Selb
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Selb hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberfranken |
Landkreis: | Wunsiedel |
Geografische Lage: | 50° 10' n. Br. 12° 8' ö. L. |
Höhe: | 562 m ü. NN |
Fläche: | 62,37 km² |
Einwohner: | 17.374 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 279 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 95100 |
Vorwahl: | 09287 |
Kfz-Kennzeichen: | WUN |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 79 152 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ludwigstraße 6 95100 Selb |
Website: | www.selb.de |
E-Mail-Adresse: | poststelle@selb.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Wolfgang Kreil (CSU) |
Selb ist eine Stadt im Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge, (Oberfranken, Freistaat Bayern) direkt an der tschechischen Grenze. Sie gehört der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas an.
Gegenwärtige Probleme
Das gegenwärtige Selb hat mit einigen Problemen zu kämpfen, allen voran mit Arbeitslosigkeit und dem Absterben der Porzellanindustrie. Die hochwertigen Porzellanprodukte der Selber Industrie finden heute wenig Absatz, was mit der veränderten Konsumwahrnemung einhergeht. Hochpreisporzellan war früher ein Status Symbol, hat diesen Effekt jedoch heute verloren und es werden billige Produkte bevorzugt. Als Nebeneffekt dessen ist die Veralterung der Selber Bevölkerung wesentlich höher als im deutschen Durchschnitt, da junge Leute die perspektivenarme Stadt Selb meißt so früh wie möglich verlassen und nur die ehemaligen Porzelliner übrigbleiben. Im Gespräch mit jungen Selbern zeichnet sich auch oft die Drogenproblematik unter der Jugend in der Stadt ab, vor allem Amphetamine und Cannabis sind extrem verbreitet.
Wer immer diesen Absatz löscht, sollte sich dennoch Gedanken machen inwiefern hier nicht trotzdem die Wahrheit steht.
Geschichte
Seit 1135 wird die Region um Selb von einem Adelsgeschlecht bewohnt, das sich „de Selewen“ nannte. Selb wird erstmals 1281 urkundlich erwähnt, als es zusammen mit dem benachbarten Asch im heutigen Tschechien den Vögten von Weida unterstellt wird. 1420 wird Selb ein Teil des Sechsämterlandes. Im Jahre 1426 erhält Selb ein erstes Stadtrecht.
Selb erlangt im 17. Jahrhundert Bedeutung als Bergbaustandort in Verbindung mit Hammer- und Eisenschmelzwerken, die die Wasserkraft der Eger ausnutzen. Der Bergbau wird im Steinbruch auf der Häusellohe betrieben. Im 18. Jahrhundert ist Selb eine Handwerkerstadt mit zirka 1500 Einwohnern.
Durch die Unachtsamkeit einer Magd geraten am 18. März 1856 die Gebäude der Alten Apotheke in Brand. Das sich schnell ausbreitende Feuer zerstört die gesamte Stadt, und ist als „Selber Brand" bekannt. Die dadurch arbeitslos gewordenen Weber finden 1857 teilweise wieder Arbeit, als Lorenz Hutschenreuther die erste Porzellanfabrik auf der Ludwigsmühle errichtet. In den Folgejahren werden zahlreiche Porzellenfabriken gegründet, so dass Selb im Jahre 1900 bereits 7200 Einwohner und 20 Porzellanfabriken umfasst.
1972 wird Selb im Zuge der Gebietsreform als Große Kreisstadt dem Landkreis Wunsiedel zugeordnet. In den 1990er Jahren macht sich die Krise der Porzellanindustrie in Form von Rationalisierungen und Produktionsverlagerungen ins Ausland stark bemerkbar, so dass heute weniger als 1000 Arbeitsplätze in der Porzellanindustrie zu finden sind. Leider ist dieses Abwandern der Porzellanindustrie von keiner anderen Branche abgefangen worden.
Einwohnerentwicklung
1950: 24.336 Einwohner |
1960: 24.532 Einwohner |
1970: 24.039 Einwohner |
1981: 21.157 Einwohner |
1990: 19.742 Einwohner |
1995: 19.533 Einwohner |
1996: 19.352 Einwohner |
1997: 19.122 Einwohner |
1998: 18.746 Einwohner |
1999: 18.460 Einwohner |
2000: 18.238 Einwohner |
2001: 17.870 Einwohner |
Industrie
Selb ist das Zentrum der Porzellanindustrie in Deutschland, die dort aufgrund kleiner und um 1900 schon erschöpfter Kaolinvorkommen nach 1856 entsteht. Die Firmen Hutschenreuther, Rosenthal und Heinrich, jetzt Villeroy & Boch, stellen fast die Hälfte der deutschen Produktion her. Auf diese Weise erklärt sich auch das (inoffizielle) Stadtmotto „Keine Weltstadt, aber weltbekannt“. 1964 bis 1965 entwirft Walter Gropius den Neubau des Werkes Rosenthal am Rothbühl.
Weiterhin befinden sich in der Stadt Betriebe der Automobilzulieferindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus, der technischen Keramik, der Elektrotechnik sowie der Kunststoffverarbeitung.
Sport und Freizeit
Die Umgebung des Fichtelgebirges bietet mehrere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung, wie etwa das Skifahren im Winter auf dem Wartberg oder Kornberg oder der Besuch des Waldbades „Langer Teich“. In der Stadt sind die Hutschenreuther Eissporthalle, das Rosenthal-Theather sowie das Hallenbad zu finden.
Feste und Tradition
Selber Kunstnacht:
Internationale Grenzland Filmtage:
Bürgerfest: Das erste große Stadtfest, das Bürgerfest, findet immer am ersten Samstag im Juni statt. Hier erhalten Selber Vereine und Vereinigungen die Möglichkeit sich im gesamten Innenstadtbereich zu präsentieren. Außerdem findet ein Flohmarkt statt.
Meilerfest: Am Wochenende nach dem Bürgerfest findet auf der Häusellohe das Meilerfest statt.
Wochen des Weißen Goldes:
Wiesenfest: Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist das Selber Wiesenfest, welches jedes Jahr am zweiten Juli-Wochenende auf dem Goldberg stattfindet. Die Ursprünge dieses Heimat- und Kinderfestes gehen ins Jahr 1807 zurück.
Fest der Porzelliner: Erst seit knapp zehn Jahren gibt es das Porzellinerfest mit Europas größtem Porzellanflohmarkt, welches jährlich Anfang August gefeiert wird.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Söhne und Töchter der Stadt
- Richard Rogler (* 1949), Kabarettist
- Peter Schiller (* 29. Juni 1957), ehemaliger Eishockey-Nationalspieler (40 Länderspiele)
- Manfred Ahne (* 2. Juni 1961), ehemaliger Eishockey-Nationalspieler (82 Länderspiele)
- Jörg Hanft (* 24. Februar 1964), ehemaliger Eishockey-Nationalspieler (34 Länderspiele)
- Udo Döhler (* 4. Januar 1967), ehemaliger Eishockey-Nationalspieler (4 Länderspiele)
Und nicht zu vergessen: Selb hat die zweifelhafte Ehre den Big-Brother Gewinner Sascha zu beherbergen.
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Selb
- Eishockey-Verein VER Selb
- Europäisches Industriemuseum für Porzellan
- Homepage der Fachhochschule in Selb
Witze
Arschloch - Selber