Zum Inhalt springen

Bad Friedrichshall

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2008 um 21:03 Uhr durch TRXX-TRXX (Diskussion | Beiträge) (Bad Friedrichshall: +zweiter weltkrieg, heimatführer 1950). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Bad Friedrichshall ist eine Stadt im Landkreis Heilbronn im Nordosten Baden-Württemberg s, Deutschland. Sie entstand 1933 durch den Zusammenschluss der Orte Kochendorf und Jagstfeld. In den Jahren 1935, 1972 und 1975 erfolgten weitere Eingemeindungen, das Stadtrecht wurde 1951 verliehen.

Geografie

Geografische Lage

Bad Friedrichshall liegt im Nordosten des Landkreises Heilbronn an den Mündungen von Jagst (Jagstfeld) und Kocher (Kochendorf) in den Neckar.

Nachbargemeinden

Nachbarstädte und -gemeinden Bad Friedrichshalls sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Süden): die Stadt Neckarsulm, Untereisesheim, die Stadt Bad Wimpfen, Offenau, die Städte Gundelsheim, Neudenau und Neuenstadt am Kocher sowie Oedheim, die alle zum Landkreis Heilbronn gehören. Mit Oedheim und Offenau ist Bad Friedrichshall eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Stadtgliederung

Bad Friedrichshall gliedert sich in die Stadtteile Kochendorf, Jagstfeld, Hagenbach, Duttenberg, Untergriesheim und Plattenwald. Zu Duttenberg gehört als Wohnplatz noch Heuchlingen. Die einst zu Hagenbach zählenden Wohnplätze Waldau und Hasenmühle werden seit 1961 zu Kochendorf gerechnet.[1]

Geschichte

Die Gemeinde Bad Friedrichshall entstand 1933 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Jagstfeld und Kochendorf. Der Name Friedrichshall leitete sich von einer Saline in Jagstfeld her, die 1818 nach König Friedrich I. so genannt worden war; das Prädikat Bad rührt vom Solbad in Jagstfeld her.

Jagstfeld

Jagstfeld liegt an der vorgeschichtlichen Hohen Straße, einem Verbindungsweg von Paris bis Osteuropa. Zur Römerzeit führte der Neckar-Odenwald-Limes durch die heutige Jagstfelder Gemarkung. Der Ortskern befand sich westlich des Limes und damit auf römischer Seite. Dort entstand ein römisches Lagerdorf, in dessen Nähe später auch die Alamannen und Franken siedelten, so dass Jagstfeld möglicherweise seit der Zeit der Römer durchgängig besiedelt ist. Der Ort wird erstmals im Lorscher Kodex anläßlich einer im Jahr 767 erfolgten Schenkung erwähnt und kam später als Reichsgut in den Besitz des Kaisers. Otto II. gab den Ort im Jahr 976 dem Bistum Worms als Lehen. Später waren die Herren von Weinsberg Lehnsherren. Bei deren Niedergang hatten 1360 die Herren Sturmfeder das Pfandrecht auf Jagstfeld. 1376 verpfändete ein Konrad von Weinsberg seinen Anteil an die im nahen Hagenbach begüterten Herren von Wittstatt. 1441 schenkte ein anderer Konrad von Weinsberg Rechte in Jagstfeld an das Stift Wimpfen. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelangte der Ort unter die Herrschaft von Kurmainz und durch Tausch 1481 an den Deutschen Orden, wobei weiterhin insbesondere das Stift Wimpfen dort Güter besaß.

Im Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort durch häufige Einquartierungen und Truppendurchzüge zu leiden, unter anderem im Umfeld der Schlacht bei Wimpfen 1622 und bei Errichtung eines schwedischen Werbeplatzes im nahen Heuchlingen 1632.

1806 kam Jagstfeld durch die Mediatisierung des Deutschen Ordens an Württemberg. Ab 1812 wurde erfolgreich nach Sole gebohrt. Die Saline erhielt 1818 ein erstes Siedewerk, und der Ort erlangte ab 1831 Bedeutung als Solbad. 1854 wurde die Saline erweitert. Die unterirdischen Anlagen wurden durch einen Wassereinbruch 1895 zerstört. Die Salzförderung wurde ab 1899 im benachbarten Kochendorf weitergeführt.

Im späten 19. Jahrhundert erlangte Jagstfeld Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt, nachdem 1866 die Untere Neckartalbahn, 1869 die Linie Jagstfeld–Osterburken und 1879 die Weiterführung der Neckartalbahn von Neckarelz bis Jagstfeld in Betrieb genommen waren. Später folgten die Linien Jagstfeld–Sinsheim-Heidelberg und 1907 die Kochertalbahn.

Kochendorf

Kochendorfer Stadt- und Gerichtsordnung, 16. Jahrhundert
Das Greckenschloss in Kochendorf

An der Mündung des Kochers in den Neckar bestand auf einem Hügelvorsprung vermutlich ein befestigter fränkischer Herrenhof, der später als Wasserburg ausgestaltet war und um den sich der Ort ansiedelte. Erstmals erwähnt wurde Kochendorf im Jahr 817 anläßlich einer Schenkung an das Kloster Fulda. Die als Wehrkirche angelegte Sebastianskirche hat vermutlich vor 1100 schon bestanden. Um 1200 wurde Kochendorf ummauert. Im 13. Jahrhundert trat ein Ortsadel von Kochendorf auf, dabei handelte es sich um Ministeriale der Staufer in Wimpfen, die ihren Besitz größtenteils an das Stift Wimpfen abtraten. Im 15. und 16. Jahrhundert erhielten die Greck von Kochendorf das Lehen über Kochendorf. Lehensherr der Grecken war zunächst das Domstift Worms, 1467 erhielten sie von Kaiser Friedrich I. ein Reichslehen, das zuvor an die ausgestorbenen Herren von Heinriet vergeben war und auch die Burg und die Kelter umfasste. Die Greck von Kochendorf hatten die Hochgerichtsbarkeit, reformierten den Ort vor 1550, erließen 1597 eine erste Dorfordnung und unterhielten im Ort insgesamt drei Schlösser. Im Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort wie alle umliegenden Orte unter Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden. 1672 erwarben die Freiherren von Saint-André von den finanziell in Bedrängnis geratenen Grecken ein Drittel des Ortes und erbauten 1710 anstelle des Greckschen Unterschlosses ebenfalls ein Schloss.

Der Ritterkanton Odenwald erwarb 1762, nach dem Aussterben der Grecken von deren Erben, den Herren von Gemmingen, und den St.-André'schen Erben den gesamten Ort und machte ihn zeitweilig zu seinem Kanzleisitz. Der Ritterkanton hat hier auch ein großes, heute nicht mehr bestehendes ritterschaftliches Hotel betrieben.

1806 kam Kochendorf als selbstständige Gemeinde zum Königreich Württemberg, wo es dem Oberamt Neckarsulm unterstellt war. Bis 1828 gab es ein Kameralamt n Kochendorf, das dann nach Neuenstadt am Kocher verlegt wurde. 1899 wurde in Kochendorf die Saline der Salzwerke Heilbronn AG eröffnet. 1936 wurde der Neckarkanal und mit ihm die Staustufe Kochendorf in Betrieb genommen.

In Kochendorf befand sich einst eine größere jüdische Gemeinde. Juden sind bereits im 16. Jahrhundert am Ort nachgewiesen und hatten um 1740 bereits eine eigene Synagoge, die 1806 durch einen Neubau ersetzt wurde. Bis 1854 wuchs die Gemeinde auf 154 Personen an und bildete damit zeitweise bis zu 9 % der Bevölkerung des Ortes. Durch Ab- und Auswanderung verkleinerte sich die Gemeinde in der Folgezeit jedoch stark. 1880 wurden noch 71 jüdische Einwohner gezählt, 1900 noch 40 und 1925 nur noch sieben. 1925 wurde die Synagoge an die evangelische Kirchengemeinde verkauft und noch vor 1933 hat sich die jüdische Gemeinde aufgelöst. Von den sieben im Jahr 1933 noch in Kochendorf lebenden Juden kamen 1940 bis 1943 fünf durch die Judenverfolgung ums Leben.

Bad Friedrichshall

1933 wurde Kochendorf mit dem benachbarten Jagstfeld zu Bad Friedrichshall vereinigt; die Gemeinde hatte im Jahr ihrer Gründung 4581 Einwohner. 1935 wurde Hagenbach eingemeindet. 1939 wurden in der Gemeinde 5062 Einwohner gezählt. Anfang 1944 richtete die SS ein Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Gemeindeteil Kochendorf unter der Bezeichnung Konzentrationslager Eisbär ein. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die damals drei Bad Friedrichshaller Ortsteile Ziel von Jagdbomberangriffen und Artilleriebschuss der von Westen her vorrückenden Amerikaner, wobei viele Häuser zerstört wurden und über 40 Tote zu beklagen waren.

Ende 1945 hatte Bad Friedrichshall insgesamt 5661 Einwohner. Am 17. Juni 1951 wurde Bad Friedrichshall zur Stadt erhoben. Am 15. März 1972 wurde Duttenberg, am 1. Januar 1975 Untergriesheim eingemeindet. 1992 bis 1998 wurde der Stadtteil Plattenwald im Rahmen eines Wohnungsbauprogramms des Landes Baden-Württemberg neu erbaut.

Politik

Blick auf Jagstfeld vom Neckar

Gemeinderat und Ortschaftsräte

Der Gemeinderat Bad Friedrichshalls hat nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 29 Sitze (statt 27 nach der Kommunalwahl 1999). Er setzt sich wie folgt zusammen:

  • CDU 49,0 % (−0,6) – 14 Sitze (=);
  • SPD 27,0 % (−2,2) – 8 Sitze (=);
  • Freie Wähler Bad Friedrichshall (FW) 24,0 % (+2,9) – 7 Sitze (+2).

Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.

In den Ortschaften Untergriesheim, Duttenberg und Plattenwald gibt es zudem jeweils einen Ortschaftsrat. Auf seinen Vorschlag hin wählt der Gemeinderat für jede Ortschaft einen ehrenamtlichen Ortsvorsteher. Diese Gremien sind zu wichtigen die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Wappen und Flagge

Wappen Bad Friedrichshalls

Die Blasonierung des Bad Friedrichshaller Wappens lautet: In gespaltenem Schild vorne in Silber über drei blauen Wellenleisten ein blauer Reichsapfel mit silbernem Reif und schwarzem Kreuz, hinten in Blau ein aufgerichtetes silbernes Pferd. Die Stadtfarben sind Blau-Weiß.

Das Bad Friedrichshaller Wappen wurde am 1. Dezember 1936 zwischen der Stadt und der württembergischen Archivdirektion vereinbart. Es verknüpft Siegel- bzw. Wappenfiguren Jagstfelds und Kochendorfs. Die drei Wellenleisten symbolisieren die drei Flüsse Neckar, Jagst und Kocher und greifen gleichzeitig den Wellenbalken eines von der Ortsherrschaft nicht anerkannten Kochendorfer Wappens von 1599 auf.

Das seit 1797 belegte Siegelbild Jagstfelds zeigt ein einem Reichsapfel ähnliches vermutliches Fleckenzeichen. Ein Jagstfelder Schultheißenamtssiegel aus vermutlich der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kombiniert das Fleckenzeichen im hinteren Feld eines gespaltenen Wappenschildes mit den drei württembergischen Hirschstangen im vorderen Feld; spätestens ab 1889 ist aber wieder nur das Fleckenzeichen im Siegel enthalten.

Der Gemeinde Kochendorf wurde auf ihre Bitte am 13. Mai 1599 vom Kaiserlichen Kammergerichtsbeisitzer Hofpfalzgraf Johann Erhard Hettinger, Dr. iur., ein Wappen verliehen, dessen Blasonierung in heutiger Ausdrucksweise als In Silber ein blauer Wellenbalken, darüber der schwarze Großbuchstabe K lautet. 1601 prozessierte die Gemeinde vor dem Reichskammergericht um dieses Siegel gegen den Ortsherren Wolf Conrad Greck von und zu Kochendorf, der das Siegel nicht anerkannt und zerstört hatte. 1604 endete der Prozess mit einem inhaltlich nicht bekannten Vergleich, das Siegel wurde aber nicht mehr benutzt. Ein Siegel von 1717 enthielt nur den Großbuchstaben K und die Jahreszahl. Ab etwa 1820 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts sind Kochendorfer Siegel mit einem springenden Pferd, das vermutlich dem Wappen des in Kochendorf ansässigen Ritterkantons Odenwald entnommen war, vor drei pappelartigen Bäumen nachgewiesen. Ein anfänglich vorhandenes Schildhaupt mit dem Großbuchstaben K fehlt spätestens ab 1903. 1918 beschrieb die württembergische Archivdirektion das Kochendorfer Wappen als In Blau auf grünem Boden ein springendes silbernes Pferd vor drei natürlichen Pappeln.

Die Flaggenfarben Blau-Weiß wurden im Jahr 1951 festgelegt. Wappen und Flagge wurden der Stadt am 4. März 1963 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.[2]

Städtepartnerschaften

Bad Friedrichshall unterhält Städtepartnerschaften mit Saint-Jean-le-Blanc im französischen Département Loiret (seit 1989), mit Hohenmölsen in Sachsen-Anhalt (seit 1990) und mit Isenbüttel in Niedersachsen (seit 2002).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kochendorf
Altes Rathaus Kochendorf von 1597
Sebastianskirche
  • Schloss Lehen (Kochendorf) wurde ab 1553 im Stil der Renaissance anstelle einer älteren Wasserburg erbaut und ist heute Hotel.
  • Das Greckenschloss (Kochendorf), erbaut 1602 durch Wolf Conrad Greck II. von Kochendorf, diente nach 1806 verschiedenen Zwecken. 1829/30 ging es in Privathand über, zeitweise war eine Zigarren-, später eine Likörfabrik darin untergebracht, außerdem war das Schloss auch Schul- und Wohnhaus. Gegenwärtig steht das Gebäude wieder leer und wird umfassend saniert.
  • Das St. Andre’sche Schlösschen wurde 1710 durch die gleichnamigen Freiherren erbaut, die von 1672 bis 1762 ein Drittel von Kochendorf besaßen. Heute befindet sich in dem anstelle des Greckschen Unterschlosses errichteten Gebäude das Notariat.
  • Das alte Rathaus von Kochendorf wurde in Fachwerkbauweise 1597 erbaut und erhielt seine heutige Gestalt durch Renovierung 1890. Das Gebäude war im Erdgeschoss ursprünglich eine halb offene Markthalle, die heutigen Lagerräume im Erdgeschoss wurden erst später geschaffen. In seiner langen Geschichte war das Gebäude einst auch Kanzleisitz des Ritterkantons Odenwald, dessen Wappen heute noch die Giebelseite ziert, später auch Polizeistation. Das im Inneren stark sanierungebedürftige Gebäude wird heute noch teilweise von Vereinen und zu Wohnzwecken genutzt.
  • Die evangelische Sebastianskirche gilt als das älteste Gebäude in Kochendorf und ist vermutlich vor 1100 entstanden. Die ursprünglich ummauerte Wehrkirche wurde 1294 erstmals erwähnt und enthielt neben den heute noch an der Außenfassade erhaltenen steinernen Grabplatten der Grecken auch im Inneren wertvolle Grabmale, die jedoch bei Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.
  • Alte Kelter Kochendorf, erbaut 1553, ab 1920 Nutzung als Turnhalle, heute Veranstaltungsraum des Schloss Lehen, bildet straßenseitig ein Ensemble mit dem Alten Rathaus und mit den beiden Wehrtürmen von 1508.
  • Prägend für das Stadtbild von Bad Friedrichshall ist auch das Salzbergwerk in Kochendorf, das von Besuchern besichtigt werden kann.
Jagstfeld
Wendelinusturm
  • Der Wendelinusturm ist der erhaltene Turm der einstigen, 1752 von Franz Häffele erbauten Pfarrkirche St. Wendelin. Dem Turm gegenüber befindet sich das Alte Rathaus.
  • Die evangelische Erlöserkirche hat wie die Barbarakirche im benachbarten Kochendorf ein zeltförmiges Kirchenschiff. Die katholische Auferstehungskirche von 1957 hat Glasfenster von Manfred Henninger.
  • Das Rathaus und die Realschule wurden um 1965 erbaut. Die Plastik beim Rathaus stammt von Ursula Sax, der Bildschmuck im Rathaus von Robert Förch.
  • Von der vor 1900 in Jagstfeld betriebenen Saline ist ein Verwaltungsgebäude erhalten.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Kilianimarkt, jährlich Anfang Juli
  • Wald- und Bockbierfest, jährlich am letzten Juli- bzw. ersten Augustwochenende

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Neckarkanal bei der Schleuse Kochendorf

Bad Friedrichshall-Jagstfeld ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, der zwischen 1869 und 1920 auch Grenzbahnhof zwischen den Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen und den Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen war. Noch heute ist dies an den weit auseinandergezogenen Gleisanlagen erkennbar, da sich das Empfangsgebäude bis zum zweiten Weltkrieg in der Mitte befand.

Am Jagstfelder Bahnhof stoßen die Elsenz- und die Neckartalbahn (von Heidelberg über Sinsheim bzw. über Mosbach) auf die Frankenbahn von Stuttgart nach Würzburg. Darüber hinaus bestand bis 1993 die Untere Kochertalbahn nach Ohrnberg als Privatbahn der WEG. In den Ortsteilen Kochendorf und Untergriesheim gibt es weitere Bahnhöfe bzw. Haltepunkte der Frankenbahn, die nur von RegionalBahn-Zügen bedient werden. Der Haltepunkt Duttenberg-Obergriesheim an der gleichen Strecke wurde 1971 geschlossen.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund HNV gewährleistet.

Die Bundesstraße B 27 (Blankenburg (Harz)Schaffhausen) führt durch die Stadt und verbindet diese mit der Bundesautobahn 6.

Der Neckar, an dem die Stadt liegt, wurde seit den 1920er-Jahren für die Schifffahrt ausgebaut und teilweise kanalisiert; er ist heute als Bundeswasserstraße eingestuft. Bei Kochendorf liegt eine Schleuse des Neckarkanals.

Salzbergwerk der SWS mit Schacht König Wilhelm II.

Ansässige Unternehmen

Die Südwestdeutsche Salzwerke AG hat von 1899 bis 1994 das Salzbergwerk Kochendorf betrieben und dabei unterhalb von Bad Friedrichshall und Neckarsulm rund 12 Mio. m³ an Hohlräumen geschaffen. 1901 wurde der Schacht auf den Namen König Wilhelm II. getauft; da das Bergwerk nur über einen Schacht verfügt, wurde 1984 eine 3,7 km lange unterirdische Verbindung zur Heilbronner Anlage des gleichen Unternehmens als zusätzliche Evakuierungsmöglichkeit fertig gestellt. Im Jahr 2007 wurde eine zweite Verbindungsstrecke angehauen, über die nach ihrer Fertigstellung Deponiegut in das Heilbronner Feld transportiert wird. Seit 1994 bis voraussichtlich 2015 wird das Bergwerk im Bergversatz mit Schutt, Sondermüll und anderen Abfällen verfüllt. Ein Besucherbergwerk ist jedoch noch geöffnet, zu besichtigen ist hier unter anderem ein denkmalgeschützter unterirdischer Kuppelsaal aus den 1920er-Jahren.

Das Unternehmen Richard Hengstenberg GmbH & Co. KG stellt in Kochendorf Konserven her. In der Produktion automatisierter Lagerhaltungs- und -verwaltungsysteme tätig ist das 1953 in Bad Friedrichshall gegründete Unternehmen Hänel Büro- und Lagersysteme mit Zweigwerken in Wiesentheid und Altstätten SG in der Schweiz sowie mehreren Auslandsniederlassungen. Zur gleichen Unternehmensgruppe gehört die Zahnradfabrik Hänel, die in Bad Friedrichshall Zahnräder herstellt.

Zu den bedeutenden Unternehmen des Ortes zählt auch die Firma Bachert, die ursprünglich 1745 als Glockengießerei in Dallau gegründet wurde, später aber lange Zeit im Ortsteil Kochendorf ihren Hauptsitz hatte und dort auch im Fahrzeugbau (Feuerwehrgeräte) tätig war.

Medien

Über das Geschehen in Bad Friedrichshall berichten die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe NM, Nord-Mitte, und das Amtsblatt Friedrichshaller Rundblick.

Öffentliche Einrichtungen

Im Stadtteil Plattenwald befindet sich das Klinikum am Plattenwald (Kreiskrankenhaus) mit 422 Betten.

Bildung

In Bad Friedrichshall gibt es sechs Grundschulen in Duttenberg, Hagenbach, Höchstberg-Untergriesheim, Jagstfeld, Kochendorf und Plattenwald. Außerdem gibt es noch eine Hauptschule mit Werkrealschule, die Otto-Klenert-Realschule und das Friedrich-von-Alberti-Gymnasium. Bad Friedrichshall verfügt auch über eine Stadtbücherei.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Quellen für den Abschnitt Stadtgliederung:
    Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 45–48
    Die Stadt – Geschichte auf bad-friedrichshall.de (abgerufen am 23. Dezember 2007)
  2. Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:
    Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 41
    Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 81f.

Literatur

  • Detlef Ernst, Klaus Riexinger: Vernichtung durch Arbeit. Rüstung im Bergwerk. Die Geschichte des Konzentrationslagers Kochendorf, Außenkommando des KZ Natzweiler-Struthof. Silberburg-Verlag, Tübingen 2003, ISBN 3-87407-556-7
Commons: Bad Friedrichshall – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien