Zum Inhalt springen

Schulmedizin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Dezember 2003 um 18:02 Uhr durch 62.225.208.117 (Diskussion) (M-Struktur/Inhalt ). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Schulmedizin ist die Medizin, die ausschließlich an der medizinischen Fakultät einer Universität während des Studiums gelehrt wird. Ein neuer Begriff, der ähnliches meint ist die Evidenz basierte Medizin.

Sie fühlt sich der Wissenschaft, der Statistik und der Skepsis auch den eigenen Methoden gegenüber verpflichtet. Die Schulmedizin kennt Moden und unbewiesene Lehrmeinungen. Es findet jedoch ein langsamer Prozess der Verbesserung statt, der zu diagnostischen und therapeutischen Methoden führt, die für jedermann nachprüfbare Ergebnisse aufweisen.

Die Schulmedizin sollte eigentlich nur Medikamente und Behandlungsmethoden mit nachgewiesener Wirksamkeit anwenden. Sie umfasst einen Großteil des Wissens- und Erfahrungsschatz der Medizin der westlichen Hemisphere, der sich in vielen Jahrhunderten,vor allem aber in den letzten 200 Jahren angesammelt hat.Die schulmedizinischen Regeln sind nicht starr, sondern werden durch neue Entdeckungen, Entwicklungen, Untersuchungen, diagnostische Methoden oder durch die Einführung neuer Medikamente und Heilmethoden verändert und dem Stand des Wissens angepasst.

Schulmedizin wird aus Sicht der Naturwissenschaften auch als Glaubensbekenntnis der Äskulapjünger bezeichnet. Im Interesse des Patienten, aber auch als Eigennutz, hat sich die Schulmedizin aus der Magie und Heilkunde zu einer empirisch begründeten Wissenschaft entwickelt . In ihr gelten strenge Regeln, vergleichbar mit denen einer Ordensgemeinschaft. Wer dieser Gemeinschaft angehört, hat sich dem Reglement zu fügen. Das heißt, wer sich den autoritär-hierarchischen Ordnungen nicht anpaßt, ist bald ein Außenseiter, z.B Ignaz Semmelweis.

Schon im Altertum hatte der Schamane eine starke Persönlichkeit zu sein. Seine Kraft vertrieb die Dämonen und damit Krankheit und Schmerz. In der Tat ist die Unfehlbarkeit des Mediziners die Voraussetzung für seine elitäre Position als Beschützer vor Krankheit und Tod. Häufiger Wechsel aber in Theorie und Therapie würde lediglich den Glauben des Patienten an den Arzt erschüttern. Solange es sich um eine Erweiterung ihrer Hypothesen handelt, kann sich die Schulmedizin auch einen Irrtum eingestehen. Sobald jedoch Theorien und Therapien angezweifelt werden, die über Leben und Tod der Patienten entscheiden, ist ein neuralgischer Punkt getroffen.

Von den meisten Ärzten heute, egal ob im Krankenhaus oder ambulant tätig wird Schulmedizin betrieben, da die gesetzlichen Krankenkassen oft nur schulmedizinische Methoden bezahlen. Einige Krankenhäuser und eine Reihe von Ärzten bieten mittlerweile auch alternative Medizin an, da dies von den Patienten stark nachgefragt wird und man auch damit Geld verdienen kann.

Die Schulmedizin wird von Ihren homöopathischen Kritikern auch Allopathische Medizin genannt.

Alternative Medizin

Medizinische Richtungen, die sich nicht der Schulmedizin verpflichtet fühlen und die von der Schulmedizin als nutzlos abgelehnt werden:

  • Bachblütentherapie
  • Akupunktur (insbesondere der theoretische Ballast dahinter)
  • Naturheilkunde im allgemeinen :
    • Die Vorstellung, dass pflanzliche Medikamente besser verträglich und schonender sind, ist aus Sicht der Schulmedizin oft falsch.
    • Naturheilkundliche Präparate sind aus Sicht der Schulmedizin oft schlecht untersucht und dokumentiert.
    • Die Vorstellung erst im Zusammenwirken der einzelnen naturheilkundlichen Wirkstoffe ergibt sich die Hauptwirkung.
  • Aromatherapie
  • Trinken des eigenen Urins
  • Traditionelle Chinesische Medizin
  • Homöopathie (similia similibus curat)
  • Frischzellentherapie
  • Auspendeln
  • Steintherapie
  • Misteltherapie bei Krebs
  • Eigenblutbehandlung
  • Bioresonanztherapie
  • Ozontherapie

Medizinische Richtungen, die von der Schulmedizin derzeit abgelehnt werden

Nichtmedikamentöse Behandlungsmethoden, die von der Schulmedizin mittlererweile akzeptiert werden

  • Kneippsche Güsse - Kneippsche Kaltwassertherapie
    • (gut zur Vorbeugung gegen Schnupfen und Erkältungen)
  • Bibliotherapie - Gesundwerden durch Lesen guter Bücher
  • Musiktherapie - Gesundwerden durch das Hören und Spielen schöner Musik
  • Wander- und Lauftherapie - Gesund werden durch Wandern und Laufen
  • Gesprächstherapie - Gesundwerden durch eine gute Unterhaltung
  • Neuraltherapie - Gesundwerden durch gezielte Ausschaltung von Schmerzpunkten
  • Physikalische Medizin - Massagen, Wärmetherapie, Bewegungsübungen, Bäder etc
  • Sporttherapie - Gesundwerden durch Sport
  • Beschäftigungstherapie
  • Ergotherapie
  • Frischlufttherapie
  • Akupunktur ohne die Theorie

Medizinische Zeitschriften, die sich ganz der Schulmedizin verpflichtet fühlen, sind unter anderem:

  • der Lancet
  • das New England Journal of Medicine NEJM

Siehe auch: Neue Medizin, Ganzheitsmedizin, Naturheilkunde, Wirksamkeit, Positivliste, Negativliste, Quacksalber