Semiotisches Dreieck
Mit der Bezeichnung semiotisches Dreieck verweist man in der Sprachwissenschaft auf einen wichtigen Sachverhalt der Semiotik. Zwischen der Zeichenform (Schriftbild oder Lautbild) und dem Bezeichneten besteht im allgemeinen keine direkte Beziehung. Die Beziehung wurde irgendwann willkürlich festgelegt. Diese Beziehung bezeichnet man dann als Bedeutung (oder Begriff).
Referent /\ / \ / \ / \ / \ Signifikant ---------- Signifikat
Signifikant / Signifikand: Das Bezeichnende.
Signifikat: Das Bezeichnete
In der Sprachphilosophie der Scholastik finden sich Überlegungen zum Dreierschema res (Gedanken, Begriff), intellectus , vox (Wortzeichen) . In der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts tauchen verschiedene Dinge unter der Bezeichnung Semiotisches Dreieck auf. Die Ecken sind jeweils anders bezeichnet. Es geht aber immer um Abbildung und Interpretation. Die obenstehende Abbildung zeigt eine mögliche Fassung. Die unterschiedlichen Definitionen von elementaren Begriffen bei den verschiedene Autoren erschweren den Diskurs erheblich. Es folgt eine Auszählung anderer Varianten:
Oben könnte auch stehen:
- Interpretant (Peirce)
- Referenz (Odgen-Richards)
- Sinn (Frege)
- Intension (Carnap)
- Designatum (Morris, 1938)
- Significatum (Morris, 1946)
- Begriff (Ferdinand de Saussure)
- Konnotation, Konnotatum (Stuart Mill)
- Mentales Bild (Ferdinand de Saussure, Peirce)
- Inhalt (Hjelmslev)
- Bewusstseinszustand (Buyssens)
Links könnte auch stehen:
- Zeichen (Peirce)
- Symbol (Ogden-Richards)
- Zeichenhaftes Vehikel (Morris)
- Ausdruck (Hjelmslev)
- Representamen (Peirce)
- Sem (Buyssens)
Rechts könnte auch stehen:
- Gegenstand (Frege, Peirce)
- Denotatum (Morris)
- Denotation (Russell)
- Extension (Carnap)
Literatur:
- Zeitschrift für Semiotik, 1988, vol. 10, no. 3, "Metamorphoses of the Semiotic Triangle"