Philipps-Universität Marburg
Philips-Universität Marburg | |
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Alte Universität, erbaut 1874-78 von Karl Schäfer |
Daten und Fakten | |
Präsident: | Volker Nienhaus |
Kanzler: | Bernd Höhmann |
Gründungsdatum: | 1. Juli 1527 |
Ort: | Marburg an der Lahn |
Trägerschaft: | Öffentlich |
Semesterbeitrag: | 191,20 € inkl. Semesterticket und Verwaltungskostenbeitrag |
Studiengebühren: | normal keine, für Langzeitstudenten 500-900€ pro Semester |
Fachbereiche: | 21 + katholisch- theologisches Seminar |
Studiengänge: | ca. 160 |
immatrikulierte Studenten: | 18.373 (WS 2004/05) davon 4.428 ausländische |
Mitarbeiter: | ca. 7.500 |
Universitätsbibliothek: | 13 Teil- und ca. 100 dezentrale Bibliotheken |
Buchbestand: | ca. 1,9 Mio. |
Anschrift des Präsidiums: | Biegenstrasse 10 D-35032 Marburg |
Offizielle Website: | www.uni-marburg.de |
Offizielle e-Mail: |
Die Philipps-Universität (auch: Alma Mater Philippina) in Marburg (Lahn) wurde im Jahre 1527 von Landgraf Philipp dem Großmütigen, als erste protestantische Hochschule der Welt gegründet. Mit ca. 19.000 Studenten und 7.500 Mitarbeitern ist sie eine der mittelgroßen deutschen Universitäten.
Fächerangebot
An der Philipps-Universität können u.a. folgende Diplomstudiengänge studiert werden: Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Pädagogik, Physik, Politikwissenschaft, Soziologie, Evangelische Theologie, Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsmathematik, Betriebswirtschaftslehre, Biologie, Psychologie, Humanbiologie.
Angebotene Fächer, deren Abschluß das Staatsexamen ist, sind Pharmazie, Medizin und Rechtswissenschaften. Daneben gibt es zahlreiche Studiengänge mit Abschluss Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien.
Weiterhin gibt es u.a folgende Magister-Studiengänge: Amerikanistik, Europäische Ethnologie, Evangelische Theologie, Geographie, Geschichte, Keltologie, Medienwissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, Romanische Philologie, Semitistik, Sinologie, Vergleichende Sprachwissenschaft, Völkerkunde.
Im Zuge des Bologna-Prozesses führt die Marburger Universität zur Zeit eine große Zahl neuer Bachelor- und Master-Studiengänge ein sowie einige Aufbau- und Ergänzungsstudiengänge.
Hervorzuheben ist die bundesweit einzige Qualifikationsmöglichkeit im Bereich des Pharmarechts ([1]).
Geschichte
Am 1. Juli 1527 gründete Landgraf Philipp die Universität, der damals 11 Professoren und 84 Studenten angehören. Zwei Jahre später ist die Universität Schauplatz der Marburger Religionsgespräche zwischen Martin Luther, Ulrich Zwingli und Melanchthon.
In der Zeit von 1580 bis 1628 war damals äußerst bekannte Rudolf Goclenius der Ältere (1547 - 1628) Professor für Physik, Logik, Ethik, Medizin und Philosophie an der Philipps-Universität. Er versuchte, wie zahlreiche andere Professoren seiner Zeit, die Philosophie des Melanchthon mit der von Petrus Ramus zu verbinden. 1605 wird Johannes Hartmann zum Professor für Chymiatrie berufen, den weltweit ersten pharmazeutisch-medizinisch orientierten Chemie-Lehrstuhl.
Im Jahr 1650 gibt das Land Hessen-Kassel den Hochschulstandort Marburg vorübergehend auf - am 24. Juni 1653 erfolgt die Wiedereröffnung der Universität, und 1866 wird die Philipps-Universität mit der Annexion Hessens durch Preußen königlich preußische Universität.
Innerhalb von 20 Jahren vervierfacht sich die Studentenzahl, und 1887 steigt die Studentenzahl erstmals auf 1.000. Bis 1909 verdoppelt sie sich wiederum. 1908 werden die ersten Frauen zum Studium zugelassen.
Der weltweit bekannte Marburger Professor Wilhelm Röpke übernimmt 1929 das Ordinariat für Politische Ökonomik.
Der Machtübernahme der Nazis im Jahre 1933 folgt die Amtsenthebung und Emigration des Volkswirtschafters Prof. Wilhelm Röpke in die Türkei sowie die Selbsttötung des Professors für indogermanische Sprachen, Hermann Jacobsohn am 27. April.
Marburg verfügte immer über ein ausgeprägtes Verbindungswesen, was bis heute zu Konflikten v.a. mit linken Gruppen führt. Marburger Verbindungsstudenten spielten 1920 eine maßgebliche Rolle bei den Mechterstädter Morden. Bis 1936 erfolgte die weitgehende Selbstauflösung der Marburger Studentenverbindungen im Zuge der Gleichschaltung der Verbindungen in Form so genannter Kameradschaften im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund.
Ab 1960 wird die Universität ausgebaut und erweitert.
Heutzutage kommt schätzungsweise nur noch ein Drittel der Studenten aus Hessen, der Großteil aus dem Rest Deutschlands (vor allem NRW und Baden-Württemberg).
Vertretung der Studenten
Die Marburger Studenten werden durch den Allgemeinen Studenten Ausschuss (AStA) vertreten. In fast allen Fachbereichen gibt es einzelne Fachschaften, die in der Fachschaftenkonferenz zusammengeschlossen sind.
Studentenwohnheime
Das Christian-Wolff-Haus (CWH-Marburg) ist eines der Marburger Studentenwohnheime. Es wurde nach dem Universalgelehrten Christian Wolff (1679 - 1754) benannt und ist bei vielen ehemaligen Marburger Studenten bekannt. Das Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße 111 wurde 1962 als Wohnheim für ca. 100 Promotionsstudenten erbaut und in den Jahren 1990 und 1992 zu einem Wohnheimkomplex mit 5 Gebäuden und insgesamt 258 Wohnheimplätzen erweitert (Friedrich-Ebert-Str. 113, 115, 117 und 119). Es ist inzwischen für Studenten jeder Art geöffnet und gehört zum Eigentum das Studentenwerks Marburg. Der Gebäudekomplex liegt in der Nähe des Marburger Waldes und der Universitätsgebäude der naturwissenschaftlichen Fachbereiche auf den Lahnbergen.
Berühmte Persönlichkeiten mit Verbindung zur Universität
Fachbereiche (Weblinks)
- Rechtswissenschaften
- Wirtschaftswissenschaften
- Gesellschaftswissenschaften und Philosophie
- Psychologie
- Evangelische Theologie
- Geschichte und Kulturwissenschaften
- Germanistik und Kunstwissenschaften
- Fremdsprachliche Philologien
- Mathematik und Informatik
- Physik
- Chemie
- Pharmazie
- Biologie
- Geowissenschaften
- Geographie
- Medizin
- Erziehungswissenschaften
Literatur
- Hans Günter Bickert, Norbert Nail: Marburger Karzerbuch. 2. Auflage, 1995
- Holger Zinn: Zwischen Republik und Diktatur. Die Studentenschaft der Philipps-Universität Marburg in den Jahren von 1925 bis 1945
- Anne Chr. Nagel (Hg.): Die Philipps-Universität Marburg im Nationalsozialismus, Stuttgart 2001.
- Konvent der Philipps-Universität Marburg (Hg.): Die Philipps-Universität Marburg im Nationalsozialismus. Veranstaltungen der Universität zum 50. Jahrestag des Kriegsendes 8. Mai 1995, Marburg 1996. ISBN 3-8185-0217-X