Tamara de Lempicka
Tamara de Lempicka, geb. Gorska (* 16. Mai 1898 in Warschau; † 18. März 1980 in Cuernavaca, Mexiko) war eine polnische Malerin.
Prägend für Lempickas spätere künstlerische Entwicklung ist der Kontakt mit der Malerei der Renaissance auf einer Reise nach Italien im Jahr 1911. 1912 nach der Scheidung ihrer Eltern schickt sie ihre Großmutter in eine Schule nach Lausanne, Schweiz. 1916 heiratet sie den Anwalt Taduesz Lempicki in St. Petersburg, Russland, wo sie fortan leben. Nach der Oktoberrevolution 1917 wird ihr Ehemann verhaftet. Tamara flüchtet nach Kopenhagen. Ihr Ehemann folgt ihr nach seiner Freilassung. Gemeinsam gehen sie 1918 nach Paris. Hier wird ihre Tochter Kizette geboren. Da es ihrem Mann nicht gelingt eine passende Anstellung zu finden, beschließt Lempicka, den Lebensunterhalt durch Malerei zu verdienen. Sie setzt ihr in St. Petersburg begonnenes Kunststudium fort und wird Schülerin von Maurice Denis und André Lhote.
Als 1925 die erste Art Déco-Ausstellung stattfindet, gehört Tamara de Lempicka zu den Stars der Art-Déco-Maler. Binnen kurzer Zeit wird sie zu einer der gefragtesten Künstlerinnen ihrer Zeit. Ihre Bilder kombinieren kühle, an Renaissancebilder erinnernde Sachlichkeit mit sinnlicher Schwüle. Sie selbst inszeniert sich bis ins Kleinste als Diva, hat eine Reihe von Affären und bezieht ein luxuriöses, durchgestyltes Appartement, das ihr als Salon, Wohnung und Atelier dient. 1928 lässt sie sich von ihrem Mann scheiden; 1933 heiratet sie den ungarischen Baron Raoul Kuffner.
Mitte der 1930er Jahre leidet Lempicka an Depressionen, ihr Schaffen versiegt. 1939 bleibt die Familie Lempicka-Kuffner nach einem Urlaub in den USA, wo Tamara de Lempicka bis 1974 lebte, dann siedelte sie nach Mexiko über.
Seit den 1950er Jahren, als die abstrakte Malererei sich endgültig durchsetzt, wird es um die Art-Déco-Künstlerin still. Sie versucht sich zwar auch in der abstrakten Malerei, kann sich jedoch nicht in gleicher Weise durchsetzen wie zu den Hochzeiten des Art-Déco in den 1920er und 1930er Jahren. Erst gegen Ende der 1960er Jahre setzt ein erneutes Interesse an ihren Werken ein.
1980 stirbt Tamara de Lempicka in Mexiko. Ihre Asche wird über dem Popocatépetl ausgestreut.
Werke (Auswahl):
- Selbstporträt im grünen Bugatti, 1925
- Porträt Marquis Sommi, 1925
- Porträt Prinz Eristoff, 1925
- Porträt Duchess de la Salle, 1925
- Der orange Schal, 1927
- Frühling, 1928
- Unvollendetes Porträt eines Mannes (Tadeusz de Lempicki), 1928
- Junges Mädchen mit Handschuhen, 1929, Musée National d´ Art Moderne, Paris
- St. Moritz, 1929
- Porträt Dr. Boucard, 1929
- Mutter Oberin, 1939
- Kizette in Pink
Zitat:
Mein Ziel: Kopiere nie. Schaffe einen neuen Stil, helle leuchtende Farben, und spüre in deinen Modellen die Eleganz auf. (Zitiert nach den Erinnerungen ihrer Tochter Kizette.)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Lempicka, Tamara de |
| ALTERNATIVNAMEN | Gebürtig: Tamara Gorska |
| KURZBESCHREIBUNG | polnische Malerin |
| GEBURTSDATUM | 16. Mai 1898 |
| GEBURTSORT | Warschau |
| STERBEDATUM | 18. März 1980 |
| STERBEORT | Cuernavaca, Mexiko |