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Gregorianischer Kalender

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Der Gregorianische Kalender ist der heute in den meisten Teilen der Welt gültige Kalender.

Da das Jahr im Julianischen Kalender nicht genau mit der tatsächlichen Länge eines Jahres übereinstimmte, wich der Kalender von den Jahreszeiten im 16. Jahrhundert um 10 Tage ab. Papst Gregor XIII verkündete daher eine Kalenderreform. So sollte auf den 4. Oktober 1582 der 15. Oktober folgen. Außerdem wurde die ungenaue Regel des Julianischen Kalenders, dass jedes durch 4 teilbare Jahr ein Schaltjahr sein sollte, verfeinert. Seitdem sind alle durch 100 teilbaren Jahre keine Schaltjahre, außer, sie sind durch 400 teilbar. Der Gregorianische Kalender ist wesentlich genauer und weicht von den tatsächlichen Jahreszeiten erst nach mehr als 3000 Jahren um einen Tag ab. Genauer gesagt ging der alte Julianische Kalender von einer durchschnittlichen Jahreslänge von 365,25 Tagen aus, wohingegen das Schaltjahrverfahren des Gregorianischen Kalenders eines von 365,2425 Tagen erzeugt. Tatsächlich ist ein Jahr - also ein Umlauf der Erde um die Sonne - im Schnitt 365,24219878 mittlere Sonnentage lang, der Fehler beträgt also "nach Gregor" nur 0,000301 Tage pro Jahr, die sich dann erst nach den genannten 3319,8 Jahren auf den einen Tag summieren.

Seit Jahrhunderten hatte man schon geplant, den Kalender zu reformieren. Kopernikus wurde Anfang des 16. Jahrhundert vom Papst nach Rom gebeten. Er musste es aber als verfrüht ablehnen. Die Basis für die späetere Kalenderreform war jedoch das Buch der Revolutionen von Nikolaus Kopernikus und die Prutenischen Tafeln von Erasmus Reinhold.

Nur wenige Länder wie Spanien oder Portugal übernahmen den Gregorianischen Kalender tatsächlich am 4./15. Oktober 1582. Die meisten folgten jedoch in den nächsten Jahren. Die orthodoxen Länder Osteuropas behielten den Julianischen Kalender noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Als letzter Staat folgte 1927 die Türkei.