Otto Winzer
Otto Winzer (* 3. April 1902 in Berlin; † 3. März 1975 in Berlin) war Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR.
Winzer absolvierte nach dem Besuch der Volksschule und einer Fortbildungsschule für das grafische Gewerbe 1916-1922 eine Ausbildung als Schriftsetzer und war danach im Beruf tätig. 1919 trat er der Freien Sozialistischen Jugend und der KPD bei, war 1923 Mitglied der Bezirksleitung Berlin des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands und bis 1927 Leiter der Wiener Filiale des Verlages der Kommunistischen Jugendinternationale (KJI). 1925-1927 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er 1927 Leiter des KJI-Verlages in Berlin. 1928-1930 war er Mitarbeiter des Exekutivkomitees der KJI in Moskau und Mitglied der KPdSU, danach Mitarbeiter des Westbüros des Exekutivkomitees der KJI und Leiter des KJI-Verlages.
1934 emigrierte er nach Frankreich und war seit 1935 Mitarbeiter der Verlagsabteilung des Exektivkomitees der Kommunistischen Internationale in Moskau. 1937 wurde er wegen seiner Freundschaft mit dem verhafteten Erich Wendt von der Internen Kontrollkommission der Kommunistischen Internationale verwarnt und entlassen. Er lebte dann als Übersetzer und Redakteur im Verlag für fremdsprachige Literatur. Nach einer internen Rehabilitation war er seit 1941 erneut Mitarbeiter der Kommunistischen Internationale, seit 1943 Mitglied des Nationalkomitee Freies Deutschland und seit 1944 Lehrer an der Parteischule der KPD.
1945 kehrte er mit der Gruppe Walter Ulbricht nach Deutschland zurück und war Stadtrat für Volksbildung im Magistrat von Berlin. 1946 trat er der SED bei und wurde 1947 neben Richard Weimann Leiter der Hauptabteilung Kultur und Erziehung des Zentralsekretariats der SED. Er wurde 1947 Mitglied des Parteivorstandes bzw. Zentralkomitees der SED und Leiter der Abteilung Presse, Rundfunk und Information.
Anfang 1949 war er stellvertretender Chefredakteur der Zeitung "Neues Deutschland", war dann bis 1956 Staatssekretär und Chef der Privatkanzlei des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, bis 1959 stellvertretender Außenminister, bis 1965 Staatssekretär und erster Stellvertreter des Außenministers und danach als Nachfolger von Lothar Bolz Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR. Seit 1950 war er auch Abgeordneter der Volkskammer.
Winzer erhielt 1955 und 1972 den Vaterländischen Verdienstorden, 1962 den Karl-Marx-Orden und 1975 den Großen Stern der Völkerfreundschaft.
Schriften
- "Der Vaterlandsverrat des Dr. K. Adenauer", Berlin 1952
- "Der Rapallo Vertrag und seine nationale Bedeutung für Deutschland", Berlin 1954
- "Die große Lüge von den "freien Wahlen" in Westdeutschland", Berlin 1954
- "Deutsche Außenpolitik des Friedens und des Sozialismus", Berlin 1969
Personendaten | |
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NAME | Winzer, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR |
GEBURTSDATUM | 3. April 1902 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 3. März 1975 |
STERBEORT | Berlin |