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Paläosibirische Sprachen

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Die paläosibirischen Sprachen (auch paläoasiatische oder altsibirische Sprachen) sind eine Gruppe nicht miteinander verwandter isolierter Sprachen, die heute nur noch in Ost-Sibirien gesprochen werden. Sie sind Reste einer größeren Anzahl an Sprachfamilien des vorkolonialen Sibirien. Der Begriff paläosibirisch ist eine reine Residualkategorie und keine Sprachfamilie, d.h. hierunter werden alle diejenigen Sprachen dieser Region zusammengefasst, die anderweitig nicht eingeordnet werden können. Alle diese Sprachen sind mehr oder weniger vom Aussterben bedroht. Siehe auch: Paläosibirische Völker

Sprachgruppen, Sprachen, Sprecherzahlen

Zu den paläosibirischen Sprachen gehören vier Sprachgruppen mit unter hundert bis zu eingen tausend Sprechern. Die Sprecherzahlen aus dem Jahre 2002 sind in Klammern aufgeführt.

Auch das noch in jüngster Zeit auf auf Sachalin und Hokkaido gesprochene Ainu wird gelegentlich hinzugerechnet. Mit gutem Recht könnte man auch das Japanische und das Koreanische als paläosibirisch bezeichnen, da diese beiden Sprachen, vermutlich keine verwandtschaftlichen Beziehungen zu anderen Sprachen aufweisen (die Einordnung in die Altaischen Sprachfamilie ist mittlerweile höchstumstritten). Aufgrund gewisser Ähnlichkeiten zum Tschuktscho-Kamtschadalische Sprachen zählt man auch die vier Eskimo-Aleutischen Sprachgruppen zu der Gruppe. Sie werden außer in Sibirien auch in Nordamerika (Alaska, Kanada, Grönland) gesprochen.

Sprachgeschichte

Noch in den letzten 200 Jahren wechelten Gruppen von Sprechern paläosibirischen Sprachen zum Jakutischen und anderen Turksprachen, zu Mandschu-tungusische Sprachen und zum Russischen. Bis in das 17. Jahrhundert waren Jenisseisch und Jukagirisch in erhebliche größeren Gebieten verbreitet. Die samojedischen Sprachen haben in der Vergangenheit die Sprachen heute ausgestorbener jenisseischer Stämme absorbiert. Über die Geschichte des Niwchischen ist wenig bekannt. Evtl. kommt die Sprache aus der Mandschurei.