The Village – Das Dorf
Film | |
Titel | The Village – Das Dorf |
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Originaltitel | The Village |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Länge | 108 Minuten |
Stab | |
Regie | M. Night Shyamalan |
Drehbuch | M. Night Shyamalan |
Produktion | Sam Mercer Scott Rudin M. Night Shyamalan |
Musik | James Newton Howard |
Kamera | Roger Deakins |
Schnitt | Christopher Tellefsen |
Besetzung | |
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The Village – Das Dorf ist ein US-amerikanischer Mystery-Thriller unter der Regie von M. Night Shyamalan.
Handlung
Die Bewohner des abgeschiedenen Dorfes Covington haben vor langer Zeit mit den gefährlichen Wesen des Waldes (von ihnen Die Unaussprechlichen genannt) einen Pakt geschlossen: Solange kein Dorfbewohner den Wald betritt, greifen die Wesen das Dorf nicht an. Die Unaussprechlichen stellen eine tödliche Bedrohung für jeden Dorfbewohner dar, und Rot, die Farbe der Wesen, ist im Dorf tabu. Alle Bewohner sind aufgerufen, jedes rote Pflänzchen, das sie entdecken, sofort herauszureißen und zu vergraben. Doch ein Bewohner des Dorfes leidet unter einer Krankheit, die nur Medizin aus der fernen Stadt jenseits des Waldes heilen könnte. Der scheue und wortkarge Lucius Hunt, dessen Mutter Alice Mitglied des Ältestenrates ist, bietet seine Hilfe an: Er will die Gefahr auf sich nehmen, allein den Wald zu durchqueren, um für Hilfe zu sorgen. Der Rat weist das Anliegen jedoch ab. Zu gefährlich sei die Mission.
Die blinde Ivy Walker, Tochter von Edward Walker, dem Vorstand des Ältestenrates, gesteht Lucius nur kurze Zeit später ihre Liebe. Lucius fühlt sich von dieser Situation etwas überfordert, hat doch Ivys Schwester vor nicht allzu langer Zeit dasselbe getan. Doch da auch Lucius insgeheim dieselben Gefühle für Ivy hegt, kommen sich die beiden schließlich näher.
Noah Percy, ein geistig behinderter Bewohner des Dorfes, hat jedoch ebenfalls ein Auge auf Ivy geworfen. Rasend eifersüchtig geht er zu Lucius und sticht ihn nieder. Lucius überlebt schwer verletzt. Doch ohne Medizin aus der Stadt stehen seine Chancen sehr schlecht. Edward, der nun hin- und hergerissen ist zwischen dem Glück seiner Tochter und einem geheimnisvollen Pakt, den der Ältestenrat geschlossen hat, entscheidet sich schließlich dazu, Ivy in das große Geheimnis, das Covington umgibt, einzuweihen. Er geht mit ihr zusammen zu einer nicht mehr genutzten Hütte – und nun kommt es zu einer für den Regisseur typischen Wendung der Handlung: Es stellt sich heraus, dass die Wesen nur eine Erfindung des Ältestenrates sind, dessen Mitglieder im Wechsel mit Kostümen bekleidet den Dorfbewohnern Angst machen, um sie vor einem Gang in die Stadt und damit vor der „bösen Außenwelt“ zu schützen.
Mit diesem Wissen begibt sich Ivy nun, begleitet von zwei weiteren Bewohnern, in den Wald. Die Angst hält die beiden Männer jedoch davon ab, sie bis zum Ende zu begleiten, und somit setzt sie ihren Weg allein fort, bis sie plötzlich von einem der Unaussprechlichen angegriffen wird. Sie schafft es jedoch, die Kreatur auszutricksen, welche daraufhin in ein tiefes Erdloch fällt. Es kommt nun zu einer erneuten Wendung: In dem Kostüm steckte Noah, der es im Boden des so genannten „Raumes der Stille“, in dem er eingeschlossen war, gefunden hatte. Ivy konnte aufgrund ihrer Blindheit dies jedoch nicht erkennen.
Ivy setzt mutig ihren Weg fort. Schließlich findet sie auch einen Weg, den Edward ihr beschrieben hatte. Sie läuft weiter und weiter – und stößt schlussendlich auf eine hohe Mauer. Als sie es schafft, auf die andere Seite zu klettern, wird das letzte große Geheimnis des Films aufgedeckt: Ivy betritt eine asphaltierte Straße, auf der ihr ein Ranger in einem Jeep mit der Aufschrift „Walker Wildlife Preserve“ entgegenkommt. Es ist offensichtlich, dass der Film in der Gegenwart und nicht etwa 1897 spielt, wie zu Beginn suggeriert wird. Der Ranger, der nicht ganz glauben kann, dass Ivy wirklich aus dem Wald kommt, hilft ihr schließlich und besorgt die notwendigen Medikamente. Parallel dazu öffnen die Mitglieder des Ältestenrates in ihren Häusern geheimnisvolle Kisten, die sie bisher immer geschlossen hielten. Darin finden sich Fotos und Zeitungsausschnitte. Es wird nun klar, was es mit Covington tatsächlich auf sich hat: Vor Jahren – vermutlich in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts – lernten sich verschiedene Menschen kennen, die alle einen schmerzlichen Verlust hinnehmen mussten: Enge Familienmitglieder starben auf sinnlose Weise durch verschiedene Verbrechen. Um der modernen Welt, in der Drogen und Kriminalität eine solch große Rolle spielen, entfliehen zu können, schlug Edward Walker, der zu dem Zeitpunkt Professor für Amerikanische Geschichte an der University of Pennsylvania und Erbe des großen Vermögens seines ermordeten Vaters war, ein Projekt vor: ein abgeschiedenes Dorf inmitten eines durch die Walker-Stiftung geschaffenen Reservates zu gründen, einen Ort, wo sie in jeglicher Hinsicht vor der modernen Welt geschützt wären.
Ivy kehrt mit den Medikamenten wieder ins Dorf zurück. Das Geheimnis des Ältestenrates bleibt gewahrt, weil die Dorfältesten die Wahrheit weiter geheimhalten wollen und die wirklichen Umstände von Noahs Tod den Dorfbewohnern vorenthalten.
Hintergrund
Shyamalan arbeitet in diesem Film sehr stark mit Farben und ihren im Film gegebenen Bedeutungen: Rot lockt die Bestien an, Gelb schützt vor ihnen. Die Bestien selbst und die Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz ist für den kritischen Zuschauer schnell ungewiss – die Bedrohung des Waldes bleibt über das Ende des Films erhalten; die Erklärung kommt so überraschend und einleuchtend, wie es Shyamalan nur in The Sixth Sense noch besser vermitteln konnte.
Der Regisseur hat auch hier wieder einen Cameo-Auftritt: Als der Ranger, der Ivy aufliest, in den Stützpunkt fährt, um die Medikamente zu holen, sitzt in dem Büro ein Zeitung lesender Mann, dessen Gesicht man nur in einer Spiegelung sieht. Die Zeitung trägt übrigens das Datum „30. Juli 2004“; dabei handelt es sich um den Tag des Kinostarts in den USA.
Der Film wurde in Philadelphia und in einigen anderen Orten in Pennsylvania, und in Delaware gedreht. Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 60 Millionen US-Dollar. Er spielte in den USA am Startwochenende mehr als 50 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland wurden insgesamt 1,8 Millionen Kinobesucher gezählt. Weltweit spielte The Village - Das Dorf 260 Millionen US-Dollar ein.
Die Geschichte erzählt einen Gesellschafts- und Generationenkonflikt in Form von Metaphern. Die Elterngeneration, die sich betroffen und getroffen von der Gesellschaft mit ihren perversen und tödlichen Auswirkungen von Verbrechen und allgemeiner Lieblosigkeit zurückzieht und hinter buchstäblichen Mauern verbirgt. (Das geistige Äquivalent wären Eltern, die ihre Kinder mit Schauermärchen davon abhalten einen Park oder eine Veranstaltung zu besuchen bzw.eine bestimmte Lebensweise dadurch verdunkeln). Die Mauern wählt die Elterngeneration nicht nur für sich selbst. Sie gibt diese Ängste durch Lügen an die nachfolgenden Generation weiter und hält sie bewusst davon ab, Die als schlecht empfundene Gesellschaft kennenzulernen. Die Kindergeneration kann sich selbst dadurch nicht mehr entscheiden frei (von Angst) zu leben bzw. zu Entscheiden. Die Wahl eines (künftig) blinden und "redefaulen" sprich stummen Anführers für die Zukunft mag zufällig sein. Es legt möglicherweise auch eine Wertung für Täger einer vergleichbaren Lebensgemeinschaft / Gesellschaft nahe und könnte durchaus als Urteil über Selbige verstanden werden. Wer das Leben in seiner Vielfalt nicht genießen kann, weil er sich verletzt zurückzieht ist auf einem Auge Blind geworden weil er das schöne im Leben nicht mehr sehen kann und er verweigert die Kommunikation mit seiner Umwelt, die mit ihm sein Leid tragen könnte.
Andererseits könnte man die Rollen von Lucius und Ivy auch als unterschiedliche Aspekte der menschlichen Persönlichkeit verstehen. Lucius, der nicht redet, wenn er muss, und führt, wenn er soweit ist, zu führen, könnte das Herz, also den emotionalen Aspekt, verkörpern. Ivy ist blind und redet viel, sie könnte den geistigen und logischen Aspekt, den Verstand, darstellen. Sie möchte geführt werden, aber weiß nicht, wie... Der Konsens des Films ist danach, das Logik UND Emotionen notwendig sind, um den richtigen Weg zu finden, und der Weg, der dazu führt ist die Liebe. Auch wenn dieser Weg Gefahr birgt, ist er wichtig und notwendig. Die Szene, in der Ivy und Lucius nachts auf der Treppe sitzen, unterstützt diese Theorie.
Kritiken
„Die erste halbe Stunde des Films ist großartig. Vor dem beschaulichen Hintergrund des Dorflebens baut Shyamalan eine Atmosphäre ungewisser, allgegenwärtiger Bedrohung auf. Doch wie zuvor schon in Signs vermag Shyamalan die geschürte Erwartungshaltung nicht einzulösen.“
„Mit starken Bildern steigert Regisseur Shyamalan den beklemmenden Grusel stetig. Dabei unterstützen ihn klasse Darsteller, allen voran Bryce Dallas Howard. Auch wenn der Shyamalan-typische Knalleffekt am Ende etwas verpufft – hier knistert’s vor Spannung!“
Auszeichnungen
Nominiert in der Kategorie
- Beste Musik (Original Score) – James Newton Howard
ASCAP Film and Television Music Awards 2005
- ASCAP-Award in der Kategorie „Top Box Office Films“ – James Newton Howard
Empire Awards 2005
Nominiert in den Kategorien
- Beste Schauspielerin – Bryce Dallas Howard
- Bester Regisseur – M. Night Shyamalan
- Bester Newcomer – Bryce Dallas Howard
MTV Movie Awards 2005
Nominiert in der Kategorie
- Beste Newcomerin – Bryce Dallas Howard
Teen Choice Award 2005
Nominiert in den Kategorien
- „Choice Movie Scary Scene“ – Bryce Dallas Howard (für die Szene, als Ivy an der Tür auf Lucius wartet)
- „Choice Movie: Thriller“
Weblinks