Rebhuhn
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Das Rebhuhn (Perdix perdix) zählt zu den Hühnervögeln und ist in flachen Landstrichen Mitteleuropas einer der häufigsten Vögel dieser Ordnung.
Verbreitung und Rassen
Das Rebhuhn ist in Nordeuropa, Mitteleuropa bis nach Westsibirien, Turkestan und dem nördlichen Iran zu finden. Es werden dabei folgende Unterarten unterschieden (Raethel, 1996):
- P.p. perdix: Südskandinavien, Großbritannien, nordöstliches Frankreich bis Griechenland
- P.p. Sphagnetorum: Moore im nördlichen Holland und im Nordwesten von Deutschland
- P.p. armoricana: Frankreich
- P.p. hispaniensis: Zentral-Pyrenäen, Kantabrien und nordöstliches Portugal
- P.p. italica: Italienische Halbinsel
- P.p. lucida: Finnland ostwarts bis zum Ural, südwärts bis zum Schwarzen Meer, der Krim und dem Norden des Kaukasus
- P.p. robusta: Vom Ural ostwärts Sibirien bis zum Altai, dem westlichen Sajan und der Tuva, südwärts bis zu den Kaspiküsten, dem Aral und Sinkiang
- P.p. canescens: Türkei, Südkaukasus, Transkaukasien, nördliches und nordwestliches Iran.
In vielen Teilen Nordamerikas wurden darüberhinaus Rebhühner eingebürgert.
Erscheinungsbild
Das Rebhuhn ist ein gedrungenes, rundflügeliges und rundschwänziges Feldhuhn. An Stirn, Kopfseiten, Kinn und Kehle ist das Gefieder rostbraun, der Rücken und die Oberschwanzdecken sind hellgrau. Auf der Unterbrustmitte haben Rebhuhnhähne einen kastanienbraunen hufeisenförmigen Fleck, bei den Hennen ist dieser Hufeisenfleck erheblich kleiner und fehlt oft ganz. Die Brustseiten und die Flanken sind kastanienbraun gebändert.
Brut
Wie die meisten Hühnervögel, brütet auch das Rebhuhn am Boden.
Gerade in dieser Eigenschaft wird das Rebhuhn von seiner Tarnfarbe unterstützt, einer braunen, rostroten oder schwarzen Sprenkelung auf graubraunem Untergrund. Wenn die Henne ihre 10-25 Eier etwa 3 Wochen bebrütet, ist sie deshalb kaum auszumachen. Doch kommt man ihr auf einige Meter nahe, fliegt sie mit Gepolter auf und verschreckt dadurch oft sogar die auf Eiersuche befindlichen Feinde - und nicht zuletzt harmlose Wanderer.
Die geografische Verbreitung der Familie und die Zahl der Tiere nimmt durch die maschinelle Landwirtschaft ab. Vor 130 Jahren hieß es in Brehms Tierleben:
Das Rebhuhn bewohnt den größten Teil von Europa. Es hat sich hier aus dem Süden immer mehr nach Norden ausgebreitet und ist in Skandinavien und Russland anscheinend immer noch in diesem nördlich gerichteten Vordringen begriffen. Ebenen zieht es unter allen Umständen den Gebirgen vor. Zu seinem Wohlbefinden beansprucht es gut angebaute, wechselreiche Gegenden; es siedelt sich zwar im Felde an, bedarf aber Buschdickicht zu seinem Schutz. Den Wald meidet es, nicht aber seine Vorgehölze.
Rebhühner bleiben fast immer in dem einmal gewählten Gebiet, und auch die Jungen siedeln sich ganz nahe an. Sie lernen rasch durch Erfahrung, ihre Feinde zu unterscheiden, sind gesellig, friedliebend und später dem "Ehepartner" zärtlich ergeben. Die Paarungszeit beginnt gleich nach der Schneeschmelze.
Sonstiges
Das Rebhuhn ist Vogel des Jahres 1991.
Literatur
- Dr. Heinz-Sigurd Raethel; Wachteln, Rebühner, Steinhühner, Frankoline und Verwandte, Verlagshaus Reutlingen, Reutlingen 1996, ISBN 3-88627-155-2
