Harrison Ford

Harrison Ford (* 13. Juli 1942 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Ford, der unter anderem in der Krieg der Sterne-Serie zu sehen war, gilt als einer der kommerziell erfolgreichsten Darsteller der Filmgeschichte. Besondere Popularität erlangte er in der Rolle des Archäologen und Abenteurers Indiana Jones, den er seit 1981 in vier Filmen darstellte. In Filmen wie Mosquito Coast (1986) und In Sachen Henry (1991) konnte er sich auch als Charakterdarsteller profilieren.
Lebenslauf
Der Sohn eines katholischen Iren und einer jüdischen Russin wuchs in Chicago auf und besuchte das Ripone College in Wisconsin, wo er auch seine erste Frau Mary Louise Marquardt kennenlernte. Nachdem er drei Tage vor dem Abschluss vom College flog, ging er Mitte der 1960er Jahre nach Los Angeles, um Schauspieler zu werden. 1966 wurde er von Columbia Pictures unter Vertrag genommen, sein Kinodebüt gab er als Hotelpage in Immer, wenn er Dollars roch.
Um sich finanziell abzusichern, begann Ford nebenher als Zimmermann in einer Schreinerei zu arbeiten und legte seine Meisterprüfung ab. Unter anderem arbeitete er in dieser Zeit für Sergio Mendes[1]. Dadurch konnte er es sich leisten, kleinere Rollen abzulehnen. 1973 war er in George Lucas Klassiker American Graffiti zu sehen. Der endgültige Durchbruch gelang ihm vier Jahre später mit der Rolle des Han Solo in Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung (Star Wars: Episode IV - A New Hope; ebenfalls unter der Regie von George Lucas).
Der Science-Fiction-Klassiker, der neben Der weiße Hai als einer der ersten „Blockbuster“ überhaupt gilt, wurde ein enormer finanzieller Erfolg und zog zwei Fortsetzungen, Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter, nach sich, in denen Ford ebenfalls mitwirkte. Dadurch hatte er über Nacht plötzlich Millionen von Fans und war weltweit bekannt.
1981 wurde er durch seine Darstellung des Archäologen Indiana Jones in Jäger des verlorenen Schatzes von Steven Spielberg und George Lucas zu einem der gefragtesten Schauspieler Hollywoods. In Der Tempel des Todes und Der letzte Kreuzzug durfte er als „Indy“ erneut die Peitsche schwingen. Auch seine nächsten Projekte, Ridley Scotts düstere Zukunftvision Blade Runner und Der einzige Zeuge, für den er eine Oscar-Nominierung erhielt, sowie Roman Polańskis Frantic waren, nicht zuletzt wegen Ford, sehr erfolgreich.
Der Film In Sachen Henry, in dem er einen Mann spielt, der sein Gedächtnis verliert, brachte ihm viel Kritikerlob ein. 1992 und 1994 übernahm er in Die Stunde der Patrioten und Das Kartell die Rolle des CIA-Agenten Jack Ryan, der zuvor bereits von Alec Baldwin (Jagd auf Roter Oktober) verkörpert worden war. Weitere große Erfolge Fords waren die Verfilmung der Serie Auf der Flucht und Wolfgang Petersens Air Force One, für den er erstmals über 20 Millionen Dollar Gage bekam. 2001 stand er als reichster Schauspieler im Guinness-Buch der Rekorde.
Neben seiner Karriere als Schauspieler ist Harrison Ford ein begeisterter Flieger und Umweltschützer. Seit 2003 ist er mit seiner Verlobten, der Schauspielerin Calista Flockhart, liiert. Zuvor war er bereits zweimal verheiratet, zuletzt mit Melissa Mathison. Er hat vier Kinder.
2008 kehrt er in der Rolle des Dr. Jones in Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels auf die Kinoleinwand zurück.
Seine deutsche Synchronstimme ist seit den achtziger Jahren Wolfgang Pampel.
Auszeichnungen und Titel
- 1981: Jupiter (Kategorie: Bester Darsteller)
- 1982: Saturn Awards (Kategorie: Bester Darsteller)
- 1984: Jupiter (Kategorie: Bester Darsteller)
- 1986: Kansas City Film Critics Circle Awards (Kategorie: Bester Darsteller - Der einzige Zeuge)
- 1994: Blockbuster Entertainment Award (Kategorie: Bester Darsteller - Auf der Flucht (1993))
- 1994: MTV Movie Awards (Kategorie: Bestes Film-Duo - Auf der Flucht (1993), zusammen mit Tommy Lee Jones)
- 1994: Star des Jahrhunderts, verliehen von der Vereinigung amerikanischer Kinobesitzer
- 1995: Blockbuster Entertainment Award (Kategorie: Bester Darsteller - Das Kartell)
- 1997: Bambi (Kategorie: Film International - Air Force One (Film))
- 1998: People’s Choice Award (Kategorie: Bester Darsteller aller Zeiten)
- 1998: Sexiest Man Alive, vergeben vom People Magazin
- 1999: Blockbuster Entertainment Award (Kategorie: Bester Darsteller - Sechs Tage, sieben Nächte)
- 1999: People’s Choice Award (Kategorie: Bester Darsteller)
- 2000: AFI Life Achievement Award des American Film Institute
- 2000: People’s Choice Award (Kategorie: Bester Darsteller)
- 2001: Blockbuster Entertainment Award (Kategorie: Bester Darsteller - Schatten der Wahrheit)
- 2002: Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk, Sonderpreis des Golden Globes
- 2003: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
- 2007: Scream Award: Hero of the Year
Trivia
- Bis 1970 war er unter dem Namen Harrison J. Ford bekannt, um nicht mit dem Stummfilmschauspieler Harrison Ford verwechselt zu werden. Tatsächlich hat er gar keinen zweiten Vornamen.
- Als Anerkennung für seinen Einsatz für die Umwelt wurden eine Ameise (Pheidole harrisonfordi) und eine Spinne (Calponia harrisonfordi) nach ihm benannt. Eine neue Schmetterlingsart taufte er auf den Namen seiner Tochter, Georgia.
- Die Narbe am Kinn, die im dritten Indiana Jones-Teil Indiana Jones und der letzte Kreuzzug damit erklärt wird, dass der noch junge Indiana Jones (gespielt von River Phoenix) ungeschickt mit der Peitsche umgeht, stammt von einem Autounfall im Alter von 18 Jahren.
Filmografie
Nur veröffentlichte Filme (keine TV-Filme, keine Serien; keine Cameo-Auftritte)
- 1967: Der Gnadenlose Ritt (A Time for Killing)
- 1968: Journey to Shiloh
- 1970: Getting Straight
- 1973: American Graffiti
- 1974: Der Dialog (The Conversation)
- 1977: Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung (Star Wars: Episode IV - A New Hope)
- 1977: Helden von Heute (Heroes)
- 1978: Der wilde Haufen von Navarone (Force 10 from Navarone)
- 1979: Ein Rabbi im Wilden Westen (Frisco Kid)
- 1979: Das tödliche Dreieck (Hanover Street)
- 1979: Apocalypse Now
- 1980: Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück (Star Wars: Episode V – The Empire Strikes back)
- 1981: Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes (Indiana Jones – Raiders of the Lost Ark)
- 1982: Blade Runner
- 1983: Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Star Wars: Episode VI – Return of the Jedi)
- 1984: Indiana Jones und der Tempel des Todes (Indiana Jones and the Temple of Doom)
- 1985: Der einzige Zeuge (Witness)
- 1986: Mosquito Coast
- 1988: Frantic
- 1988: Die Waffen der Frauen (Working Girl)
- 1989: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Indiana Jones and the Last Crusade)
- 1990: Aus Mangel an Beweisen (Presumed Innocent)
- 1991: In Sachen Henry (Regarding Henry)
- 1992: Die Stunde der Patrioten (Patriot Games)
- 1993: Auf der Flucht (The Fugitive)
- 1994: Das Kartell (Clear and Present Danger)
- 1995: Sabrina
- 1997: Vertrauter Feind (The Devil's Own)
- 1997: Air Force One
- 1998: Sechs Tage, sieben Nächte (Six Days Seven Nights)
- 1999: Begegnung des Schicksals (Random Hearts)
- 2000: Schatten der Wahrheit (What Lies Beneath)
- 2002: K-19 – Showdown in der Tiefe (K-19: The Widowmaker)
- 2003: Hollywood Cops (Hollywood Homicide)
- 2004: Water to wine
- 2006: Firewall
- 2008: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull)
Belege
- ↑ Kultur Spiegel Mai 2008 (Heft 5)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ford, Harrison |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 13. Juli 1942 |
GEBURTSORT | Chicago, Illinois |