Corps Suevia Heidelberg
Das Corps Suevia Heidelberg ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das Corps ist pflichtschlagend und farbentragend. Es vereint Studenten und ehemalige Studenten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Die Corpsmitglieder werden "Heidelberger Schwaben" genannt.
Suevia hat die Farben "schwarz-gelb-weiß von unten" mit goldener Perkussion. Dazu wird eine gelbe Mütze getragen. Suevia hat wie alle Corps in Heidelberg kein Fuchsenband, die Füchse tragen nur die Mütze.
Der Wahlspruch lautet "Virtute constanti fulget salus!" (deutsch: "Dem in der Tugend Beständigen leuchtet das Heil!"), der Wappenspruch "Gladius ultor noster!" (deutsch: "Das Schwert sei unser Rächer!").
Geschichte
Das Corps Suevia wurde am 27. März 1810 von Studenten an der Universität Heidelberg gestiftet und ist damit die älteste Heidelberger Studentenverbindung. Es gehörte 1848 zu den Gründungsmitgliedern des Kösener Senioren-Convents-Verbandes (KSCV). Anfang des zwanzigsten Jahrhundert wurde der ehemalige "Eisenhardtsche-Bierkeller" zum heute noch bestehenden Haus umgebaut. Im Jahre 1905 konnte dann die Hauseinweihung zelebriert werden. Auch heute bestehen noch einige Relikte dieser Zeit. Aufgrund des seltenen Gesteins (Quarztrachyt), welches aus einer Gesteinsformation im Siebengebirge stammt, wird das Haus von seinen Mitgliedern auch Drachenfels genannt. Besonders beeindruckende Auszüge dieses Gesteins kann man im Keller des Hauses betrachten, der aus diesem Grund auch Felsenkeller genannt wird.
Aufgrund der Struktur seiner Verhältnisse zu anderen Corps wird das Corps Suevia zum "Blauen Kreis" innerhalb des KSCV gezählt.
Bekannte Mitglieder
- Maximilian Joseph von Chelius, Augenarzt und Chirug
- Alexander Spengler, Mediziner, Freiheitskämpfer in der Märzrevolution 1848, Begründer der Luftkur in Davos
- Carl Spengler, Chirug und Bakteriologe
- Prinz Max von Baden, letzter Reichskanzler des Kaiserreiches bis November 1918
- Ernst Bassermann, Vorsitzender der Nationalliberalen Partei, Fraktionsvorsitzender der Partei im Deutschen Reichstag
- Friedrich Kapp, Rechtsanwalt und Politiker
- Adolf Marschall von Bieberstein, Reichsaußenminister
- Hermann von Heeren, Hanseatischer Ministerresident in Paris
- Robert Bosse, Preußischer Kultusminister und Vater des BGB
- Theodor Bumiller, Forschungsreisender
- Friedrich II., Großherzog von Baden
- Hanns-Eberhard Schleyer, Jurist, Politiker und Verbandsfunktionär
- Hanns Martin Schleyer, deutscher Arbeitgeberpräsident, der im Deutschen Herbst im Jahre 1977 von der RAF entführt und ermordet wurde, war Leibfuchs von
- Fritz Ries, Jurist und Industrieller
- der Psychiater Otto Binswanger (1852-1929)
- Theodor Leutwein, Landrat von Wolfach (1928-1935)
- Ludwig von Baden
- Rudolf von Freydorf, badischer Minister
- August Lamey, badischer Politiker
- Eberhard Naujoks, Historiker
Literatur
- Armin Danco: Das Gelbbuch des Corps Suevia zu Heidelberg, 3. Auflage (Mitglieder 1810-1985), Heidelberg 1985
- Eberhard Naujoks: Geschichte des Corps Suevia zu Heidelberg 1810-1975
Einzelnachweise