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Nouruz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Newroz Vorlage:Lautschrift ist der Name des altiranischen Neujahrs- und Frühlingsfests.

Schreibweisen:

  • نو روز (Originalschrift im Iran, in Afghanistan, Tadschikistan und bei Kurden)
  • Nevruz (Türkisch)
  • Newroz (Persisch, Kurdisch)
  • Nauroz (in Iran, Afghanistan, Tadschikistan, Pakistan, Indien)
  • Nowroz (Iran)
  • Navruz (Tadschikistan, Usbekistan)
  • Noruz (Usbekistan und anderen zentralasiatistische Länder)
  • Naurus (Afghanistan)
  • Nawroz (Afghanistan Iran)
  • Nowruz (Iran)
  • Novruz bzw. Novroz (Aserbaidschan, Turkmenistan)
  • Nouruz (Iran)
  • Nawe Cal نوى کال oder Sperli (Neujahr oder Frühling in der Sprache Paschto)
  • Sal e Naw سال نو (Neujahr in Persisch)

Bräuche, Zeremonien, Vorfeierlichkeiten und Verbreitung

Wörtlich übersetzt heißt Newroz "Neuer Tag" und findet am Frühlingsanfang, am 21. März statt. Wichtigster Bestandteil des Neujahrsfestes ist die Zubereitung des Haft Sien ("Sieben S", dessen Bestandteile unbedingt mit den Anfangsbuchstaben des iranischen "S" beginnen müssen), und des aus sieben Früchten bestehenden Neujahrsgetränks Haft Mewa. Es werden sieben Speisen, die möglichst mit dem Buchstaben "S" beginnen sollten und die sieben Tugenden des Zoroastrismus symbolisieren, zubereitet und zusammen mit Samano oder Samanak (Keimlinge aus sieben Getreidesorten), einem Spiegel, Fisch im Wasser, Kerze und einem Koran bei Moslems, Bibel bei Christen der Region, Awesta bzw. einem Foto Zarathustras auf einem Tisch gedeckt.

Am Vorabend des letzten Mittwochs wird das Taschar Shanba e Suri (Mittwochsfeuer) angezündet. Dieser Brauch gehört zu den wichtigsten Ritualen des Neujahrfestes. siehe auch Feuer von Sada.

Die Begehung dieses Festes lässt sich zurückverfolgen bis zu den zoroastrischen Vorfahren der heutigen iranischen Völker. Newroz ist offizieller Feiertag in zentralasiatischen Ländern wie im Iran, in Afghanistan, in Kasachstan, in Kirgisistan, in Tadschikistan, in Aserbaidschan bzw. Azerbaijan, in Usbekistan (2 Tage) in Turkmenistan, Türkei, teilweise bzw. inoffiziell in Pakistan, in Indien bei den Parsen als Jamschidi-Fest (siehe auch Holi). Gefeiert wird Newroz auch im ost- und südost-europäischen Raum (Balkan) wie in Bosnien, Albanien, Mazedonien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Moldavien, also bei den verbliebenen osmanisch-türkischen Bevölkerungsgruppen sowie bei den im Iran unterdrückten kurdischen Minderheiten.

Vor der Kalenderkorrektur durch den Astronomen Omer Khayyam 1070 wurde das Frühlingsfest zwischen Ende Februar und Ende März etwa 40 Tage lang gefeiert. Heute wird das Fest in der nordafghanischen Stadt Mazar i Sharif der Provinz Balch (ehem. Baktra) vierzig Tage lang unter dem Titel "Mela e gul e Sorch" (Tulpenfest) gefeiert.

Newroz wird im indo-iranischen Kulturkreis stets nach dem Sonnenjahr am 21. März bzw. am 20. März in Schaltjahren begangen, also am Ende des Tierkreiszeichens Fische und zu Beginn des Fische begangen. Newroz fällt damit mit dem Frühlingsäquinoktium zusammen. Es gehört neben dem Herbstfest Mehragan bzw. Mizan zu den ältesten traditionellen Festen der zentralasiatischen Region und des indischen Subkontinents.

Das islamische Neujahr ist nicht deckungsgleich mit dem Newrozfest; es liegt nicht auf einem festen Datum des Sonnenkalenders, da es sich nach dem islamischen Mondkalender mit nur 355 Tagen berechnet. Es wird stets im 12. islamischen Mondmonat nach der großen Pilgerfahrt Hadsch (Eid Adha, Korbanfest bzw. Opferfest) als Ende des islamischen Mondjahres gefeiert. Es verschiebt sich jedes Jahr rückwärts um 10 bzw. 11 Tage innerhalb des Sonnenjahres, so dass 23 Mondjahre 22 Sonnenjahren entsprechen.

Siehe auch: Mehragan