellen vor allem Strom und Prozesswärme her und sind damit als Ersatz für Treibstoffe nur indirekt geeignet.

  • Unter Biomasse fallen alle diejenigen Energieformen, die unmittelbar aus überwiegend pflanzlichen, aber auch tierischen Stoffen gewonnen werden: Hierzu gehören u.a. Ethanol (gewonnen aus Getreide, Zuckerpflanzen oder Holz), Pflanzenöle und synthetische Kraftstoffe wie Sunfuel aus Biomasse. Die Herstellung von BtL-Kraftstoffen (Biomass to Liquid) wie Sunfuel ist neben dem Aufwand für Feldbearbeitung und Düngemittel auch bei der Umwandlung auf externe Energiequellen angewiesen. Dabei muss die meiste Energie für den Umformprozess (Dampf und elektrische Energie) aufgewendet werden (siehe Bio-Ethanol). Durch den großflächigen Anbau von Pflanzen zur Treibstoffgewinnung entsteht obendrein ein Verdrängungsprozess, der sich schon im Jahre 2008 dermaßen auswirkt, dass weltweit immer weniger Fläche zum Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht. Dadurch erhöhen sich die Nahrungsmittelpreise z. T. drastisch, was wiederum zu einer Nahrungsmittelverknappung und dadurch bedingte Hungerkatastrophen in den Entwicklungsländern führen kann.
  • Die großen Erwartungen an eine Wasserstoffwirtschaft haben sich bislang nicht erfüllt. Flüssiger Wasserstoff ist schwierig zu lagern, benötigt im Verhältnis zum Energieinhalt extrem schwere Tanks und hat nur 25 % des Brennwertes von Benzin. Auch liegt der Treibstoffwirkungsgrad von elektrolysiertem Wasserstoff nur bei 25 %. Das Energieäquivalent eines Fasses (entsprechend 159 l) Erdöl, hergestellt aus Windstrom (9 Cent/kWh) als flüssiger Wasserstoff, hätte einen Preis pro Fass von 304 $ und läge damit bei den Herstellungskosten auf ähnlichem Niveau wie der heutige Kundenpreis an der Tankstelle.
  • In einer Methan- bzw. Methanolwirtschaft soll Methanol fossile Brennstoffe als sekundären Energieträger ersetzen. 2005 veröffentlichte Nobelpreisträger George A. Olah sein Buch "Beyond Oil and Gas: The Methanol Economy", in dem Chancen und Möglichkeiten der Methanolwirtschaft diskutiert werden. Er führt Argumente gegen die Wasserstoffwirtschaft an und erläutert Möglichkeiten der Erzeugung des Methanols aus Kohlendioxid oder Methan. Die bestehende Treibstoffinfrastruktur kann dabei weiterverwendet werden. Es bleiben aber Fragen zur Gewinnung des Ausgangsstoffs Kohlenstoffdioxid (Extraktion aus der Luft ist sehr aufwändig) und der Primärenergiequelle, die zur Erzeugung des Methanols genutzt wird (Strom aus Kernenergie oder Solarstrom) offen.

Globale einseitig technologiebasierte Szenarien werden auch kritisch betrachtet. Zum einen bestehe die Gefahr einer undemokratischen und den regionalen Unterschieden nicht angepassten technokratischen Utopie (wie etwa beim Atlantropa-Projekt). Zum anderen werde die Bedeutung von Rohstoffen, nicht nur des Öls, für die Gesellschaft überschätzt. Die heutige Informationsgesellschaft benötigt aber dennoch mehr Stein, Bronze, Kohle und Stahl als in den jeweiligen Zeitaltern verbraucht wurden, die man nach diesen Rohstoffen benannte.

Siehe auch

Literatur

Themenseiten zum Ölfördermaximum
Wissenschaftliche Vorträge
Entwicklung des Ölpreises und Auswirkungen

Filme und Radio

Einzelnachweise

  1. Ölpreis schießt auf Rekordhoch von über 139 Dollar, 7. Juni 2008)
  2. Bureau of Transportation Statistics
  3. W&F 2004-2 EU - Zivil- oder Militärmacht? Quo vadis Europa?von Andreas Zumach
  4. a b c Ein zweifaches Hoch auf teures Öl, Leonardo Maugeri, in Foreign Affairs – März/April, 2006, deutsche Übersetzung des Artikels auf der BP Website
  5. http://www.markt-daten.de/chartbook/oel-benzin.htm Steueranteil am US-Benzinpreis sinkt seit 1919
  6. Uncertainty about Future Oil Supply Makes It Important to Develop a Strategy for Addressing a Peak and Decline in Oil Production, Februar 2007 [1]
  7. a b Angst vor der zweiten Halbzeit Die Zeit, Nr. 17, 2006
  8. http://en.wikipedia.org/wiki/Hubbert_curve
  9. a b c d Spiegel-Gespräch: „Ein Teil des Gewinns ist unverdient“, Der Spiegel (24/2006), (englisch)
  10. Die drei Phasen der Ölgewinnung, Berliner Zeitung, 13. Juli 2006
  11. Produktionsprofil der Ölförderung LBST
  12. Zahlreiche Beispiele hierfür hat Matthew Simmons durch die Auswertung von mehr als 200 SPE-Publikationen zusammengetragen und hier zusammengestellt: Matthew Simmons, "Wenn der Wüste das Öl ausgeht", Finanzbuch Verlag, 2005, ISBN-13 978-3-89879-227-1
  13. M. King Hubbert: "Nuclear Energy and the Fossil Fuels"
  14. a b c d e Maugeri, Leonardo (2004) Öl – Falscher Alarm. in: Science
  15. Das Problem der Neubewertung und der Rückdatierung
  16. Reserven, Ressourcen, Reichweiten – wie lange gibt es noch Öl und Gas?
  17. Hirsch-Report, Kurzfassung, Seite 4–5, Seite 7
  18. Tim Höfinghoff: Rohöl-Förderung: Es wird wieder mehr gebohrt Frankfurter Allgemeine Zeitung online, 13. Juli 2008
  19. EIA: International Petroleum Monthly
  20. ASPO-Deutschland
  21. Kuwait’s biggest field starts to run out of oil in: AME 12. November 2005 [18. Februar 2006]
  22. Canales: Output will drop at Cantarell field, in: El Universal Online, 10. Februar 2006 [18. Februar 2006] (vgl. auch: Analysis: Mexico faces production decline in: UPI 15. Februar 2006)
  23. M. Simmons, „Wenn der Wüste das Öl ausgeht. Der kommende Ölschock in Saudi-Arabien – Chancen und Risiken“, Finanzbuch-Verlag, 2006, ISBN 3-89879-227-7.
  24. spiegel.de: KNAPPE RESSOURCEN: BP-Studie meldet sinkende Ölförderung
  25. World Energy Outlook 2004 – German Summary IEA
  26. ASPO (2007) Newsletter No. 76, April 2007
  27. Energy Watch Group (2007): Crude Oil - The supply outlook online (PDF)
  28. nano Sendung vom 15. September 2006, 3sat TV
  29. The Worlds Giant Oil Fields (PDF) Simmons&Company International
  30. Erneuerbare Energien haben volkswirtschaftlichen Nutzen in Milliardenhöhe, in: Informationskampagne für Erneuerbare Energien, 15. Februar 2006 [18. Februar 2006]
  31. http://www.eia.doe.gov/ipm/supply.html
  32. spiegel.de: RÜCKLÄUFIGE FÖRDERMENGE: Russland geht das Öl aus
  33. http://www.reuters.com/article/hotStocksNews/idUSSYD3274320080310
  34. Ölpreis steigt auf Rekord (Wall Stree Online, 11.07.2008)
  35. Hardball with Chris Matthews' for Feb. 2nd – Transscript, in MSNBC.com 3. Februar 2006 [18. Februar 2006] “There is not enough supply of oil in the world to grow our economy or the global economy at its full potential…”
  36. Anfang 2006 im Gespräch mit einem freien Journalisten des Deutschlandfunks
  37. im Winter 2005/2006 in der von ihm herausgegebenen US-Zeitschrift The National Interest. zitiert nach: http://www.energybulletin.net/13039.html The inability readily to expand the supply of oil, given rising demand, will in the future impose a severe economic shock.
  38. [2] Aramco chief says world's Oil reserves will last for more than a century, Oil and Gas Journal
  39. [3] Rising to the Challenge: Securing the Energy Future Jum’ah Abdallah S. World Energy Source
  40. [4], Aramco Chief Debunks Peak Oil Energy Tribune, von Peter Glover, 17.1.2008, Zitat "We have grossly underestimated mankind’s ability to find new reserves of petroleum, as well as our capacity to raise recovery rates and tap fields once thought inaccessible or impossible to produce.” Jum’ah believes that in-place conventional and non-conventional liquid resources may ultimately total between 13 trillion and 16 trillion barrels and that only a small fraction (1.1 trillion) has been extracted to date"
  41. „Le Monde“ am 27. Juni 2007, Quelle des Zitates und der Übersetzung: http://www.energiekrise.de/news/gazette/gazette.html#
  42. John Tierney. The New York Times. 23. August, 2005 „The $10,000 Question.“, Wette auf wieder sinkende Ölpreise
  43. Für Benzin mit einem Brennwert von 8,9 kWh/l und einem aktuellen Preis von 1,5 €/l (Mai 2008), sowie für Akkumulatoren mit einer reziproken Energiedichte von rund 100 €/kWh, siehe weiterführende Artikel zu Akkumulator und Benzin. Zu den Kosten der Wasserstoffspeicherung siehe Wasserstofftechnologie.
  44. Jean-Luc Wingert, Jean Laherrere: La vie après le pétrole : De la pénurie aux énergies nouvelles, Verlag Autrement, 2005 ISBN 2-7467-0605-9
  45. Spiegel online Jahrbuch
  46. D.A. Pfeiffer: Eating Fossil Fuels, From the Wilderness Publications
  47. „Biosprit-Boom treibt Tortilla-Preise in Rekordhöhen“ Spiegel online, 1. Februar 2007
  48. "High food prices contributes to increasing gas costs, not corn demand"[5]
  49. Die zehn größten Risiken für die Weltwirtschaft Manager Magazin 16. März 2006]
  50. "Wer vom Ölschock profitiert" taz-Artikel über die Zusammenhänge der aktuellen Ölpreissteigerung u.a. mit dem BIP
  51. Süddeutsche Zeitung vom 5. Juli 2008: "Letzter Ausweg. General Motors will der Krise auf dem Heimatmarkt mit Kleinwagen und Elektroautos trotzen – und damit sein Überleben sichern"
  52. Artikel auf Autobild.de, 5. Juni 2008
  53. In der Kurzfassung: http://www.acus.org/docs/051007-Hirsch_World_Oil_Production.pdf, Seite 6
  54. Wolfgang Gründinger: „Die Energiefalle, Rückblick auf das Erölzeitalter“, beck'sche Reihe, 2006, ISBN 3-406-54098-8
  55. Charles Reich: „Die Welt wird jung: der gewaltlose Aufstand der neuen Generation“, 1971, ISBN 3-217-00404-3
  56. [6] NTV Bericht zu möglichem Rückgang der Ölförderung
  57. Darstellung der Olduvai-Theorie im Internet
  58. Auswirkungen einer finalen Ölkrise auf die Weltbevölkerung
  59. BP Themenspecial: Wann geht uns das Öl aus?
  60. Quellen siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor
  61. Wolfgang Pomrehn: Abschied vom Agrartreibstoff? in telepolis, 8. Juli 2008
  62. Siehe unter European Pressurized Water Reactor und Kernkraftwerk Olkiluoto