Vinclozolin
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Vinclozolin | ||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C12H9Cl2NO3 | ||||||
Kurzbeschreibung |
farb und geruchloses Pulver | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 286,11 g/mol | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte |
1,513 g/cm3[1] | ||||||
Schmelzpunkt |
108 °C[2] | ||||||
Siedepunkt |
131 °C bei 0,07 mbar[2] | ||||||
Dampfdruck |
vernachlässigbar[2] | ||||||
Löslichkeit |
gering löslich in Wasser, löslich in Aceton und Chloroform[3] | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Vinclozolin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der chlorierten Stickstoff-Sauerstoff-Heterocyclen mit Ketogruppe und ein Oxazolidin-Derivat (Dichlorphenyloxazolidindion). Es wurde in Deutschland als Fungizid (z.B. im Weinanbau, bei Erdbeeren, Kirschen, Salat, Bohnen und Raps z. B. gegen Grauschimmel, Weißstängeligkeit und Spitzendürre) in anderen Ländern auch bei Hopfen und im Obstanbau eingesetzt. In den USA wurde die Zulassung von Vinclozolin 1978 von BASF beantragt[4] und 1981 zugelassen.[5] In Deutschland wurde die 1984 erfolgte Zulassung Ende 2001 wieder aufgehoben (Restmengen durften bis Anfang 2004 verwendet werden)[6], jedoch werden bei importierten Lebensmitteln noch Rückstände davon nachgewiesen.[7]
Gewinnung und Darstellung
Vinclozolin kann aus 3,5-Dichloranilin gewonnen werden, wobei ein Oxazolidindion (Oxazolidin-Derivat) angelagert wird.
Eigenschaften
Von Vinclozolin ist bekannt, dass es als endokriner Disruptor wirkt.
Sicherheitshinweise
Vinclozolin ist reproduktionstoxisch, beeinflusst das hormonelle System (antiandrogene Wirkung)[8] und steht im Verdacht krebserzeugend zu sein. Zusätzlich wurde Synkanzerogenese nachgewiesen. Es wurde ein ADI Wert von 0,005 mg/kg Körpergewicht festgelegt[9].
Derivate
Verwandte Pflanzenschutzmittel (Dichlorphenyldicarboximide) sind:
- Chlozolinat C13H11Cl2NO5, CAS: 84332-86-5
- Dichlozolin C11H9Cl2NO3, CAS: 24201-58-9
- Iprodion C13H13Cl2N3O3, CAS: 36734-19-7
- Isovaledion C14H14Cl2N2O3, CAS: 70017-93-5
- Myclozolin C12H11Cl2NO4, CAS: 54864-61-8
- Procymidon C13H11Cl2NO2, CAS: 32809-16-8
Quellen
- ↑ Inchem Datenblatt (englisch)
- ↑ a b c d Eintrag zu CAS-Nr. 50471-44-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Datenblatt bei ToxCenter
- ↑ Temporary Tolerance & EUP for Use on Strawberries
- ↑ Pesticide Reregistration
- ↑ Untersuchungsergebnisse zu Pflanzenschutzmittelrückstände in Möhren (2005) des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
- ↑ Greenpeace Bericht vom November 2005
- ↑ Auszug aus Umwelt und Gesundheit des Umweltbundesamtes
- ↑ Festsetzung von Höchstmengen unter Berücksichtigung von Kindern am Bespiel von Vinclozolin vom Bundesinstitut für Risikobewertung