Zum Inhalt springen

Trebur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Juli 2008 um 15:10 Uhr durch 194.127.8.19 (Diskussion) (Sonstige Bauwerke). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Trebur
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Trebur hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 55′ N, 8° 25′ OKoordinaten: 49° 55′ N, 8° 25′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Groß-Gerau
Höhe: 85 m ü. NHN
Fläche: 50,14 km2
Einwohner: 13.069 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 261 Einwohner je km2
Postleitzahl: 65468
Vorwahl: 06147
Gemeindeschlüssel: 06 4 33 014Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Herrngasse 3
65468 Trebur
Website: www.trebur.de
Bürgermeister: Jürgen Arnold (parteilos)

Trebur ist eine Gemeinde im Kreis Groß-Gerau in Hessen, Deutschland.

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im Rhein-Main-Gebiet und gehört zum Hessischen Ried. Die Entfernung zu den Städten Mainz, Wiesbaden, Frankfurt am Main und Darmstadt beträgt etwa 20 bis 30 Kilometer.

Nachbargemeinden

Trebur grenzt im Norden an die Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg und die Stadt Rüsselsheim, im Osten an die Gemeinde Nauheim und die Stadt Groß-Gerau, im Süden an die Stadt Riedstadt, sowie im Westen an die Stadt Oppenheim und die Gemeinden Nierstein, Nackenheim und Bodenheim (alle Landkreis Mainz-Bingen).

Gemeindegliederung

Trebur besteht aus den vier Ortsteilen Astheim, Geinsheim, Hessenaue und Trebur, sowie der Gemarkung Kornsand und beherbergt in 3.500 Haushalten etwa 13.000 Einwohner.

Geschichte

Der Ort Trebur wird 829 zum ersten Mal in einer Urkunde König Ludwigs des Frommen erwähnt. Seit dem 9. Jahrhundert stand in Trebur eine Königspfalz. Sie ging aus einem Königshof mit ausgedehntem Fiskalbezirk hervor, zu dem unter anderem auch der heutige Ortsteil Astheim gehörte. Aus der Zeit zwischen 829 und 1077 sind 57 Königsaufenthalte und einige Reichstage bekannt, von denen einige reichsgeschichtliche Bedeutung hatten. König Heinrich IV. war besonders mit Trebur verbunden, hier wurde er 1053 zum König gewählt und heiratete 1066. 1076 zwangen ihn oppositionelle Fürsten auf dem Fürstentag in Trebur, seinen Konflikt mit dem Papst beizulegen, was den „Gang nach Canossa“ zum Ergebnis hatte.

In der Folge verlor Trebur seine Bedeutung als Königshof. Außer dem Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden besuchte kein König mehr die Pfalz. Trebur wurde zusammen mit der Pfalz 1248 an die Grafschaft Katzenelnbogen verpfändet. Das Pfand wurde nie eingelöst, die Grafen konnten 1422 weitere Hoheitsrechte erwerben. Das Katzenelnburger Erbe fiel mit Trebur 1479 an die Landgrafschaft Hessen

Zusammen mit Astheim und Geinsheim wurde Trebur Teil des hessischen Amtes Dornberg, aus dem 1832 der Kreis Groß-Gerau hervorging.

Der 2002 an der Sternwarte in Trebur entdeckte Asteroid mit der Nummer 142408 trägt den Namen „Trebur“: (142408) Trebur.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 34,1 13 29,4 11
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 39,2 14 47,2 18
FDP Freie Demokratische Partei 7,2 3 8,8 3
GLT Grüne Liste Trebur 19,5 7 14,6 5
gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 47,1 55,6

Gemeindepartnerschaften

Trebur unterhält seit 1982 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Verneuil-sur-Avre.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Laurentiuskirche ist wahrscheinlich aus der früheren Pfalzkapelle hervorgegangen. Der Westbau und das östliche Querschiff stammen noch aus dem 9. Jahrhundert. Damit ist die Kirche eines der wenigen erhaltenen Bauwerke aus karolingischer Zeit.
  • In Trebur steht das T1T – mit 1,20 Meter Spiegeldurchmesser eines der größten öffentlich zugänglichen Teleskope Europas. Das T1T wird durch das Michael Adrian Observatorium der Astronomie Stiftung Trebur betrieben.
  • In Trebur beginnt der hessische Teil der Deutschen Fachwerkstraße.
  • Das Zeppelindenkmal am Kornsand.
  • Die katholische Pfarrkirche "St. Petrus in Ketten" im Ortsteil Astheim ist eine barocke Pfarrkirche, 1651 erbaut. Vor allem der barocke Hochaltar, die bemerkenswerten Deckengemälden, die Dreymann-Orgel und eine spätgotische Plastik des heiligen Martin von Tours sind sehenswert. Das barocke Kleinod St.Petrus in Ketten, drei Heiligenhäuschen, heiligen Figuren und Wegkreuze stehen sinnbildlich für das katholische Astheim und seine ehemalige Zugehörigkeit zum Mainzer Kurfürstentum im evangelisch geprägten Hessen.
  • Der Kulturverein Trebur e.V. veranstaltet seit 1993 das "Trebur Open Air"-Festival auf dem Platz neben dem Fritz-Becker-Freibad, auf dem alljährlich etwa 30 Bands spielen. Das Festival wird unter der Leitung des Kulturvereins Trebur e.V. in Kooperation mit der Kinder- und Jugendförderung der Gemeinde organisiert. Da es sich um eine Non-Profit Veranstaltung handelt, wird die gesamte Arbeit von rund 100 ehrenamtlichen Helfern übernommen. Das Open Air zieht Jahr für Jahr etwa 4000 Menschen nach Trebur.

Sonstige Bauwerke

Unweit der Verbindungsstraße Kornsand-Geinsheim bei Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:49_52_11.4491_N_8_23_0.62568_E_type:landmark_scale:-1_region:DE, 2:49° 52′ 11″ N, 8° 23′ 1″ O betreibt der SWR eine Sendeanlage für UKW, die einen 138 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast mit dreieckigem Querschnitt als Antennenträger verwendet. Dieser Sendemast war ursprünglich Bestandteil der 1964 errichteten Viermast-Richtantenne des Bodenseesenders in Meßkirch-Rohrdorf. Er wurde in den 1970er Jahren abgebaut und 1981 in Trebur wiederaufgebaut.

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Trebur – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien