Wiktor Jakowlewitsch Bunjakowski
Viktor Jakowlewitsch Bunjakowski (* 16. Dezember 1804 in Bar, Podolskaya gubernia (heute Vinnitsa oblast alias Oblast Mogilewski), Ukraine; † 12. Dezember 1889 in Sankt Petersburg) war ein russischer Mathematiker.
Viktor Jakowlewitsch Bunjakowski studierte Mathematik in Coburg, Lausanne und Paris von 1820 bis 1825. In Paris promovierte er 1925. Sein bedeutgendster Lehrer war Augustin-Louis Cauchy. Nach der Rückkehr (1826) nach Petrsburg wurde er 1828 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.
Hier nahm er eine mathematische Lehrtätigkeit auf, zunächst am 1. Kadetten-Korps (1827), dann am Marie-Korps (1827-1862) sowie am Wegebau-Institut von 1830 bis 1846. Von 1846 bis 1858 lehrte er als Professor an der Petersburger Universiät, ab 1858 auch Beauftragter der russischen Regierung für statistische und Versicherungsfragen.
Gemeinsam mit Michail Wassilewitsch Ostrogradski gehörte er zu den Wegbereitern der russischen mathematischen Schule unter Pafnuti Lwowitsch Tschebyschew und erawrb sich große Verdienste bei der Verbreitung mathematischer Literatur in russischer Sprache. Er widmete sich vor allem der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Statik.
1846 erschien sein auf Arbeiten von Simeon Denis Poisson und Pierre Simon Laplace gestüztes Buch über die Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie, in dem er die Theorie, ihre historische Entwicklung und eine Vielzahl von statistischen Anwendungen darlegte. In einer Reihe weiterer Arbeiten widmete er sich der Bevölkerungsstatistik, der Kontigentierungsfragen, der Bestimmung von Beobachtungsfehlern u.a. statistischen Problemstellungen.
Er beschäftigte aich auch mit der Zahlentheorie, insbesondere löste er viele spezielle Gliechungen und gab einen neuen Beweis für das quadratische Reziprozitätsgesetz.
Bekannt, aber nicht entsprechend gewürdigt, ist sein Name heute vor allem durch seine für die Funktionalanalysis bedeutsame Integralungleichung, die sogenannte Bunjakowskische Ungleichung, die meist als Cauchy-Schwarzsche Ungleichung bezeichnet wird. Tatsächlich ist die Arbeit von Bunjakowski aber 50 Jahre älter als die von Herrmann Amandus Schwarz; Bunjakowskische veröffentlichte sie bereits im Jahr 1859 in einer Arbeit über Ungleichungen zwischen Intergralen.
Zugleich machte er durch eine Überstzung der Arbeiten von Cauchy zur Analysis russische Gelehrte mit dem fortgeschrittenen Entwicklungsstand dieser Disziplin bekannt. Die Geometrie breicherte er durch seine Theorie der Parallelen (1853).
Bunjakovski veröffentlichte insgesamt mehr als 150 Arbeiten in den Gebieten Mathematik, insbesondere Zahlentheorie und Wahrscheinlichkeitsrechnung, sowie Mechanik.
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bunjakowski, Viktor Jakowlewitsch |
| KURZBESCHREIBUNG | russischer Mathematiker |
| GEBURTSDATUM | 16. Dezember 1804 |
| GEBURTSORT | Vinnitsa oblast |
| STERBEDATUM | 12. Dezember 1889 |
| STERBEORT | Sankt Petersburg |