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Orthodoxe Kirche der Ukraine

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Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche ist in der Ukraine die historisch bedeutsamste östlich-orthodoxe Kirche. Um den Anspruch, diesen Namen zu tragen, streiten gegenwärtig 3 Kirchen. Als kanonisch nicht legitim gilt zur Zeit die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats.

Spätestens seit der Befreiung beziehungsweise Eroberung der Ukraine durch das russische Zarenreich gehörten die orthodoxen Gläubigen in der Ukraine der Russisch-Orthodoxen Kirche an. Vorher hatten die ukrainischen Bistümer mal dem Patriarchat von Konstantinopel, mal dem von Moskau unterstanden. Autonomiebestrebungen führten in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zunächst zur Abspaltung der bis heute bestehenden Ukrainischen Autonomen Orthodoxen Kirche', den sogenannten Autonomisten. Nach dem Abebben der stalinschen Kirchenverfolgungen (ab 1943) hieß dieser "moskautreue" Zweig Ukrainisches Exarchat.

Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 spaltete sich ein Teil des ukrainischen Klerus von der Moskauer Führung ab und verlegte sein Zentrum nach Kiew. Seitdem besteht die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats unter Führung des Metropoliten Filaret. Die Autonomisten, die vor allem als Exilkirche in den USA überlebt hatten, gingen eine zeitweilige Verbindung mit dem Kiewer Patriarchat ein, spalteten sich später aber wieder ab. Beim Moskauer Patriarchen verblieb die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats unter dem Metropoliten Wolodymyr, dem die Autonomie gewährt wurde. Vor allem im russisch geprägten Osten des Landes verblieben viele Gläubige bei dieser "moskautreuen" Kirche.

Faktisch bestehen heute in der Ukraine drei größere orthodoxe Kirchen (Moskauer Patriarchat, Kiewer Patriarchat, Autonomisten), die um den Status der Nationalkirche konkurrieren. Es geht dabei auch um kanonische Legitimität und Immobilien. Hinzu kommt der Streit mit der unierten Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, die dem Papst in Rom untersteht.