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Fahrradpedal

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Das Pedal ist bei einem Fahrrad an der Tretkurbel angebracht und dient der der Auflage des Fußes.

Aufbau

Auf einer in das Feingewinde der Tretkurbel fest eingeschraubte, umlaufende Achse ist mit Kugellagern eine drehbare Auftrittfläche versehen.

Technik

Fahrradpedale – gleich welcher Bauart – werden meistens mit einem Maul- oder Pedalschlüssel montiert und demontiert. Die Schlüsselweite ist üblicherweise 15 mm, sehr selten auch 9/16 Zoll. Heutzutage sind - vor allem im gehobenen und somit leichteren Preissegment - immer wieder auch 8-mm-Innensechskant (Inbus) zu finden. Diese können von der Kurbelinnenseite geschraubt werden, ein ausreichendes Anzugsmoment von 35 Nm ist jedoch nur mit einem Pedalschlüssel aufzubringen.

Fahrradpedale verfügen als Standard über ein 9/16-Zoll-Gewinde. Nur BMX-Räder und einige Cruiser mit einteiliger Kurbel (one piece crank) haben ein ½-Zoll-Gewinde. Aus Sicherheitsgründen sind rechte Pedale mit Rechtsgewinde und linke Pedale mit Linksgewinde verschraubt. Wurden die Pedale unsachgemäß mit ungenügenden Anzugsmoment verschraubt, wird der Gewindebolzen beim Pedalieren gedreht. Diese Drehung erfolgt an der Kurbelaußenseite stets nach unten und an der Innenseite nach oben. Dadurch wälzt sich der rechte Bolzen im Kurbelgewinde links herum ab, dreht sich dabei selber nach rechts wie in einem Planetengetriebe und wird somit fester geschraubt. Man kann diesen „Planeteneffekt“ mit Hilfe einer Schraube und einer Mutter mit möglichst viel Gewindespiel nachprüfen.

Damit das erforderliche Anzugsmoment erreicht werden kann, sind Pedalschlüssel bedeutend länger, jedoch dünner als normale Maulschlüssel. Viele handelsübliche 15er-Schlüssel passen nicht zwischen Pedal und Kurbelarm.

Formen

Neben den von Stadt-, Holland- oder Tourenrädern bekannten Bauarten aus Metall oder Vollkunststoff, mit Gummi- oder Kunststoffauflagen oder Gummiblöcken („Blockpedal“) gibt es einige andere Formen:

Bärentatzen

Sogenannte Bärentatzen stammen ursprünglich von BMX-Rädern, sind aus Metall gefertigt und größer als andere Pedale. Die Griffigkeit des Pedals erleichtert zusammen mit Profilsohlen den Halt auch bei Dreck und im Gelände, weshalb sie großteils auch im Dirtjump und Downhill eingesetzt werden.

Hakenpedal

An Rennrädern war bis Anfang der 1990er Jahre das Hakenpedal verbreitet, bei dem der Schuh von einem Stahlhaken gehalten und mittels Lederriemen an das Pedal gebunden wurde.

Klickpedale

Bei Rennrädern werden heute überwiegend Klickpedale verwendet, deren Mechanismus von der Firma LOOK erfunden und erstmals als Skibindung eingesetzt wurde. Sie verbinden normalerweise den Fuß fest mit dem Pedal, können aber mit einer leichten Drehung des Fußes schnell gelöst werden. Diese Pedalsysteme benötigen spezielle Fahrradschuhe, an denen die dazugehörigen Pedalplatten befestigt werden. Neben den Systemen der Firmen LOOK und Shimano (Shimano Pedaling Dynamics, SPD-Pedal) sind eine große Anzahl unterschiedlicher Systeme auf dem Markt.