Serenade
Die Serenade (ital. Serenata, Abendlied) ist ursprünglich ein abendliches Ständchen, gleichviel ob für Gesang, mit Begleitung oder rein instrumental.
Im Gegensatz dazu bezeichnet die Aubade ein Morgenlied.
Das italienische Wort sereno bedeutet auch heiter und ausgeglichen, was allerdings dem Charakter der Serenade nicht widerspricht.
In neuerer Zeit versteht man unter Serenade eher die Instrumentalform, wenngleich daneben auch noch die Bezeichnung für ein Abendlied gebräuchlich ist. Es bildete sich eine bestimmte Form der Instrumentalserenade aus, welche den Zusammenhang mit der ursprünglichen Bedeutung des Wortes verlor.
Entwicklung
Die älteren Serenaden (Haydn, Mozart) führen gern einige Blasinstrumente ein (Oboen, Fagotte, Hörner, Klarinetten), wie das für eine Musik im Freien passend ist; je mehr indes die Serenade ihren Einzug in den Konzertsaal nahm, was schon bei Mozart zu finden ist, kamen die Streichinstrumente dazu. Beethoven schrieb eine Serenade (Op. 8) für Kammerbesetzung (Violine, Bratsche und Violoncello).
Charakteristisch für frühere Serenaden war ferner, dass alle Instrumente konzertierend eingesetzt wurden (keine Ripien-Stimmen); auch dieses Merkmal findet man bei Serenaden ab der Klassik bzw. Romantik nicht mehr.
Bekannte Serenaden für Streichorchester schrieben unter anderen:
- Max Bruch (Serenade nach schwedischen Melodien op. posth.)
- Antonin Dvorak (Op. 22),
- Edward Elgar (Op. 20),
- Josef Suk (Op. 6),
- Ferdinand Heinrich Thieriot (Op. 44),
- Peter Tschaikowski (Op. 48),
- Robert Volkmann (Op. 62, 63 und 69)
Serenaden mit Bläserbesetzung komponierten ferner:
- Antonin Dvorak (Op. 44),
- Joseph Haydn (diverse)
- Wolfgang Amadeus Mozart (diverse)
und für volles Orchester:
- W.A. Mozart (Posthornserenade KV. 320, Haffnerserenade KV. 250),
- Johannes Brahms (Op. 11 und 16).
Nur zwei typische Eigenschaften blieben bis heute von der früheren Serenade erhalten: dass sie mehr Sätze hat als die Sonate, und dass diese Sätze weniger durchgearbeitet sind - also im ganzen leichter und freier gehalten sind als in der Symphonie und Suite. Gewöhnlich hat die Serenade mehrere menuettartige Sätze und als Kern einen oder zwei langsame Sätze. Anfang und Schluss hatten ursprünglich die Satzform des Marsches.