Arriach
Vorlage:Infobox Ort in Österreich Arriach ist eine Gemeinde im Bezirk Villach-Land im österreichischen Bundesland Kärnten.

Geografie
Geografische Lage
Arriach liegt an den südöstlichen Ausläufern der sogenannten Nockregion der Gurktaler Alpen in einem Tal zwischen Wöllaner Nock (2.145 m) im Norden und Gerlitzen (1.909 m) im Süden. Etwa 20 km südlich von Arriach liegt Villach, rund 24 km in östlicher Richtung Feldkirchen.
In Arriach liegt der geografische Mittelpunkt des Bundeslandes Kärnten.






Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die vier Katastralgemeinden Innerteuchen, Laastadt, Arriach und Sauerwald gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 15 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):
- Arriach (306)
- Berg ob Arriach (49)
- Dreihofen (63)
- Hinterbuchholz (33)
- Hinterwinkl (100)
- Hundsdorf (161)
- Innerteuchen (207)
- Laastadt (226)
- Oberwöllan (69)
- Sauboden (186)
- Sauerwald (26)
- Stadt (58)
- Unterwöllan (90)
- Vorderwinkl (53)
- Waldweg (27)
Nachbargemeinden
Bad Kleinkirchheim | Reichenau | Gnesau |
Afritz am See | ![]() |
Himmelberg |
Treffen | Steindorf |
Geschichte
Arriach wurde im Jahr 1207 als Ovriach zum ersten Mal urkundlich erwähnt, die erste Besiedelung dürfte jedoch schon um das Jahr 1000 erfolgt sein.
Im Jahr 1850 schlossen sich die Steuer- und Katastralgemeinden Arriach und Laastadt zur Gemeinde Arriach zusammen. Die Ortschaften Sauerwald und Hinterbuchholz spalteten sich 1898 von der Gemeinde Treffen ab und wurden dem Arriacher Gemeindegebiet hinzugefügt.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Arriach 1.562 Einwohner, davon sind 97,6 % österreichische und 1,2 % deutsche Staatsbürger. Zur evangelischen Kirche bekennen sich 68,8 % der Gemeindebevölkerung, zur römisch-katholischen Kirche 26 %. Als konfessionslos bezeichnen sich 3,2 %. Arriach ist damit die Gemeinde Kärntens mit dem höchsten Anteil an evangelischen Gläubigen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Vier-Evangelisten-Kirche - größte evangelische Kirche Kärntens
Bildergalerie
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Innenraum der Vier-Evangelisten-Kirche mit Blick zum Altar
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Altarraum der Vier-Evangelisten-Kirche mit Altar und Kanzel
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Langhaus der Vier-Evangelisten-Kirche mit Empore und Orgel
- Kirche St.Philipp und St.Jakob - katholische Kirche um 1200 erbaut
Bildergalerie
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Kirche St. Philipp und St. Jakob
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Kirche St. Philipp und St. Jakob
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Katholische Pfarrkirche mit Friedhof
Bäuerliche Architektur
Als Mitgliedsgemeinde der Kärntner Holzstraße weist Arriach eine variantenreiche Palette an gut erhaltenen Holzhäusern im traditionellen Stil auf, was dem Landstrich beinahe Museums-Charakter für bäuerliche Architektur verleiht. Man ist sehr bemüht, die alte Bauweise für die Nachwelt zu erhalten, indem die Häuser sorgsam gepflegt, bewohnt und präsentiert werden. Somit wird auch ein aktiver Beitrag zur traditionellen Ortsbildpflege geleistet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Traditionell war im heutigen Gemeindegebiet die Viehzucht vorherrschend, heute spielt der Tourismus eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Der Großteil der in Arriach ansässigen Erwerbstätigen pendelt jedoch aus, insbesondere nach Villach.
Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es in Arriach 48 Arbeitsstätten mit 178 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 440 Auspendler und 69 Einpendler.
Verkehrsleitsystem und Wegweiser
Bildergalerie
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Wegweiser in Hundsdorf
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Wegweiser in Arriach
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Wegweiser nach Hinterwinkl
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder. Die Zusammensetzung ist nach der letzten Gemeinderatswahl 2003 wie folgt:
Mit Karl-Gerfried Müller stellt die SPÖ den Bürgermeister.
Wappen
Das Arriacher Wappen spiegelt mit dem Weinkelch als Symbol für das Abendmahl sowie dem Christusmonogramm und der Lutherrose den vergleichsweise hohen Anteil von Menschen mit protestantischem Glaubensbekenntnis wider. Wappen und Fahne wurden der Gemeinde 19. Mai 1971 verliehen. Die Blasonierung des Wappens lautet:
- „In grünem Schild ein goldener Abendmahlskelch, dessen untere Schalenhälfte mit Alpenblumen dekoriert ist, vorn von einem goldenen Christusmonogramm und hinten von einer goldenen Lutherrose beseitet, die aus fünf Herzblättern gebildet wird und in ihrem herzförmigen Kelch ein schwarzes lateinisches Kreuz enthält.“[1]
Die Fahne ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Partnergemeinde
Seit 1972 besteht eine Partnerschaft mit Wain in Baden-Württemberg. Nach Wain waren ab 1651 viele Protestanten aus Arriach vor der Gegenreformation geflüchtet.
Literatur
- Matthias Maierbrugger: Das Heimatbuch von Arriach. Europäischer Verlag, Wien. 1969. [272 Seiten + 70 SW-Fotos]
Weblinks
- Gemeinde Arriach
- 20703 – Arriach. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 50