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Moskau

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Dieser Artikel steht für die russische Hauptstadt Moskau. Für den Weiler Moskau der Gemeinde Ramsen SH im Kanton Schaffhausen, Schweiz, siehe Moskau (Schweiz).


Moskau (russisch Москва Vorlage:Lautschrift) ist die Hauptstadt Russlands und mit 10.381.288 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) die größte Stadt Europas. Sie ist das politische, wirtschafliche und kulturelle Zentrum des Landes mit Lomonossow-Universität, Hochschulen und Fachschulen sowie zahlreichen Kirchen, Theater, Museen, Galerien und dem 577 Meter hohen Fernsehturm. Der Kreml und der Rote Platz im Zentrum Moskaus stehen seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Mit neun Kopfbahnhöfen, vier Großflughäfen und drei Binnenhäfen ist die Stadt wichtigster Verkehrsknoten und größte Industriestadt Russlands.

Kreml (links) und Basilius-Kathedrale

Geografie

Kreml über der Moskwa

Geografische Lage

Moskau liegt im europäischen Teil Russlands und im Durchschnitt 156 Meter über dem Meeresspiegel im Hügelland zwischen Oka und Wolga und an den zum Teil steilen Ufern der Moskwa, einem Nebenfluß der Oka, die in die Wolga mündet. Der Fluß macht Windungen und durchquert die Stadt von Nordwest nach Südost. Ihre Länge beträgt im Stadtgebiet circa 80 Kilometer, die Breite 120 bis 200 Meter.

Ungefähr 120 kleine Flüsse strömen der Moskwa zu. Außer 14 wurden sie alle in unterirdische Rohrsysteme verlegt. Der 1937 fertiggestellte 126 Kilometer lange Moskau-Wolga-Kanal sorgt für die Schiffbarkeit des Flusses.

Die Stadtgrenzen bildet der 1962 angelegte, 109 Kilometer lange Autobahnring. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 878,7 Quadratkilometer. Die Grünflächen machen etwa ein Drittel des Stadtgebietes aus. Dazu gehören circa 100 Parks und über 800 gepflegte Anlagen, bereichert durch ungefähr 500 Teiche. Um die Stadt zieht sich eine 30 bis 40 Kilometer lange Waldparkzone mit zahlreichen Erholungs- und Vergnügungseinrichtungen. Die Fläche des Waldparkgürtels beträgt 1.725 Quadratkilometer. Die geografischen Koordinaten sind: 55,75 Grad Nord und 37,62 Grad Ost.

Klima

Die Hauptstadt befindet sich in der kontinentalen Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 5 Grad Celsius, das Jahresmittel des Niederschlages liegt bei 688 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit 92 Millimeter im Monatsmittel, der wenigste im März mit 34 Millimeter im monatlichen Durchschnitt. Überwiegend beträgt die Temperatur im Winter in Moskau -12 bis -15 Grad Celsius, teilweise werden aber auch Temperaturen bis unter -20 Grad Celsius gemessen. Recht oft herrscht Tauwetter. Die Winde sind mäßig, die Luft ist trocken. Der Windchill-Faktor (gefühlte Temperatur) ist deshalb relativ niedrig. Stärkere Fröste sind also verhältnismäßig leicht zu ertragen.

Das Moskauer Temperaturmittel beträgt im Dezember -6,1, im Januar -9,3 und im Februar -7,7 Grad Celsius. Der Sommer in der Hauptstadt ist in der Regel warm und sonnig, mitunter aber auch sehr heiß. In den Sommermonaten macht die Durchschnittstemperatur im Juni 16,6, im Juli 18,1 und im August 16,4 Grad Celsius aus. Das Temperaturmittel im Frühling beträgt im März -2,2, im April 5,8, im Mai 12,9 Grad Celsius. Die Tagesdurchschnittstemperatur im Herbst liegt im September bei 10,9, im Oktober bei 5 und im November bei -1,1 Grad Celsius.

Datei:Klima moskau.png
Klimadiagramm Moskau

Die Schneeschmelze beginnt nach Berechnungen Moskauer Phänologen in der Stadt um den 16. März, der Eisbruch auf dem Moskwa-Fluß um den 12. April, mit dem Auftreten der ersten Gewitter ist um den 2. Mai zu rechnen, mit den ersten Nachtfrösten um den 14. September und dem ersten Schneefall um den 28. Oktober. Der Moskwa-Fluß friert um den 18. November zu. Eine feste Schneedecke bildet sich um den 23. November.

Im riesigen Moskau sind die Klimaverhältnisse in der Innenstadt und in den Vororten und erst recht in der Umgebung unterschiedlich. In der Innenstadt ist es trockener und wärmer. In den Vororten ist die Temperatur um zwei bis drei Grad Celsius niedriger als im Stadtzentrum.

Geschichte

  • Die Zeit nach der Stadtgründung
Dach der Wechospasski-Kathedrale im Kreml

Erstmalige Erwähnung fand Moskau 1147, und schon wenige Jahre darauf, 1156, entstand unter Fürst Juri Dolgoruki (1090-1157) eine erste, noch hölzerne Wehranlage des Kreml, in deren Schutz sich der Marktflecken allmählich zu einer beachtlichen Ansiedlung entwickelte. Im Jahre 1238 ist die Stadt von den Mongolen erobert und niedergebrannt worden. 1263 wurde Moskau zum Fürstentum erhoben, in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts - die Stadt zählte mittlerweile 30.000 Einwohner - anerkannte der tatarische Großkhan den Moskauer Großfürsten als, ihm allerdings tributpflichtiges, Oberhaupt von Russland.

Der Sieg über die Tataren in der Schlacht von Kulikowo am 8. September 1380 befreite zwar nicht von der Hegemonie der Goldenen Horde (1382 wurde Moskau sogar niedergebrannt und geplündert), aber die Stadt festigte dadurch ihr politisches und militärisches Ansehen erheblich und gewann mithin beständig an wirtschaftlicher Macht. 1480 konnte sie die Tatarenherrschaft abschütteln und war Hauptstadt des russischen Reiches.

Der seit 1462 regierende Großfürst von Moskau Iwan III., der Große (1440-1505), heiratete 1472 die byzantinische Prinzessin Sofia (Zoe) Palaiologos, eine Nichte des letzten oströmischen Kaisers Konstantin XI. Palaiologos, und übernahm von dort die autokratische Staatsidee und ihre Symbole, den Doppeladler und das Hofzeremoniell. Die Stadt gilt seither als "drittes Rom" und Hort der Orthodoxie.

  • Moskau wird Großstadt

In den beiden letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts begann der Ausbau des Kreml, in dessen Umkreis sich nun in großer Zahl Handwerker und Kaufleute niederließen. Die Einwohnerzahl stieg bald darauf auf mehr als 100.000, so dass um 1600 eine Ringmauer um Moskau und eine Erdverschanzung hinzukamen, die die blühende Stadt fortan - 1591 war sie ein letztes mal von den Tataren heimgesucht worden, 1605 bis 1612 befand sie sich in der Hand der polnischen Schlachta (Adel) - nach außen abschirmten.

Während die ersten Tuch- Papier- und Ziegelmanufakturen, Glasfabriken und Pulvermühlen entstanden, kulminierten die sozialen Gegensätze des Großreiches: 1667 erhoben sich die Bauern im Wolga- und Dongebiet gegen die wachsende Unterdrückung, ihr Führer, Stepan Rasin, wurde 1671 auf dem Roten Platz in Moskau hingerichtet. Im Jahre 1687 ist die erste Hochschule Russlands, die "Slawisch-Griechische Akademie" eröffnet worden, 1703 erscheint die erste gedruckte russische Zeitung "Wedomosti". Im Jahre 1712 ging unter Zar Peter der Große (1672-1725) das Privileg der Hauptstadt auf das neugegründete Sankt Petersburg über, aber Moskau blieb das wirtschaftliche und geistig kulturelle Zentrum des Landes. 1755 erhielt die Stadt, von Michail Wassiljewitsch Lomonossow (1711-1765) angeregt, die erste Universität Russlands.

Im Vaterländischen Krieg von 1812, als Napoléon Bonaparte (1769-1821) mit seiner "Großen Armee" auf Moskau zumarschierte, verlor die Stadt in einem Flächenbrand - die Bewohner zündeten ihre Häuser an und flohen aus der Stadt - zwei Drittel ihrer Bausubstanz. Aber in Moskau kam die französische Armee zum Stehen, hier wurde sie wegen Hunger und Kälte zur Umkehr gezwungen, die mit ihrem Untergang endete.

Historische Karte (um 1888)

Der im Frühjahr 1813 einsetzende großstilige Wieder- und Neuaufbau sprengte rasch den alten städtischen Verteidigungsring und verschaffte der Stadt von der Mitte des 19. Jahrhunderts an durch zügigen Straßen- und Bahnstreckenbau Anschluss an die wichtigsten Städte des Landes. 1890 fuhren die ersten elektrischen Straßenbahnen; die erste Volkszählung des Landes fand am 28. Januar 1897 statt, die Bevölkerung der Stadt war auf etwa eine Million angewachsen, und bis 1914 hatte sie sich verdoppelt.

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nahmen die sozialen Spannungen zu. Die Konzentration der Industrie, vornehmlich der Leichtindustrie, war hier, von Sankt Petersburg abgesehen, am weitesten fortgeschritten, die Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 hatte Zehntausende landloser Bauern zur Lohnarbeit in die Städte getrieben. 1898 wurde in Moskau die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands gegründet.

  • Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Die russische Revolution von 1905 bis 1907 erfaßte die Stadt im Dezember 1905. Das Wirtschafts- und Versorgungschaos im 1. Weltkrieg schürte die sozialen Spannungen weiter. 1917 wurde während der Februarrevolution Zar Nikolaus II. (1868-1918) gestürzt. Im gleichen Jahr leitete Lenin (1870-1924) in Sankt Petersburg die Oktoberrevolution, was zum Bürgerkrieg von 1917 bis 1922 und zur Machtübernahme der kommunistischen Bolschewiki in Russland führte.

Am 12. März 1918 wurde Moskau zur Hauptstadt des Landes erklärt und die Regierung übersiedelte in den Kreml am Roten Platz. Am 22. Dezember 1922 ist dort die UdSSR gegründet worden. 1926 zählte die Stadt wieder zwei Millionen Einwohner. 1935 begann eine komplexe Neugestaltung Moskaus - damals sind die breiten Radialstraßen angelegt und die U-Bahn eröffnet worden, über die Moskwa spannte man neue Brücken und baute den Moskau-Wolga-Kanal.

Nach dem Einmarsch der deutsche Wehrmacht am 22. Juni 1941 in die damalige Sowjetunion begann am 30. September des Jahres ihre Offensive auf Moskau. Trotzdem fand am 7. November die traditionelle Militärparade auf dem Roten Platz statt. Am 15. November startete eine 2. Offensive der Deutschen, dabei konnten sie bis in einzelne südliche Vororte einrücken.

Der sowjetische Gegenangriff begann am 5. Dezember 1941, währenddessen die deutsche Armee um 100 bis 300 Kilometer zurückgeschlagen wurde. Dies war die erste große Niederlage der deutschen Wehrmacht, kaum sechs Monate nach dem Beginn des Blitzkrieges. Die Schlacht an der Wolga von Juli 1942 bis Februar 1943 leitete die Niederlage der deutschen Truppen in der damaligen Sowjetunion ein. Am 24. Juni 1945 fand auf dem Roten Platz in Moskau die Siegesparade der sowjetischen Armee statt.

  • Moskau nach dem Zweiten Weltkrieg
kleine, alte Kirche (Ul. Ilyianka) vor dem Hotel Rossija

Die Stadt ist nach dem Krieg wieder aufgebaut worden und 1968 war die Einwohnerzahl auf fast sieben Millionen angestiegen. 1980 war Moskau Austragungsort der XXII. Olympischen Spiele. Ende der 1980er Jahre geriet die sowjetische Wirtschaft immer mehr in eine Krise. Im Zuge der Politik von Präsident Michail Sergejewitsch Gorbatschow (Perestrojka und Glasnost) wurde der wirtschafliche Niedergang des Landes immer offensichtlicher. Auf einigen Gebieten der Versorgung herrschte großer Mangel. Der Unmut der Bevölkerung entlud sich immer offener.

Im August 1991 wollte Gorbatschow einen Vertrag für eine neue Sowjetunion zur Unterschrift vorlegen. Um dies zu verhindern und die alte Union zu retten, initiierten in Moskau einige Generäle, Regierungsmitglieder und der KGB-Chef am 19. August des gleichen Jahres einen Putschversuch gegen den Präsidenten. Nach dessen Scheitern zwei Tage später trat vier Monate danach am 25. Dezember 1991 Gorbatschow von seinem Amt als Präsident zurück. Das Datum markiert gleichzeitig das Ende des ersten kommunistischen Staates.

1992 ließ der ein Jahr zuvor zum Präsidenten Russlands gewählte Boris Nikolajewitsch Jelzin einen Föderationsvertrag unterzeichnen, der den Subjekten Russlands weitreichende Vollmachten zubilligte. Im September 1993 löste er den Kongress der Russischen Volksdeputierten und den Obersten Sowjet auf. Am 3. und 4. Oktober des gleichen Jahres kam es in Moskau erneut zu einem Putschversuch konservativer Politiker und deren Anhänger. Als diese das Weiße Haus (Parlamentsgebäude), das Rathaus und den Fernsehturm in Moskau besetzten, ließ Jelzin den Aufstand mit Gewalt (190 Tote) niederschlagen, um so einen Verfassungskonflikt zu seinen Gunsten zu entscheiden.

Am 12. Dezember 1993 verabschiedete das Volk eine neue Verfassung und gleichzeitig fanden erstmals freie Wahlen mit mehreren konkurrierenden Parteien statt. Vom 5. bis 7. September 1997 feierte die Stadt mit insgesamt 450 Veranstaltungen den 850. Jahrestag ihrer Gründung. Am 31. Dezember 1999 tritt Präsident Jelzin in Moskau überraschend vorzeitig zurück und überträgt Regierungschef Wladimir Wladimirowitsch Putin die Amtsgeschäfte. Anfang September 2002 mußte in einigen Bezirken Moskaus der Notstand ausgerufen werden; der in die Stadt eindringende Rauch von mehreren Hundert Wald- und Torfbränden in der Umgebung brachte das öffentliche Leben in Moskau zeitweise zum Erliegen.

Bevölkerungsentwicklung

Datei:2003-04-17 Moskau 69 Eingang zu U-Bahn,wie Burg.jpg
Eingang zur U-Bahn

Moskau ist von alters her Anziehungspunkt für Ausländer. Die ersten Ansiedlungen wurden von angereisten Kaufleuten, Handwerkern, Lehnsleuten und deren Nachkommen schon im 16. Jahrhundert gegründet. Die deutsche Ansiedlung am Jausa-Ufer war die größte davon. Aber auch Menschen aus vielen Teilen Europas lebten dort.

Damals hatte die Stadt etwa 100.000 Einwohner. Heute sind es mit 10 Millionen einhundertmal so viel. Von der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung in Moskau zeugen die alten Ortsnamen des kompakten Ansiedelns der nichtrussischen Völkerschaften.

Die Treue der ethnischen Gruppen zu bestimmten Beschäftigungen und Handwerken blieb bis heute erhalten. Die Chinesen eröffneten Wäschereibetriebe, die Assyrer arbeiteten als Schuster oder Stiefelputzer, viele Tataren als Hausleute und die Juden als Ärzte, Pädagogen und Schriftsteller. Im Handel sind heute Gebürtige aus Transkaukasien, im Geschäftsbereich Vietnamesen und auf den Baustellen viele Ukrainer und Moldawier beschäftigt.

Insgesamt leben heute in Moskau Angehörige von 112 Nationalitäten. Von ihnen sind 90 Prozent Russen. Zu den größten ethnischen Gruppen gehören die Ukrainer, Tataren und Juden mit jeweils etwa zwei Prozent Anteil an der Bevölkerung der Hauptstadt. Allerdings ist der Zustrom der Übersiedler aus den ehemaligen Unionsrepubliken der früheren Sowjetunion nicht in vollem Maße statistisch erfaßt worden, da sich viele nicht registrieren ließen.

Von einigen wenigen Ausschreitungen einzelner Extremisten gegen Ausländer abgesehen, gibt es in Moskau keine zwischenethnische Zwietracht oder Konflikte. Die Stadt ist seit Jahrhunderten durch ihre gastliche Aufnahme, Gastfreundschaft und nationale Toleranz berühmt.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1920 handelt es sich meist um Schätzungen, von 1926 bis 2002 um Volkszählungsergebnisse (&sup1) und 2005 um eine Berechnung.

Jahreszahl Einwohner
1350 30.000
1600 100.000
1638 200.000
1710 160.000
1725 145.000
1738 138.400
1750 130.000
1775 161.000
1785 188.700
1800 250.000
1813 215.000
1825 241.500
1840 349.100
1852 373.800
1856 368.800
Jahreszahl Einwohner
1868 416.400
1871 601.969
1888 753.459
1897 1.038.600
1900 1.175.000
1915 1.984.000
1920 1.027.300
17. Dezember 1926 &sup1 2.101.200
17. Januar 1939 &sup1 4.609.200
15. Januar 1959 &sup1 6.133.100
15. Januar 1970 &sup1 6.941.961
17. Januar 1979 &sup1 7.830.509
12. Januar 1989 &sup1 8.769.117
9. Oktober 2002 &sup1 10.126.424
1. Januar 2005 10.381.288

&sup1 Volkszählungsergebnis

Politik

Verwaltung

Innerhalb Russlands ist die Stadt Moskau ein eigenständiges Föderationssubjekt. Moskau ist außerdem die Hauptstadt des Föderationskreises Zentralrussland und der Oblast Moskau, welche den Großraum Moskau ohne die Stadt selbst umfasst. Der Oblast gliedert sich in 39 Rayons (Kreise) und die Stadt selbst in zehn Bezirke und 125 Ortsteile. Die Stadtbezirke von Moskau:

  • Norden (Sewerny)
  • Nordosten (Sewerowostochny)
  • Nordwesten (Sewerozapadny)
  • Osten (Wostochny)
  • Süden (Juschny)
  • Südosten (Jugowostochny)
  • Südwesten (Jugozapadny)
  • Westen (Zapadny)
  • Zelenograd
  • Zentrum (Centralny)

Städtepartnerschaften

Moskau unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Monumentale Christ-Erlöser-Kathedrale

Unter den vielen Museen der Stadt besonders sehenswert ist das "Puschkin-Museum für Bildende Künste" mit hervorragenden Exponaten zur Kulturgeschichte des Altertums, zur Renaissance und einer breitgefächerten Gemäldesammlung vornehmlich westeuropäischer Künstler.

Sehr interessant ist auch die "Tretjakow-Galerie". Sie ist das größte Museum der russischen nationalen Kunst und präsentiert mehr als 40.000 Gemälde, Graphiken und Skulpturen vom 11. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Einen Besuch wert ist auch das Panorama der "Schlacht von Borodino", geschaffen von Franz Robaut (1856-1928), im Borodino-Panorama-Museum oder eine der zahlreichen Kunstaustellungen.

Östlich des Stadtzentrums, im früheren Andronnikow-Kloster, befindet sich das Museum des Malers Andrei Rubljow (1360-1430), in dem der Meister der russischen Ikonenmalerei und Begründer der Moskauer Malschule im 15. Jahrhundert als Mönch lebte, starb und auch beigesetzt wurde. Das Museum beherbergt Ikonenmalerei des 14. bis 17. Jahrhunderts.

Bauwerke

Zu den zahlreichen sehenswerten Bauwerken gehören viele Zeugnisse der Baukunst aus Vergangenheit und Gegenwart, Denkmäler berühmter Schriftsteller, Gelehrter und Staatsmänner sowie Monumente und Denkmäler zu Ehren großer historischer Ereignisse.

  • Der Kreml

Das bedeutsamste Bau- und Geschichtsdenkmal ist der Kreml, der älteste Stadtteil. Er steht seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Dort befindet sich der Sitz der Regierung Russlands. Die bis auf den heutigen Tag erhalten gebliebenen Mauern und 19 Türme wurden im 15. Jahrhundert errichtet und waren damals eine beachtliche Befestigungsanlage.

Die ältesten Baudenkmäler sind die Maria-Entschlafens-Kathedrale von 1479, die Verkündigungs-Kathedrale von 1489 und die Erzengel-Kathedrale aus dem Jahre 1509, die Kirche zur Gewandlegung der Muttergottes von 1486, der Facetttenpalast aus dem Jahre 1491 sowie der 80 Meter hohe Glockenturm "Großer Iwan" (Iwan Weliki) von 1508.

Später kamen die Kirche zu den zwölf Aposteln und der Patriarchenpalast und der Terem-Palast, beide erbaut im 17. Jahrhundert, das Arsenal von 1737 sowie das Senatsgebäude aus dem Jahre 1787 hinzu. In letzterem Gebäude lebte und arbeitete von 1918 bis 1922 Lenin. Sein Arbeitszimmer und seine Wohnung sind so erhalten geblieben, wie zu seinen Lebzeiten.

Das Gebäude der Rüstkammer von 1851 enthält ein einzigartiges Museum mit Sammlungen alter Waffen und Kriegstrophäen, der größten Sammlung von Zarengewändern, Insignien, Thronsesseln, Kutschen und anderen seltenen Meisterstücken des russischen und ausländischen Kunsthandwerks, die mit der Geschichte Russlands verbunden sind. Unweit des Glockenturms befinden sich die Zarenkanone und Zarenglocke, einzigartige Denkmäler der russischen Gießerkunst des 16. bis 18. Jahrhunderts.

1961 wurde auf dem Kreml-Gelände der Kongreßpalast errichtet, ein sachlicher und zugleich festlicher Bau, dessen großer Saal ein Fassungsvermögen von 6.000 Personen hat. Hier finden wichtige öffentliche Veranstaltungen und internationale Kongresse statt, aber auch Schauspiele sowie Opern- und Ballettaufführungen des Bolschoi-Theaters.

  • Der Rote Platz
Auferstehungstor am Roten Platz

An den Kreml grenzt der Rote Platz, der Hauptplatz Moskaus, auf dem sich das Lenin-Mausoleum befindet. Auch er steht seit 1990 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Neben dem Platz befinden sich einige Gräber. In die Kremlmauer sind Urnen mit der Asche berühmter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur eingelassen.

Auf dem Roten Platz stehen die Basilius-Kathedrale, errichtet 1560, sowie ein Denkmal für Kusma Minin, ein Führer der Volkswehr von Nischni Nowgorod und Fürst Dimitri Posharski (1578-1642), die Helden des Befreiungskrieges gegen die polnische Intervention zu Beginn des 17. Jahrhunderts, fertiggestellt 1818 von Iwan Petrowitsch Martos (1754-1835).

An der Kremlmauer befindet sich im Alexander-Garten das Grabmal des unbekannten Soldaten, ein Ehrenmal für die im 2. Weltkrieg Gefallenen. Ganz in der Nähe des Kreml und des Roten Platzes sind auf dem Gelände, das an das Hotel Rossija, das mit 6.000 Plätzen größte Russlands, grenzt, die ältesten Steinbauten Moskaus erhalten geblieben, unter ihnen Baulichkeiten des alten Zarenhofs, erbaut zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert, das Haus des Bojaren Romanow, die Annen-Kirche aus dem 15. Jahrhundert sowie andere interessante Kirchen und Häuser.

  • Die Twerskaja-Straße

Die Twerskaja-Straße ist die Hauptstraße von Moskau. Der Weg nach Twer und weiter nach Sankt Petersburg nimmt hier seinen Anfang. Hier fuhr einstmals Tatjana Larina, die Heldin des Romans in Versen "Eugen Onegin" von Alexander Sergejewitsch Puschkin (1799-1837), in die Stadt ein. In den 1930er und 1940er Jahren wurde die Straße erweitert und mit neuen Gebäuden bebaut, einige alte sind von ihrem Standort bewegt und in die Tiefe der Wohnviertel verschoben worden. Die Straße ist heute ein Sammelort von luxuriösen Hotels, Bars , Restaurants sowie Geschäften und damit ein prunkvolles Schaufenster des postkommunistischen Moskau.

1782 ist hier nach einem Entwurf des Architekten Matwej Fjodorowitsch Kasakow (1733-1812) das Rathaus der Stadt Moskau errichtet worden. Gegenüber dem Rathaus erhebt sich das Reiterstandbild des Begründers der Stadt Juri Dolgoruki. Die Denkmäler der russischen Dichter Alexander Puschkin und Wladimir Wladimirowitsch Majakowski (1893-1930), hergestellt durch die Bildhauer Alexander Opekuschin 1880 beziehungsweise Alexander Kibalnikow 1958, stehen an der Kreuzung der Straße mit dem Boulevard- und dem Gartenring.

Datei:Moskau2.jpg
Bolschoi-Theater
  • Boulevard- und Gartenring

Straßen und Plätze des Stadtkerns umrahmen zahlreiche weitere Bau- und Geschichtsdenkmäler des 15. bis 18. Jahrhunderts. Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Zentrum Moskaus mit einer neun Kilometer langen und 30 Türme zählenden Stadtmauer umgeben, die nicht erhalten blieb. An ihrer Stelle entstand der Boulevard-Ring. Jenseits der Stadtmauer umzog die Stadt zusätzlich ein etwa 16 Kilometer langer Erdwall mit Palisaden und hölzernen Wehrtürmen. Den einstigen Verlauf des Wallgrabens markiert heute der Gartenring, von dem sternförmig die größten Straßen Moskaus abgehen.

Der Kantschowskaja-Platz stellt das Haupteisenbahntor der Hauptstadt dar und ist einer der belebtesten Orte Moskaus. Von den drei hier gelegenen Bahnhöfen laufen Eisenbahnstrecken nach unterschiedlichen Richtungen auseinander. Das Bauensemble des Platzes ist beeindruckend. An seiner Schaffung nahmen berühmte Architekten teil. Konstantin Ton entwarf den 1851 fertiggestellten "Leningrader Bahnhof", Fjodor Schechtel den "Jaroslawer Bahnhof" von 1904, Alexei Stschussew den 1926 eröffneten "Kasaner Bahnhof" und das Klubgebäude und Leonid Poljakow das 28geschossige Hotel "Leningradskaja" von 1953.

  • Weitere Bauwerke

Sehenswert sind des weiteren das "Schloß Ostankino", ein einmaliges Architekturdenkmal des 18. Jahrhunderts, der Fernsehturm von 1967, der Schuchowsk-Radioturm aus dem Jahre 1922, das zwischen 1888 und 1893 erbaute Kaufhaus GUM, das größte in Russland, der Arbat, ein altes historisches Stadtviertel, 1493 das erste mal erwähnt und die Christ-Erlöser-Kathedrale, im Jahre 2000 wiedereröffnet sowie die sieben "Wolkenkratzer", erbaut im Zuckerbäckerstil, auch "Stalinfinger" genannt, wie zum Beispiel das Hotel Ukraina, das Außenministerium und die Lomonossow-Universität.

Letztere befindet sich in den Außenbezirken der Stadt. Über der Moskwa unverkennbar auszumachen das 240 Meter hohe Zentralgebäude der Universität, 1949 bis 1953 errichtet, um das sich vier 17etagige Seitenflügel gruppieren. Etwa 30.000 Studenten sind hier eingeschrieben, und um jeden der rund 45.000 Räume aufzusuchen, müßte man einen Weg von 145 Kilometern zurücklegen. Ganz in der Nähe liegt der Luschniki-Sportpark - wichtigster Austragungsort der Olympischen Spiele 1980 - mit dem 84.000 Gäste fassenden Luschniki-Stadion, erbaut in den Jahren 1955 und 1956, mehreren kleineren Wettkampfanlagen und dem Sportpalast für 17.000 Zuschauer.

Vier Kilometer vom Kreml gelegen, entsteht gegenwärtig das höchste Bürogebäude Europas, "Federazija", auf deutsch "Föderation". Am 9. Februar 2005 wurde der Grundstein für das 440 Meter hohe Gebäude gelegt. Mit der Fertigstellung wird im Jahre 2007 gerechnet. Rekordhalter ist bisher das Hochhaus der Commerzbank mit 259 Meter Höhe in Frankfurt am Main. Die Gesamtplanung für die beiden Türme in Moskau erfolgte durch die deutsche Architektengemeinschaft Schweger & Tchoban. Der höhere der beiden Türme wird 87 Stockwerke umfassen. In dem Gebäude in der Form zweier Spitzsegel werden sich Büroräume, Wohnungen, ein Hotel, ein Fitnessklub mit Schwimmbad und ein Aquarium befinden.

Freizeit und Erholung

Der Gorki-Park für Kultur und Erholung ist der populärste unter den rund 100 Parks in Moskau. Er befindet sich im Zentrum der Stadt, am Ufer der Moskwa. Hier gibt es zahlreiche Attraktionen, eine Bootsstation, Bars, Restaurants, Cafes und im Winter Eisbahnen.

Auf den Freilichtbühnen treten hier Künstler auf, an den Festtagen finden Volksvergnügungen statt und werden farbenprächtige Feuerwerke abgebrannt. Den älteren Teil des Parks bildet der Neskutschni-Garten mit malerischen Hügeln, Hainen und kleinen Brücken. Hier befanden sich im 18. Jahrhundert die Gutsgärten des Moskauer Adels.

Im Nordosten der Stadt befindet sich der etwa 300 Hektar große "Sokolniki-Park für Kultur und Erholung" in herrlicher Waldlandschaft. Größter Moskauer Erholungspark - er umfaßt rund 1.800 Hektar - ist, ganz am nordöstlichen Stadtrand gelegen, der "Park von Ismailowo", die einstige Vergnügungsstätte der letzten Zarendynastie; einige wenige Feudalbauten, unter anderem eine barocke Kathedrale vom Ende des 17. Jahrhunderts haben sich zwischen modernen Cafés, Pavillons und ähnlichem noch erhalten.

Sport

Basilius-Kathedrale am Roten Platz

Moskau war Austragungsort der XXII. Olympischen Spiele 1980 sowie von vielen Welt- und Europameisterschaften und anderen internationalen Wettkämpfen in den meisten olympischen Disziplinen. Die Stadt besitzt mehr als 6.000 sportliche Einrichtungen, unter ihnen etwa 100 Stadien, sechs Sportpaläste, über 180 Schwimmhallen, mehr als 2.500 Sportsäle und Turnhallen, 3.500 Sportplätze, einen Ruderkanal, mehrere Sportkomplexe, ein Wasserstadion, eine Radrennbahn, 60 Schießsportplätze und so weiter.

Die größten Stadien der Hauptstadt - das Luschniki-Stadion mit 84.000 Plätzen und das Dynamo-Stadion mit 51.000 Plätzen - sind große Sportanlagen, die außer der eigentlichen Arena Sportsäle, Schwimmbecken, Spielfelder, Trainingsplätze und viele andere sportliche Einrichtungen haben. Bis zum Jahre 2010 sieht der Plan für die Entwicklung Moskaus die Errichtung von weiteren 300 neuen Sportanlagen vor.

Gastronomie

Das Restaurantangebot der Stadt ist kaum überschaubar, ständig sind neue Lokalitäten angesagt, andere werden wieder geschlossen. Die Preise sind sehr unterschiedlich. Es gibt Gaststätten die der Unterhaltung dienen, Bars, Cafes, aber auch Selbsbedienungsrestaurants und Stolowajas (Kantinen). Insgesamt verfügt Moskau im Vergleich zu anderen Hauptstädten der Welt immer noch über ein erstaunlich geringes Gastronomieangebot.

Eines der berühmtesten russischen Gerichte ist "Borschtsch", eine Suppe aus roter Beete, die dem Gast im Restaurant heiß mit saurer Sahne serviert wird und ähnlich wie "Akroschka" (kalte Kwas-Suppe) schmeckt. Weltweit bekannt sind "Boeuf Stroganow" (geschnetzeltes Rinderfilet) in saurer Sauce geschmort), "Ikra" oder "Krasnaja Ikra" (schwarzer oder roter Kaviar), "Blini" (Pfannkuchen meist mit Kaviar oder Lachs und saurer Sauce serviert) und "Aladyi" (süße Blini mit Marmeladenfüllung). Zum Nachtisch besonders beliebt sind "Blintschi" (Pfannkuchen) aus Gries oder Buchweizen mit süßer Soße.

Einkaufen

Die Stadt bietet im Gegensatz zu anderen Regionen des Landes gute Einkaufsmöglichkeiten. Viele Geschäfte sind nicht nur von Montag bis Sonnabend, sondern sogar Sonntags geöffnet. Kaufhäuser und Supermärkte haben durchgehend offen. Die Hauptstadt ist aber auch eine der teuersten Städte der Welt. Nach dem Wert des Verbraucherkorbes, der über 150 Hauptwaren beinhaltet, nimmt sie den ersten Platz in Europa ein und steht nur den japanischen Städten Tokio und Osaka nach.

In Moskau sind inzwischen fast alle westlichen Konsumgüter erhältlich. In allen touristischen Zentren der Stadt gibt es besondere Läden, in denen man mit harter Währung bezahlen kann, in allen anderen Geschäften dagegen nur in der Landeswährung. Für Antiquitäten, Kunstwerke, Manuskripte und andere wertvolle Gegenstände, die nicht in den Souveniergeschäften gekauft werden, ist eine Exportgenehmigung notwendig. Beliebte Souveniers sind Matroschkas (buntbemalte Holzpuppen), geschnitztes Spielzeug und Schatullen mit Märchenmotiven und Malereien auf Holz oder Emaille.

Wirtschaft und Infrastruktur

Moskau spielt eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft Russlands. Der Anteil der Stadt am Bruttoinlandsprodukt des Landes beträgt 12,5 Prozent. Etwa ein Viertel der Industrieproduktion Moskaus entfallen auf den Maschinenbau. Seine Hauptzweige sind Werkzeugmaschinen- und Werkzeugbau, Elektroindustrie, Lagerfertigung, Kraftfahrzeugindustrie und Gerätebau. Weitere wichtige Industriezweige sind das Hüttenwesen, die Leicht-, Kraftfahrzeug-, Baustoff-, Chemie- und petrolchemische Industrie. Die Stadt ist ein großes Zentrum des Militär-Industrie-Komplexes.

In Moskau sind etwa 80 Prozent des Finanzpotenzials des Landes konzentriert. Zwei Drittel des Gesamtumfanges ausländischer Investitionen in die Wirtschaft Russlands geht in die Hauptstadt. Moskau ist damit das größte Betätigungsfeld ausländischer Investoren. In der Stadt befinden sich etwa 18.500 Handelsbetriebe, Gaststätten und Dienstleistungsbetriebe, 9.000 Kleinhandelsobjekte und circa 150 Märkte in denen ungefähr eine Million Personen beschäftigt sind.

Verkehr

Der Kasaner Bahnhof
  • Fernverkehr

Die zentrale Lage prädestiniert Moskau zum wichtigsten Verkehrsknoten des Straßen-, Bahn-, Fluß- und internationalen Flugverkehrs im europäischen Teil des Landes. Ein Kanalsystem verbindet die Stadt mit fünf Meeren. Moskau besitzt mehrere Flughäfen: Scheremetjewo, 1960 eröffnet, für Flüge in Richtung Westeuropa und Nordamerika, Domodedowo, letzterer wurde 1964 in Betrieb genommen und wird für nationale und internationale Flüge genutzt, Wnukowo, 1941 fertiggestellt, wird gegenwärtig für Flüge nach Westeuropa ausgebaut und Bykowo für ausschließlich Inlandsflüge. Er ist 1933 eröffnet worden und damit der älteste Flughafen in Moskau.

In Moskau laufen alle Hauptlinien der Eisenbahn im europäischen Teil Russlands zusammen. Die Stadt ist größter Eisenbahnknotenpunkt des Landes mit mehreren Rangierbahnhöfen sowie Ausgangspunkt der Transsibirischen Eisenbahn, der wichtigsten Eisenbahnmagistrale Russlands über Nischni Nowgorod und Kirow nach Wladiwostok. Weitere Verkehrsverbindungen verlaufen sternförmig nach Europa, Zentralasien und den Kaukasus.

Moskau hat keinen Hauptbahnhof. Allerdings liegen einige wichtige Bahnhöfe am Platz der drei Bahnhöfe direkt nebeneinander. Der "Leningrader Bahnhof" für den Verkehr nach Sankt Petersburg, der "Jaroslawer Bahnhof" für die Transsibirische Eisenbahn und der "Kasaner Bahnhof" für den Verkehr in Richtung der Wolgarepubliken Tatarstan und Baschkortostan. Von Bedeutung sind außerdem der "Kiewer Bahnhof" für den Verkehr in die Ukraine, der "Kursker Bahnhof" und der "Pawlezker Bahnhof" für Züge nach Südrussland, der "Rigaer Bahnhof" und der "Weißrussische Bahnhof" für Züge nach Westen.

  • Nahverkehr
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Moskauer U-Bahn-Station
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Moskauer U-Bahn-Station

Der Autoverkehr wird durch Straßenringe in der Innenstadt und einen Autobahnring am Rande der Stadt verteilt. Man plant weitere Entlastungs- und Ringstraßen, da das Straßennetz zunehmend überlastet ist. Oft kommt es auf dem Autobahnring zu stundenlangen Staus und eine wenige Kilometer lange Fahrt ins Zentrum kann in den Stoßzeiten leicht über zwei Stunden dauern. 1924 fuhren die ersten Omnibusse und am 15. November 1933 der erste Oberleitungsbus in Moskau. Die Stadt verfügt über das längste Oberleitungsbusnetz der Welt.

Moskau verfügt über ein leistungsfähiges System von Untergrundlinien, die Metro genannt werden. 1932 wurde mit dem Bau begonnen und der erste Streckenabschnitt am 15. Mai 1935 eröffnet. Heute ist ein Netz von 269,5 Kilometern mit elf Linien und 165 Stationen in Betrieb. Es werden acht bis neun Millionen Personen pro Tag befördert und drei Milliarden pro Jahr. Mehrere Streckenabschnitte sind zur Zeit in Bau und ein weiterer Ausbau des Netzes ist geplant.

Einge Bahnhöfe der Metro sind mit Mosaiken, Bronzestatuen, Marmor etc. sehr prunkvoll ausgestattet (Empfehlung: Die braune Kreislinie fahren und einfach bei einigen Stationen aussteigen und bis zur Haupthalle gehen). Andere können dank der sehr dicken und schweren Türen als Bunker für das Volk verwendet werden. Hauptzubringer der Metro in Moskau ist die Moskowski Tramwai, die Straßenbahn der Stadt. Die erste fuhr am 22. Juni 1872 als Pferdebahn. Der elektrische Betrieb der Straßenbahn wurde am 6. April 1899 eröffnet. Diese gliedert sich heute in zwei voneinander unabhängige Netze.

Bildung

Lomonossow-Universität

80 Hochschulen mit etwa 250.000 Studenten, die in 380 verschiedenen Fachrichtungen ausgebildet werden und über 1.000 Forschungsinstitute und Konstruktionsbüros machen Moskau zum überragenden Zentrum des wissenschftlichen Lebens. Des weiteren befinden sich in der Stadt etwa 4.000 Bibliotheken, deren Buchbestand circa 400 Millionen Exemplare verschiedener Arten der Druckerzeugnisse beträgt.

Zu den hervorragenden Bildungs- und Forschungseinrichtungen der Stadt gehören neben der berühmten Lomonossow-Universität, die Staatliche Technische Universität für Bauwesen (MSUCE), die Staatliche Technologische Universität (Stankin), die Hochschule für Bergbau, das Institut für Kristallographie der Akademie der Wissenschaften, das Moscow Aviation Institute (MAI), die Staatliche Technische Universität (Bauman), die Russian People´s Friendship University, die Staatliche Akademie für Lebensmittelindustrie und die Hochschule für Energetik (MEI).

Siehe auch: Liste der weiterführenden Bildungseinrichtungen in Moskau

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Hildegard Schaeder: Moskau, das dritte Rom, Darmstadt 1957.
  • Monica Rüthers [Hrsg.]: Moskau, Köln 2003. ISBN 3-412-04703-1

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