Das Zauberkarussell
Dieser Artikel behandelt die Fernsehsendung "Magic Roundabout". Die absonderliche Straßenführung in Großbritannien gleichen Namens findet sich unter: Magic Roundabout.
Die Fernsehserie The Magic Roundabout (en. "das magische Karussel") wurde im Jahre 1963 von Serge Danot (dieser hatte vorher in der Werbebranche und als Publizist gearbeitet) unter dem Titel Le Manège Enchanté (fr. "das magische Pferdekarussel") entwickelt.
Usprünglich diente die Serie als Test für das französische SECAM Übertragungssystem und wurde zum Symbol für dieses Verfahren. Die Pilosendung wurde nie ausgestrahlt.
Zwischen 1963 und 1967 wurden über 500 Episoden zu je 5 Minuten Länge produziert. Die Bildwiederholrate lag bei 24 Bildern pro Sekunde, es wurden also 7.500 Bilder pro Episode in Stop-Motion Technik aufgenommen. Die Sendung wurde am 06. Oktober 1964 zum ersten Mal in Frankreich ausgestrahlt und sofort ein voller Erfolg beim Publikum. Die Sendung war einerseits durch ihre Buntheit und die kleinen Geschichten bei Kindern sehr beliebt, auf der anderen Seite wurden aber auch durch die ironischen, zum Teil schon satirischen, Dialoge auch die Erwachsenen angesprochen. Die Sendung vermittelte ein für die 1960er Jahre typisches surreales und entspanntes Weltbild. Die Sendung wurde im Nachhinein auch mit Drogen in Verbindung gebracht, da unter anderem der Hase "Dylan" Pflanzen in seinem Garten züchtet, die sich im Aussehen stark von Karotten unterscheiden.
Die Sendung hatte im britischen Vorabendprogramm stets 8 Millionen oder mehr Zuschauer und hatte schnell Kultstatus inne. Die Sendung endete immer damit, daß das "Zebedee" (ein undefinierbares hüpfendes Wesen) die Kinder mit den Worten "Zeit zum Schlafengehen" ("Time for Bed") ins Bett schickte. Die Sendung wird im britischen Fernsehen ziemlich regelmäßig wiederholt und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit.
Da die französischen Filmemacher nach der Vorführung der britischen Verison (der Hund "Pollux" heißt in GB "Dougal") dachten der Name "Dougal" sei eine Verballhornung von "De Gaulle" hält sich immer noch das Gerücht die Sendung sei ursprünglich eine reine Satiresendung des französischen Fernsehens gewesen und jede Figur der Sendung repräsentiere einen französischen Politiker. Eine andere Theorie zu dieser Sendung besagt, daß jede Figur eine Droge repräsentiert. Beide Gerüchte können einer näheren Betrachtung allerdings nicht recht standhalten.
Der Hund "Pollux" sprach im französischen Original mit einem starken britischen Akzent. Dies fanden die meisten Franzosen nicht sonderlich komisch.
Die Übersetzung vom Französischen ins Englische wurde von Eric Thompson (dem Vater der Schauspielerin Emma Thompson) gefertigt. Nachdem er als Sprecher für die Serie ausgewählt worden war löste er sich von den französischen Texten und erfand eigenen zu den Bildern passende Dialoge.
1992 kaufte die BBC die Rechte an 52 weiteren Folgen. Da Eric Thopson inzwischen verstorben war wurden die Texte von Nigel Planer geschrieben und gesprochen.
Die Sendung wurde weltweit von mindestens 98 Fernsehsendern ausgestrahlt und in 28 Sprachen übersetzt.
Im März 2005 kommt ein "Magic Roundabout"-Film in die Kinos. Dieser ist komplett computeranimiert und wird von den Fans der Serie sehr kritisch gesehen. Sie vermissen den Bezug zur alten Fernsehserie und die intelligenten Geschichten mit der feinsinnigen Ironie. Die Kritiken für den Film sind aus ähnlichen Gründen ebenfalls nicht als gut zu bezeichnen.
die Figuren
- Pollux bzw. Dougal: Der Hund Dougal lebt nach einer strengen Diät. Die einzige Nahrung, die er zu sich nimmt ist Zucker in Würfelform.
- Zebedee: das undefinierbare Wesen hüpft auf einer Sprungfeder statt Beinen, kündigt isch immer mit einem "Boing!" an und schickt die Kinder am Ende jeder Folge ins Bett.
- Ermintrude: diese rosa Kuh kaut ständig Blumen.
- Mr. MacHenry: Der Gärtner ist in der ersten Folge traurig, weil sein magisches Karussel weg ist. Zebedee bringt ihn in den Garten mit dem "Magic Roundabout" und er ist wieder froh.
- Florence: ein patentes kleines Mädchen, welches Alice im Wunderland ähnelt.
- Dylan: dieser "Hippie-Hase" baute Pflanzen in seinem Garten an.
- Brian: eine kleine Schnecke.