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MV Agusta

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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125er und 150er MV Agusta
MV Agusta F4 750 SENNA
auf 99 Exemplare limitiert: MV Agusta F4 Veltro Strada
MV Agusta Brutale 910
MV Agusta Brutale 910 R
MV Agusta „Ipotesi 350“ von 1978 im Zweirad-Museum Neckarsulm

Die MV Agusta S.p.A. ist ein italienischer Hersteller von Motorrädern mit Firmensitz in Schiranna bei Varese.

Geschichte

Der renommierte italienische Flugzeughersteller Agusta hatte bereits nach dem Tod seines Gründers Graf Giovanni Agusta im Jahre 1927 mit der Herstellung von Motorrädern begonnen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Motorradproduktion 1945 als eigenständige Firma von seinem Sohn Domenico Agusta in Samarate (Italien) unter dem Namen Meccanica Verghera Agusta (etwa „mechanischer Betrieb Agusta in Verghera“ – einem Ortsteil von Samarate) gegründet.

Das erste Motorrad wurde unter dem Namen 98 vorgestellt; der ursprünglich vorgesehene Name Vespa 98 war markenrechtlich bereits belegt – natürlich von Piaggio, deren Vespa-Motorroller später zu Weltruhm kamen.

Nach einer Boomzeit in den 1950er und zahlreichen Erfolgen im Motorsport in den 1960er und 1970er Jahren musste 1980 die Produktion auf Grund akuter finanzieller Probleme eingestellt werden.

1992 wurde der Markenname MV Agusta von der Castiglioni-Gruppe (Cagiva) gekauft, die bereits zuvor Herstellern wie Aermacchi oder Ducati wieder auf die Beine geholfen hatte. Neue Modelle wurden angekündigt.

Nach der Eigenentwicklung eines neuen 750 cm³-Reihenvierzylinder-Motors wurde 1997 das Superbike MV Agusta F4 vorgestellt, die in den traditionellen Farben rot und silber daher kam und nicht zuletzt dank ihres spektakulären Designs zu einem großen Erfolg wurde.

Die Castiglioni-Gruppe strukturierte 1999 ihr Unternehmen um und firmiert seither unter dem Namen ihrer prestigeträchtigsten Marke als MV Agusta Motor. Des weiteren gehört noch die Marke Cagiva zu MV Agusta, nachdem Husqvarna 2007 an BMW verkauft wurde.

Am 11. Juli 2008 gab der US-amerikanische Motorradhersteller Harley-Davidson Inc. bekannt, dass er den die MV Agusta Group (MVAG) für rund 70 Mio. Euro vollständig übernehmen wird. [1]

Technik

Eine maschinenbauliche Besonderheit sind die MV-Vierzylinder-Motoren aus den 1970er Jahren: sie haben keinen „normalen“ Motorblock, sondern einen Kassettenmotor. Bei ihm ist die Kurbelwelle und der Zylinderblock samt Zylinderkopf ohne die Ölwanne in einer Kassette zusammengefasst; nach Lösen der Fußverschraubung kann die gesamte Kassette in wenigen Minuten aus der Getriebewanne herausgenommen und gegen eine andere Kassette ausgetauscht werden.

Die modernen Motorräder von MV Agusta haben als stilbildende Elemente einen Gitterrohr-Rahmen aus 25CrMo4-Stahl und eine Einarmschwinge aus Aluminium gemeinsam. Ebenso werden alle von einem Reihenvierzylinder-Motor mit radial angeordneten Ventilen angetrieben.

Aktuelle Modelle

Brutale

F4

Limitierte Modelle

MV Agusta 800 SS Amerika (1979)

Frühere Modelle

  • 125 (1974), 125S (1975), 150RSS (1971), 175 Tourismo Lusso, 350GT (1971), 350S (1970), 350S (1974), 350 SC Rambler (1970)
  • 500SS (1976), 600GT (1965), 750GT (1971), 750GT (1974), 750S (1971), 750SS (1972), 750S (1974), 750S America (1975)
  • 800S Super Daytona America (1976), 800S Super America (1977), 832 Monza (1977), 850 Magni (1978), 861S Magni (1979), 850SS America (1977), 900 Arturo Magni Cento Valli
  • 1000S Corona (1978), 1000 Ago (1980), 1100 Grand Prix (1979)

Weltmeistertitel im Motorradrennsport

Insgesamt konnte MV Agusta 38 Fahrerweltmeister- und 37 Konstrukteursweltmeistertitel in der Motorrad-Weltmeisterschaft einfahren und dominierte fast 20 Jahre lang erst in den kleinen und später vor allem die großen Hubraumklassen.

Fahrertitel

Vorlage:Flagicon Giacomo Agostini (13)

Vorlage:Flagicon Carlo Ubbiali (8)

Vorlage:Flagicon John Surtees (7)

Vorlage:Flagicon Mike Hailwood (4)

Rhodesia Gary Hocking (2)

  • Weltmeister in der 350 cm³-Klasse: 1961
  • Weltmeister in der 500 cm³-Klasse: 1961

Vorlage:Flagicon Phil Read (2)

  • Weltmeister in der 500 cm³-Klasse: 1973, 1974

Vorlage:Flagicon Tarquinio Provini (1)

  • Weltmeister in der 250 cm³-Klasse: 1958

Vorlage:Flagicon Cecil Sandford (1)

  • Weltmeister in der 125 cm³-Klasse: 1952

Siehe auch

Mike Hailwood, Giacomo Agostini, Arturo Magni

  1. Harley-Davidson schnappt sich Motorradbauer MV Agusta. derstandard.at, 13. Juli 2008, abgerufen am 14. Juli 2008.