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SAP R/3

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SAP R/3 ist ein Unternehmens-Informationssystem des deutschen Softwarehauses SAP, das es seit 1992 vertreibt. SAP R/3 erlaubt die EDV-gestützte Abwicklung folgender Arbeiten, die in einem typischen Großunternehmen anfallen:

(Anmerkung: Die obige Auflistung ist noch nicht ganz korrekt gegliedert…)

Dieses sehr weite Aufgabenspektrum spiegelt sich in der Modulstruktur des R/3-Systems wider. Ein Modul stellt eine umfangreiche EDV-Lösung für einen ganzen Unternehmensbereich dar. Das Unternehmen kann entweder das Standardmodul übernehmen oder — in einem sehr aufwändigen Prozess — das System customizen (also an die eigenen Bedürfnisse anpassen). Die Module kommunizieren mit der SAP R/3 Basis, die sicher stellt, dass die Daten konsistent bleiben. Jedes Modul wird durch ein Kürzel eindeutig identifiziert (Auswahl):

  • FI: Finanzbuchhaltung
  • CO: Controlling (Kostenrechnung, Anlagenbuchhaltung)
  • TR: Finanzmanagement (engl. treasury)
  • HR: Personalmanagement (engl. human resources)
  • MM: Logistik (engl. materials management)
  • PM: Instandhaltung (engl. plant maintenance)
  • SD: Vertrieb (engl. sales & distribution)
  • CS: Kundendienst (engl. customer services)
  • PP: Produktionsplanung
  • PS: Projektabwicklung
  • WM: Lagerverwaltung (engl. warehouse management)
  • QM: Qualitätsmanagement
  • BC: Basis

Technisch gesehen lassen sich im R/3-System folgende drei Schichten unterscheiden, die im Normalfall auf verschiedenen Rechnern angesiedelt sind:

  • Datenhaltung in einer handelsüblichen relationalen Datenbank
  • Datenverarbeitung und -aufbereitung im R/3-Applikationsserver, dem Kernstück des R/3-Systems
  • Ein- und Ausgabe von Daten über einen als SAPGUI bezeichneten grafischen Client

Auf dem R/3-Applikationsserver laufen zahlreiche Programme für die oben erwähnten Aufgaben. Sie sind in SAPs eigener Skriptsprache ABAP/4 geschrieben und lassen sich in Dynpros (erfordern Eingaben vom Benutzer und sind daher mit SAPGUI-Eingabemasken verbunden) und Berichte (erzeugen formatierte Ausgaben, meist in Listenform) trennen. Eine Kette von Programmen, die als Ganzes einer bestimmten geschäftlichen Aufgabe dient, wird als Transaktion bezeichnet. Ein R/3 System enthält mittlerweile einen Webserver, den sogenannten Web Application Server. Auch die Anbindung an externe Server ist über einen so genannten Internet Transaction Server möglich.

SAP R/3 ist sehr komplex und daher nur für größere Betriebe geeignet. Für Klein- und Mittelbetriebe stellt SAP eine Variante des R/3-Systems namens SAP SMB (Small and Midsize Businesses) zur Verfügung.

Zur Zeit stellt SAP alle Softwareprodukte auf die neue Technologieplattform SAP NetWeaver um. In diesem Zusammenhang wird R/3 erweitert und wird dann mySAP ERP heißen.

Literatur

  • Bernd Herth, Navratil, Otterbein, Rhein: SAP R/3 Basissystem. Release 4.6. Addison-Wesley, München 2001. (SAP Anwenderedition) ISBN 3-8273-1727-4
  • Hildebrand, Knut; Rebstock, Michael (Hrsg.): Betriebswirtschaftliche Einführung in SAP R/3, R. Oldenbourg Verlag, München, Wien 2000
  • Michael Hölzer, Michael Schramm: Qualitätsmanagement mit SAP. Galileo-Press, Bonn 2005. (SAP PRESS) ISBN 3-89842-655-6
  • Hildebrand, Knut; Rebstock, Michael (Hrsg.): Betriebswirtschaftliche Einführung in SAP R/3, R. Oldenbourg Verlag, München, Wien 2000