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Racecadotril

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Strukturformel
Allgemeines
Freiname Racecadotril
Andere Namen

IUPAC: (RS)-(2-Acetylsulfanylmethyl -3-phenylpropionylamino)essigsäurebenzylester

Summenformel C21H23NO4S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 81110-73-8
Wikidata Q416677
Arzneistoffangaben
ATC-Code

A07XA04

Wirkstoffklasse

Antidiarrhoikum

Eigenschaften
Molare Masse 385,48 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Racecadotril ist ein Arzneistoff der zur symptomatischen Behandlung des Durchfalls eingesetzt wird. Racecadotril vermittelt seine Wirkung durch eine Hemmung des Enzyms Enkephalinase. In Deutschland wird Racecadotril seit April 2007 unter dem Markennamen Tiorfan® von der Firma von Abbott Laboratories vertrieben. Zuvor wurde Tiorfan seit September 2004 von der Firma Trommsdorff angeboten. Tiorfan unterliegt der ärztlichen Verschreibungspflicht.

Pharmakologie

Anwendungsgebiete

Racecadotril ist für die ergänzende Anwendung als Antidiarrhoikum für Säuglinge ab 3 Monaten und Kleinkindern zusammen mit oraler Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr zugelassen. Bei dieser Patientengruppe ist eine durch Durchfall bedingte Gefahr einer lebensgefährlichen Dehydrierung sehr groß.

Wirkmechanismus

Als Enkephalinase-Hemmer blockiert Racecadotril den Abbau des Peptids Enkephalin. Dieses Peptid seinerseits führt zu einer Hemmung der Sekretion von Wasser und Elektrolyten in das Darmlumen.

Nebenwirkungen

Während der Behandlung von Säuglingen mit Racecadotril konnten häufig Erbrechen und Fieber beobachtet werden. Diese Nebenwirkungen können jedoch auch als Symptome der Grunderkrankung gelten. Zusätzlich konnten gelegentlich Hypokaliämie, Darmverschluss und Bronchospasmen und vereinzelt Hautausschlag beobachtet werden. In klinischen Studien mit Erwachsenen traten neben unspezifischen Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Verstopfung und Schwindel, auch Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit, Durstgefühl und Fieber auf.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen sind derzeit nicht bekannt.