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Blindtext

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Blindtext wird Text bezeichnet, den man bei der Gestaltung von Medien verwendet, sofern der eigentliche Text noch nicht vorliegt. Mit Hilfe des Blindtextes kann die Verteilung des Textes auf der Seite sowie die Lesbarkeit der Typografie beurteilt werden. Er besteht aus einer mehr oder minder sinnlosen Folge von Wörtern, oft auch nur aus wortähnlichen Silbenfolgen.

Der Klassiker: Lorem Ipsum

Die Entstehung des lateinisch anmutenden Textes (die meisten Wörter sind tatsächlich Latein, der Text ergibt allerdings keinen Sinn) ist nicht eindeutig belegt. Es hält sich allerdings hartnäckig das Gerücht, der Text sei erstmals im 16. Jahrhundert verwendet worden. In den frühen Jahren des Bleisatzes soll ihn ein unbekannter Buchdrucker für ein Musterbuch verwendet haben. Offenkundig handelt es sich bei Lorem Ipsum um verstümmelte Bruchstücke aus Ciceros Werk De Finibus Bonorum et Malorum [1] (Abschnitte 1.10.32 und 1.10.33). Sie machen den Eindruck, als seien sie in Unkenntnis der Abkürzungstechnik, wie sie im frühen Buchdruck noch üblich war, aus einem Druck abgeschrieben worden:

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quia non numquam eius modi tempora incidunt, ut labore et dolore magnam aliquam
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Populär wurde der Text als er in den 1960er Jahren (in Auszügen) auf Letraset-Bögen verwendet wurde. Später wurden Varianten von Lorem Ipsum auch in verschiedenen DTP-Programmen (z.B. PageMaker) verwendet.

Der lateinische Ursprung und die Sinnlosigkeit von Lorem Ipsum haben den Vorteil, dass der Text nicht die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht und damit von der Gestaltung ablenkt.

Eine gebräuchliche Lorem Ipsum-Variante:

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Es gibt unzählige – auch deutlich längere – Varianten. Mangels belegter Quelle (siehe oben) ist es allerdings nicht möglich, eine davon als Original zu bezeichnen.

Lesbare Alternativen

Auch wenn der ursprüngliche Zweck des Blindtextes eine reine Platzhalter-Funktion war, haben sich zahlreiche lesbare Alternativen entwickelt. Diese, in lebenden Sprachen verfassten Texte, sind meist amüsant zu lesen.

Ein sehr beliebter Blindtext in deutscher Sprache (mittlerweile auch in englisch verfügbar) ist der so genannte PeeWee-Blindtext [2]:

Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen Sie in Buchstabhausen an der Küste des Semantik, eines großen Sprachozeans. [...]

Ein-Satz-Blindtexte: Pangrams

Ein Pangram ist eine spezielle Form des Blindtextes. Es handelt sich dabei um kurze Sätze, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten. Diese eignen sich allerdings nicht für längere Texte, da es durch die ständige Wiederholung zu Mustern im Fließtext kommt.

Gebräuchliche Pangrams:

  • The quick brown fox jumps over the lazy dog.
  • Sylvia wagt quick den Jux bei Pforzheim.
  • Zwölf Boxkämpfer jagten Victor quer über den großen Sylter Deich.