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Jungfrauengeburt

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Die jungfräuliche Geburt oder Jungfrauengeburt ist ein mythisches Motiv in verschiedenen Religionen. Es besagt, dass ein bedeutender Mensch - meist ein männlicher Herrscher - auf wunderbare Weise von einer Jungfrau empfangen und geboren worden sei, deshalb von einem Gott abstamme und selbst göttlicher Art sei.

Im Christentum gehört die Aussage, Jesus Christus sei

...empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria...

zum gemeinsamen Glaubensbekenntnis der meisten Konfessionen.

Der Ausdruck Parthenogenese, zusammengesetzt aus griechisch parthenos „Jungfrau“ und genesis für „Geburt, Entstehung“, bezeichnet in der heutigen Biologie die real vorkommende, eingeschlechtliche Fortpflanzung aus einer weiblichen Pflanze oder einem weiblichen Tier. Eine natürliche Zeugung von Menschen ohne männlichen Samen ist biologisch jedoch unmöglich.

Altertum

Die göttliche Herkunft und Wesensart eines neuen Herrschers war als mythisches Motiv im Altertum verbreitet. Zu dem Motivkomplex gehörte auch dessen Zeugung durch einen Gott und Geburt durch eine menschliche - manchmal bis dahin sexuell unberührte - Frau.

In den Hochkulturen des Alten Orients wurde der jeweilige Herrscher als Gottkönig verehrt: etwa in Babylonien, wo der Herrscher als Same eines Gottes, von einer Göttin geboren verehrt wurde, oder im Alten Ägypten. Dort galt der Pharao als Sohn des Gottes Amun-Re, den dieser der jungfräulichen Königin angekündet, mit ihr gezeugt und nach der Geburt im Himmel anerkannt habe.[1]

Griechisch-römische Antike

Im antiken Griechenland galten Perseus und Mithras als von einer Jungfrau geboren. Alexander der Große soll durch einen Blitzstrahl gezeugt worden sein, den seine Mutter in der Hochzeitsnacht empfing.

In der vierten Ekloge des römischen Dichters Vergil, entstanden 40 v. Chr., findet man die Zeilen:[2]

Jetzt ist das letzte Zeitalter ...da;
die große Ordnung der Zeitalter entsteht von frischem;
jetzt kehrt auch die Jungfrau zurück, [...];
jetzt senkt sich ein neues Geschlecht vom hohen Himmel herab;
sei der Geburt des Kindes, mit der sogleich das eiserne
Geschlecht aufhören und in der ganzen Welt das goldene sich erheben wird, [...], hold.

Diese Aussagen werden auf einen Sohn des Asinius Pollio gedeutet, der einen Friedensschluss zwischen Antonius und Octavian (dem späteren Kaiser Augustus) zustande gebracht hatte und 39 v. Chr. Konsul geworden war. Sie können auch wie spätere Lobhymnen Vergils auf Augustus selbst (geboren 63 v. Chr.) bezogen sein. Christliche Theologen wie Laktanz haben sie später als heidnische Weissagung Jesu Christi gedeutet.

Jedoch ist die Jungfrau in diesem Text nicht mit der Mutter des angekündeten Kindes identisch, sondern Hinweis auf die römische Göttin der Gerechtigkeit, Dike. Von ihr hieß es in älterer Überlieferung, sie sei aus dem eisernen Zeitalter geflohen und werde erst mit Eintritt des goldenen Zeitalters zurückkehren.[3]

Judentum

Der Tanach, die hebräische Bibel, lehnt die altorientalische Mythologie von göttlichen Menschen aufgrund des ersten der Zehn Gebote ab und betont die Menschlichkeit aller von Gott erwählten Herrscher. Jüdische Theologen wie Philo lehrten auch im Einflussbereich des Hellenismus keine Jungfrauengeburt, nur eine Zeugung von Menschen durch Engel: So hätten die betagten Frauen der Patriarchen die verheißenen Nachkommen zur Welt gebracht.

Nach Entstehung des Christentums grenzte sich die Theologie der Rabbiner gegen die Göttlichkeit Jesu und damit auch gegen die Lehre von seiner Jungfrauengeburt strikt ab. Dies kann schon hinter der Polemik des Talmud (Schabbat XIV,4; Tosefta Chullin II,22-24) stehen, die Jesus als uneheliches Kind Marias, gezeugt von einem römischen Legionär, darstellte.

Im Mittelalter wurden Juden auch wegen ihrer Ablehnung der Jungfrauengeburt Jesu von Christen oft angegriffen und später verfolgt, so seit dem 7. Jahrhundert in Spanien (siehe Antijudaismus im Mittelalter).

Christentum

Neues Testament

Das Motiv einer Jungfrauengeburt Jesu fehlt in den meisten, darunter den ältesten Schriften des Neuen Testaments. Die Paulusbriefe erwähnen es nicht. Nach Gal 4,4 EU wurde Jesus „von einer Frau (griechisch gynaika) geboren“; nach Röm 1,3 EU stammte er aus dem „Samen Davids“. Im Markusevangelium wird Maria nicht „Jungfrau“ genannt und es fehlen auch sonst Hinweise auf eine göttliche Zeugung Jesu. Nach Mk 6,3 EU war er der erste Sohn Josefs und hatte leibliche Geschwister. Erst bei seiner Taufe habe Gott ihn zum Sohn Gottes erwählt (Mk 1,10 EU). Auch die zuletzt entstandene NT-Schrift, die Johannesoffenbarung, spricht in Offb 12,1.5 EU nur von Jesu Geburt aus einer „Frau“.

Nur Mt 1,20ff EU und Lk 1,27ff EU betonen, Jesus sei von einer „Jungfrau“ im Sinne einer bislang sexuell unberührten Frau geboren worden. Die Stellen folgen dem Sprachgebrauch der von Juden um 250 v. Chr. in Ägypten begonnenen Septuaginta: Diese übersetzte das hebräische Wort עלמה (alma, „junge Frau“ von Heiratsreife bis zur Geburt ihres ersten Kindes) mit griechisch παρθένος (parthenos). Dies ließ die Deutung „Jungfrau“ zu, auf die sich Mt 1,23 mit dem Zitat der Messias-Verheißung Jes 7,14 EU bezieht:

Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

Auch Lk 1,34 EU betont, dass Maria vor Jesu Empfängnis keinen Geschlechtsverkehr gehabt habe. Damit verbinden beide Evangelisten weitere theologische Aussagen zu Jesu Sendung: Er werde sein Volk von seinen Sünden erlösen (Mt 1,21), er sei der einzige und einzigartige Sohn Gottes (Lk 1,35) und Herr (Lk 1,43).

Beide Stellen stehen im Rahmen der nur im Matthäusevangelium und Lukasevangelium vorkommenden Geburtsgeschichten. Diese enthalten auch Vorfahrenlisten, die übereinstimmend betonen, dass Jesus aus dem erwählten Volk Israel stammte und seine Geistzeugung Gottes ursprüngliche Absicht war. Beide Stammlinien führen bis zu Josef, umgehen sprachlich jedoch Jesu Zeugung durch diesen:

... Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird. (Mt 1,16 EU)
... Man hielt ihn für den Sohn Josefs. (Lk 3,23 EU)

Alte Kirche

In der Christentumsgeschichte wurde das neutestamentliche Motiv der Jungfrauengeburt verschieden gedeutet: als allegorischer Ausdruck für Gottes Schöpfermacht und Marias Sündlosigkeit, als theologische Aussage über Gottes Gnadenwahl und die Präexistenz Jesu Christi, als biologische Tatsache oder mystische, archetypische Wahrheit der Gottmenschlichkeit Jesu.

In der Patristik entwickelte sich die biologische Auffassung in zwei Varianten zum vorherrschenden kirchlichen Dogma:

  • Jesus sei durch den Heiligen Geist gezeugt worden, als Maria Jungfrau war, sie habe vor seiner Geburt mit keinem Mann verkehrt.
  • Maria sei auch während und nach Jesu Geburt Jungfrau geblieben und sei mit Josef nur dem Namen nach verheiratet gewesen (Josefsehe).

Die erste Variante vertraten fast alle Theologen der Alten Kirche. Justin der Märtyrer deutete in seinem Dialog mit dem Juden Tryphon (entstanden 155-160) Jes 7,10-17 als Vorhersage der Jungfrauengeburt Jesu:[4]

Damit die Christgläubigen auch wissen können, auf welche Weise er geboren wurde und auf die Welt kam, hat der prophetische Geist ferner durch denselben Isaias die Art seines Kommens in folgender Weise vorhergesagt...

Er stellte die Septuaginta-Übersetzung dieser Stelle gegen den hebräischen Urtext:

Da aber ihr und eure Lehrer sich erkühnen, zu erklären, in der Prophetie des Isaias heiße es nicht: „Siehe, die Jungfrau wird empfangen“, sondern: „Siehe, das junge Weib wird empfangen und einen Sohn gebären“, und da ihr die Prophetie auf euren König Ezechias bezieht, so werde ich versuchen, durch kurze Erörterungen dieser Frage gegen euch den Beweis zu erbringen, daß die Worte sich auf diesen Christus beziehen, welchen wir bekennen.

Wer dies leugne, erkläre die eigene Bibel für unglaubwürdig:

Es steht nun allgemein fest, daß in dem fleischlichen Geschlechte Abrahams außer diesem unserem Christus niemals jemand aus einer Jungfrau geboren worden ist, und daß man auch nur von ihm diese Behauptung aufgestellt hat.

Er erklärte die Jungfrauengeburt mit der Präexistenz Jesu Christi zur Überwindung des Schöpfungsfalls (Gen 3):[5]

Wer das, was allgemein, von Natur und ewig gut ist, tat, ist Gott wohlgefällig und wird deshalb durch unseren Christus bei der Auferstehung [...] in die Zahl jener eingereiht werden, welche den Sohn Gottes in unserem Christus erkannten, der vor Luzifer und vor dem Monde war und der durch die erwähnte Jungfrau aus dem Hause Davids Fleisch annehmen und geboren werden wollte, damit durch diese Heilstatsache die Schlange, die Missetäterin in der Urzeit, und die gesinnungsverwandten Engel niedergeschlagen werden und der Tod sein Ansehen verliere ...

Auch Augustin von Hippo betonte, Jesus sei von einer Jungfrau empfangen worden und damit als einziger Mensch sündlos geblieben: So habe er die Menschheit von der Erbsünde erlösen können.

Die zweite Variante vertrat zuerst das apokryphe Protevangelium des Jakobus (um 120-150) in Kapitel 19-20: Maria habe schon als Kind geschworen, Jungfrau zu bleiben, und diese Idee dann in vielen Details weiterführt.[6] Origenes vertrat um 200 die unverletzte Jungfräulichkeit von Maria vor, in und nach Jesu Geburt. Auch Johannes Chrysostomos vertrat um 400: Maria sei zeitlebens Jungfrau geblieben.

Die Aussage geboren aus/von der Jungfrau Maria wurde in das Altrömische, Apostolische und Nicäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis (451 anerkannt) aufgenommen, nicht aber ihre immerwährende Jungfräulichkeit.

Römisch-Katholische Kirche

Beim Konzil von Ephesos (431) wurde Maria zur „Mutter Gottes“ (theotokos) erklärt. Damit wurde die biologisch verstandene Jungfrauengeburt als römisch-katholische Lehre festgelegt.

Die Lehre von der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias wurde von Papst Martin I. auf der Lateransynode 649 bekräftigt. Dies führte langfristig mit zur Abspaltung der Orthodoxen Kirche (11. Jahrhundert). In der Scholastik im 9. Jahrhundert entbrannte erneut ein Streit um diese Frage: Paschasius Radbertus vertrat die Unversehrtheit der Jungfräulichkeit Marias nach Jesu Geburt, Ratramnus von Corbie dagegen lehrte eine natürliche Geburt Jesu nach göttlicher Zeugung.[7] 1546 bekräftigte das Konzil von Trient erneut die immerwährende Jungfräulichkeit der Gottesmutter Maria.

Die katholische Kirche setzt dieses Dogma bis heute auch gegen katholische Theologen, die es ablehnen, durch: So entzog sie Uta Ranke-Heinemann 1987 die Lehrbefugnis.

Evangelische Kirchen

Die durch die Reformation entstandenen evangelischen Konfessionen übernahmen mit Martin Luther, Jean Calvin und Ulrich Zwingli die altkirchliche Lehre von der Jungfrauengeburt. Sie widersprechen der Lehre der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias nicht ausdrücklich, bewerten diese aber nicht als glaubensnotwendig.

Luther wies 1523 in seiner Schrift Daß Jesus Christus ein geborener Jude sei auch den Vorwurf katholischer Gegner zurück, er leugne die Jungfrauengeburt Jesu und immerwährende Jungfräulichkeit Marias. Er begründete sowohl Jesu übernatürliche Empfängnis als auch seine Abstammung von Abraham - also sein Judesein - mit der Bibel. Alma in Jes 7,14 sei mit „Jungfrau“ zu übersetzen und kündige Jesu Jungfrauengeburt an. Doch die Bibel zeige kein Interesse an der Frage, ob Maria nach Jesu Geburt Jungfrau geblieben sei. Marias Verehrung als immerwährende Jungfrau sei Götzendienst. Diese Lehre sei unwichtig für den Glauben an die Menschwerdung des Sohnes Gottes. Es spreche biblisch aber auch nichts dagegen, dies anzunehmen.[8] Für die Schmalkaldischen Artikel blieb Maria semper virgo („immer Jungfrau“) (I,4; Formula Concordiae, SD VIII).[9]

Dagegen halten viele Evangelikalen das katholische Dogma der immerwährenden Jungfräulichkeit Marias - etwa wegen Stellen wie Mt 12,46, die leibliche Geschwister Jesu erwähnen - für unbiblisch.[10]

Von der liberalen Theologie geprägte Protestanten lehnen das Dogma von der Jungfrauengeburt in beiden Varianten meist ab. Der reformierte Theologe Karl Barth dagegen erneuerte in Band I/2 seiner Kirchlichen Dogmatik (1936) die Jungfrauengeburt als unaufgebbare christliche Lehre, unterschied sie aber streng von einer historisch-biologisch einsehbaren Information und stellte sie in den Kontext der freien Erwählung des Gottesvolks durch Israels Gott.

Liberale Theologie

Die liberale Theologie deutet Jesu Jungfrauengeburt symbolisch, nicht biologisch. So übernimmt der Reformkatholik Hans Küng das von Juden schon früh vorgebrachte sprachliche Argument:[11]

Wenn man genau hinschaut, fällt auf, dass die ganze hebräische Bibel von keiner 'Jungfrau' redet. Es heißt eben nicht 'die Jungfrau soll gebären', sondern 'eine junge Frau soll gebären', 'alma' auf Hebräisch. Ich habe nichts gegen dieses Ursymbol, das bedeutet natürlich etwas. Aber man sollte es nicht als biologisches Faktum nehmen.

Seit Adolf von Harnack deutet die Exegese die neutestamentlichen Stellen dazu nicht als historische Angaben, sondern als zweckbestimmte Apologetik: Sie hätten Jesu Bedeutung für gebildete Römer nachvollziehbar machen sollen. Denn die Jungfrauengeburt war ein eingeführtes mythisches und poetisches Bild für die griechischen Heroen und römischen Gottkaiser. Seine Übertragung auf den wandernden, gekreuzigten Rabbi habe die christliche Mission unter Nichtchristen im Römischen Reich erleichtert.

In der religionsgeschichtlichen Exegese vor 1933 wurde oft eine direkter Einfluss altorientalischer und antiker Jungfrau-Motive auf die neutestamentlichen Geburtsgeschichten angenommen: etwa von Eduard Norden (Die Geburt des Kindes, 1924) und Martin Dibelius (Jungfrauensohn und Krippenkind, 1932).

Heutige Neutestamentler datieren die Traditionen, die hinter den Geburtslegenden in Mt 1-2 und Lk 1-2 stehen, meist nicht vor 70. Sie sehen in den Geburtsgeschichten Legenden mit theologischen Aussageabsichten der beiden Evangelisten. Diese hätten das Motiv der Jungfrauengeburt übernommen, um Jesu Gottsein als bestimmendes Merkmal seiner ganzen Existenz, angelegt in Gottes ewigem Plan vor seiner Geburt, nicht erst in seinem Auftreten oder seiner Taufe oder Auferstehung zu begründen.[12] Leonard Goppelt deutet das Motiv im Kontext der Vorfahrenlisten:[13]

Er kam noch ungleich mehr als alttestamentlich Erwählte wie Isaak und Samuel aus dem in der Geschichte Neues schaffenden Geist Gottes. Das wollen die Hinweise auf die jungfräuliche Geburt aus dem Geist in Mt 1,18-20 und Lk 1,34f sagen. Den ägyptischen Mythen von der göttlichen Zeugung des Gottkönigs stehen sie fern.

Islam

Im Koran heißt Jesus immer Isa bin Maryam („Jesus, Sohn Marias“). Damit wird das urchristliche Bekenntnis zum Sohn Gottes abgelehnt, andererseits wird die Jungfräulichkeit Marias übernommen und betont (Sure 19:17-21):

Sie trennte sich von ihnen durch einen Vorhang, und Wir schickten ihr Unseren Geist, der sich ihr in der Gestalt eines wohlgeformten Menschen zeigte. Sie sagte: „Ich bitte Gott, den Barmherzigen, um Beistand gegen dich. Du mögest gottesfürchtig sein.“ „Ich bin doch ein Bote deines Herrn, damit ich dir einen reinen Sohn beschere.“ Da sagte sie: „Wie könnte ich einen Sohn bekommen, wo mich kein Mann berührt hat und ich nicht unkeusch gewesen bin?“ Er antwortete: „So ist es. Also sprach dein Herr: »Das ist mir ein leichtes. Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen als eine Barmherzigkeit von Uns.« Es ist eine beschlossene Sache.“

Der Heilige Geist, im Koran oft in Gestalt des Erzengels Gabriel, habe Maria diese Botschaft gebracht: Damit teilt der Koran den Glauben an Jesu Zeugung ohne einen biologischen Vater als Wunder Gottes und Zeichen seiner Macht. Wie schon bei der Schöpfung Adams, des ersten Menschen, der keine Eltern hatte, brauchte Gott nur sagen „Sei!“ – und es ist (3:59). Allerdings ist Jesus für Muslime kein Gott oder Teil Gottes und nicht mit diesem vergleichbar (siehe Tauhid).

Einzelnachweise

  1. Emma Brunner-Traut: Die Alten Ägypter. Verborgenes Leben unter Pharaonen. Kohlhammer, 4. Auflage, München 1987, ISBN 3170096648
  2. Vergil Vierte Ekloge, übersetzt nach Lycos.de
  3. Hans J. Klauck: Religion und Gesellschaft im frühen Christentum: Neutestamentliche Studien. Mohr Siebeck, Tübingen 2003, ISBN 3161478991, S. 290ff (online)
  4. Justin, Dialog mit Tryphon 43,3-7
  5. Dialog mit Tryphon 45,4
  6. Protevangelium des Jakobus, Kapitel 19-20
  7. Kurt Dietrich Schmidt: Kirchengeschichte, Göttingen 1990, S. 235
  8. Paul Milke: "Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei." Bewertung der Judenschrift Luthers von 1523 (1982)
  9. nach Walter Rominger (bible only.org): Jungfrauengeburt
  10. Evangelikal.de: Was sagt die Bibel über Maria?; Wolfgang Schneider: Jungfrauengeburt?
  11. zitiert nach ZDF vom 3. April 2005: Jerusalem zur Zeit Jesus
  12. Martin Karrer: Jesus Christus im Neuen Testament, Göttingen 1997, S. 323f
  13. Leonard Goppelt: Theologie des Neuen Testaments, Vandenhoeck & Ruprecht, UTB 850, Göttingen 1978, S.73

Literatur

Christentum
  • Gerd Lüdemann: Jungfrauengeburt. Die Geschichte von Maria und ihrem Sohn Jesus. Edition Deister, Springe 2008, ISBN 978-3-86674-028-0
  • Anton Ziegenaus (Hrsg.): „Geboren aus der Jungfrau Maria“. Klarstellungen (Mariologische Studien; 19). Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2080-7
  • Rudolf Pesch: Über das Wunder der Jungfrauengeburt. Ein Schlüssel zum Verstehen. Verlag Urfeld, Bad Tölz 2002, ISBN 3-932857-25-9
  • Hartmut Gese: Natus ex Virgine. In: Hartmut Gese: Vom Sinai zum Zion (Beiträge zur evangelischen Theologie; Bd. 64). Verlag Kaiser, München 1990, ISBN 3-459-00866-0, S. 130–146
  • Luise Schottroff: Jungfrauengeburt. Lukas 1,26-33.38. In: Luise Schottroff: Befreiungserfahrungen. München 1990, S. 257-263
  • Hans von Campenhausen: Die Jungfrauengeburt in der Theologie der alten Kirche. von Winter (1962), ASIN B0000BH21A
  • Giovanni Miegge: Die Jungfrau Maria. Studie zur Geschichte der Marienlehre. Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Auflage 1962, ASIN B0000BLM4A