Brunnen in Wien

Brunnen am Fischhof in Wien, 1737

Der Siebenbrunnen in Margareten, Anfang 20. Jahrhundert

Der Artikel Brunnen in Wien bietet einen Überblick über Brunnen in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien.

Geschichte

Die ersten Brunnen auf öffentlichen Plätzen in Wien entstanden im Spätmittelalter und dienten vor allem dem Marktbetrieb und zur Brandbekämpfung. 1310 wurde ein derartiger öffentlicher Brunnen sowie eine Wasserleitung unter dem Tuchlauben erstmals erwähnt. Ab dem 16. Jahrhundert wurden auch repräsentative, über die reine Funktionalität hinausgehende Brunnen geschaffen.

Durch den Bau von Wasserleitungen wurde die Wiener Wasserversorgung nach und nach verbessert. Heute erinnern beispielsweise der Siebenbrunnen am Margaretner Siebenbrunnenplatz an die Errichtung der Siebenbrunner Hofwasserleitung im Jahr 1562, der Isisbrunnen an die 1804 gebaute Albertinische Wasserleitung, der Austriabrunnen an die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung sowie der Hochstrahlbrunnen am Schwarzenbergplatz an die 1873 fertiggestellte I. Hochquellenwasserleitung. Die beiden Springbrunnen im Rathauspark wurden 1910 erstmals mit Quellwasser der II. Wiener Hochquellenwasserleitung gespeist.

Mit der Zeit verloren die öffentlichen Brunnenanlagen ihre ursprüngliche Bedeutung, gleichzeitig verschwanden die Hausbrunnen, von denen es Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien noch rund 10.000 gab. Heute findet man vor allem im innerstädtischen Bereich von Wien sowohl historische, größtenteils denkmalgeschützte Kunst- und Zierbrunnen, als auch etliche, von der Magistratsabteilung 31 (Wiener Wasser) verwaltete Trinkbrunnen meist neueren Datums.

Bekannte Brunnen in Wien

Name	Bild	Standort	Art	Künstler	Errichtung/ Enthüllung	Weitere Informationen
Andromedabrunnen		48° 12′ 43″ N, 16° 22′ 15″ O48.21194444444416.370833333333	Wandbrunnen mit Relief		1741	Perseus und Andromeda darstellendes Relief; die seitlichen Atlanten-Pfeiler tragen den darüber liegenden Balkon
Austriabrunnen		48° 12′ 41,9″ N, 16° 21′ 55,8″ O48.21163888888916.3655	Brunnen mit Bronzestatuen		1846	Errichtet anlässlich des Baus der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung
Bellonabrunnen		48° 12′ 43,2″ N, 16° 22′ 6,3″ O48.21216.368416666667	Nischenbrunnen mit Steinfigur		1730	Im Hof des ehemaligen Bürgerlichen Zeughauses (heute: Wiener Feuerwehrzentrale). Das Original von 1730 wurde 1945 zerstört und 1950 durch eine Kopie von André Roder ersetzt
Donnerbrunnen		48° 12′ 22,2″ N, 16° 22′ 14,2″ O48.20616666666716.370611111111	Brunnen mit Bronzeskulpturen		1739	Eigentlicher Name: Providentiabrunnen, historisch auch: Mehlmarktbrunnen. Die Bronzeskulpturen sind Kopien, die Originale befinden sich in der Österreichischen Galerie Belvedere
Mosesbrunnen		48° 12′ 23,3″ N, 16° 22′ 26,8″ O48.20647222222216.374111111111	Brunnen mit Sockelrelief und Bronzestatue		1798	Die Brunnenschale stammt von Anfang des 17. Jahrhunderts und stand ursprünglich im Haus Franziskanerplatz 6
Vermählungsbrunnen	Datei:Vermählungsbrunnen.JPG	48° 12′ 38,7″ N, 16° 22′ 23″ O48.2107516.373055555556	Brunnen mit Marmorskulpturen und Bronzebaldachin		1732	Ein 1706 an dieser Stelle errichtetes Holzmonument wurde 1732 durch den Brunnen ersetzt
Witwe-von-Sarepta-Brunnen		48° 12′ 16,8″ N, 16° 22′ 24,8″ O48.20466666666716.373555555556	Nischenbrunnen mit Bronzefigur		1770	Im Hof des ehemaligen Savoyensches Damenstiftes. Das Original der Figur der Witwe Sarepta befindet sich im Stadtpalais Liechtenstein
Hochstrahlbrunnen		48° 11′ 54,2″ N, 16° 22′ 33,6″ O48.19838888888916.376	Brunnen mit Fontänen und kleinen Springbrunnen		1873	Errichtet anlässlich des Baus der I. Hochquellenwasserleitung. 1906 zu einem Leuchtbrunnen umgestaltet
Karl-Borromäus-Brunnen		48° 12′ 4,9″ N, 16° 23′ 20″ O48.20136111111116.388888888889	Brunnen mit Bronzeskulpturen und Obelisk		1909	Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, 1949 wiederhergestellt
Engelbrunnen		48° 11′ 30″ N, 16° 22′ 1,3″ O48.19166666666716.367027777778	Brunnen mit Bronzeskulpturen		1893
Mozartbrunnen		48° 11′ 42,6″ N, 16° 22′ 5,3″ O48.19516666666716.368138888889	Brunnen mit Bronzeskulpturen		1905	Auch bekannt als Zauberflötenbrunnen
Schutzengelbrunnen		48° 11′ 51,8″ N, 16° 22′ 2,4″ O48.19772222222216.367333333333	Brunnen mit Pfeiler und Engelfigur		1846	Ursprünglich vor der Paulanerkirche, seit 1963 am heutigen Standort
Margaretenbrunnen		48° 11′ 29,2″ N, 16° 21′ 28,7″ O48.19144444444416.357972222222	Brunnen mit Bleistatue		1836	1886 innerhalb des Margaretenplatzes versetzt und restauriert
Gänsemädchenbrunnen		48° 12′ 6,5″ N, 16° 21′ 39,2″ O48.20180555555616.360888888889	Brunnen mit Marmorbecken und Bronzestatue		1866	Ursprünglich am Geflügelmarkt auf der Brandstätte, danach vor der Mariahilfer Kirche, seit 1886 am heutigen Standort
Tiertränkebrunnen		48° 12′ 3,4″ N, 16° 21′ 42,7″ O48.20094444444416.361861111111	Brunnen mit Relief auf Metallplakette		1916	Ursprünglich bei der Secession, seit 1968 am heutigen Standort
Augustin-Brunnen		48° 12′ 19,3″ N, 16° 21′ 4,4″ O48.20536111111116.351222222222	Brunnen mit Sandsteinfigur		1908	Die Originalstatue aus Blei wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und später durch die aktuelle Figur aus Sandstein ersetzt
Isisbrunnen		48° 12′ 51,9″ N, 16° 20′ 38″ O48.21441666666716.343888888889	Brunnen, Postament und Statue aus Gusseisen		1833	Auch bekannt als Gaberbrunnen. 1912 innerhalb des Albertplatzes versetzt.
Schubertbrunnen		48° 13′ 29″ N, 16° 21′ 26,1″ O48.22472222222216.35725	Brunnen mit Marmorfigur		1928
		48° 10′ 21,4″ N, 16° 24′ 36″ O48.17261111111116.41	Brunnen mit Steinfigur		1931
Neptunbrunnen		48° 10′ 52,7″ N, 16° 18′ 36,8″ O48.18130555555616.310222222222	Monumentaler Brunnen mit Figuren aus Sterzinger Marmor		1780
Alszauberbrunnen		48° 13′ 6″ N, 16° 19′ 52″ O48.21833333333316.331111111111	Brunnen mit Bronzesitzfiguren		1932	Die Figuren des Schrammel-Quartetts wurden 1943 eingeschmolzen und 1981 von Heribert Rath neu gegossen

Literatur

• Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 1. Kremayr und Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4.

Weblinks

Commons: Brunnen in Wien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Kunst und Kultur in Wien – Brunnen in Wien
• Stadtarchäologie Wien – Wasser in Wien. Von den Römern bis zur Neuzeit. (PDF; 3,8 MB)