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Varto

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Varto (Türkei)
Varto (Türkei)
Varto ohne Koordinaten
Vartos Lage in der Türkei

Varto (kurdisch Gimgim) ist eine Stadt in der Provinz Muş mit 21.084 Einwohner (Stand 2000). Varto ist gleichzeitig Hauptort des Landkreises Varto. Sie liegt zwischen Erzurum und Muş etwa 80 km südlich von Erzurum zwischen den Bingöl- und den Şerafettinbergen.

Kurmanci und das Zazaki sind in diesem Gebiet die am meisten gesprochenen Muttersprachen. Früher wurde in diesem Gebiet auch Armenisch gesprochen. Viele der Zaza sind Einwanderer aus Tunceli

Varto und liegt in einem für die Gegend typischen wald- und wiesenreichen Tal. Die Bevölkerung besteht aus etwa 11.000 Einwohnern, die hauptsächlich in der Landwirtschaft arbeiten. Die Bezirke, "Baltas" und "Acarkent" sind die größten und wasserreichsten Stadtteile.Die Tänze Cepki, Yare und Memyani kommen ursprünglich aus Varto. Der Bürgermeister aus der Partei DTP ist Demir Çelik.

Name

Varto

  • Der Name Varto stammt wohl vom armenischen Personennamen Vartan (Վարդան). Westarmenisch Vart (վարդ) oder ostarmenisch Vard bedeutet Rose und ist eines der vielen parthischen Lehnwörter im Armenischen. Es ist auch ins Arabische entlehnt worden ('ward ورد').
  • Einige Quellen gehen davon aus, dass das Wort Varto von dem Wort Urartu abstammt.
  • Wiederum andere Quellen sagen, dass diese Region den Namen Varto erhielt, weil diese eine beachtliche Trappen-Population beherbergte. Diese Trappen-Vögel (türk.: toy) waren begehrte Jagdbeute der Seldschuken-Fürsten, die reglmäßig in dieser Region Vogeljagd betrieben und vergnügt „Es gibt Trappen!“ (türk.: „Toy Var!“) ausriefen. Vartoy soll sich im Lauf der Jahre im Volksmund zu Varto entwickelt haben.

Gimgim

Gümgüm (kurdisch Gimgim) ist einer der ältesten Namen für das Zentrum des Landkreises und für den Landkreis selbst. Es gibt einige unterschiedliche Behauptungen in Bezug auf die Herkunft des Namens Gimgim.

  • Einigen Quellen zufolge soll Goskar Baba, Häuptling der Akkoyunlu, mit dem Einzug der Oghusen in diese Region im Jahr 786 dieses Gebiet Gimgim genannt haben. Andere Quellen behaupten auch, dass Gimgim an jenes Geräusch erinnert, welches durch Trommelschläge entsteht. Diese Trommeln wurden anlässlich der Grabbesuche (Pilgerreisen) von Goskar Baba in den 3000 m hohen Bingöl-Bergen geschlagen.
  • Eine andere Vermutung ist die, dass die ehemaligen Vulkane südlich von Varto wegen ihrer Eruptionsgeräusche für den Namen Gimgim verantwortlich sind.

Landkreis

Der Landkreis Varto liegt im Norden der Provinz und grenzt an die Provinzen Erzurum und Bingöl. Es hat eine Fläche von 1418 km² und eine Höhe von 1650 m über NN. Die Sommer sind trocken und heiß, die Winter kalt und schneereich. In der Provinz gibt es drei hohe Berge namentlich Bingöl, Şerafettin und Hanşeref. Der Hanşeref hat einen Kratersee namens Hamurpet. Als Flüsse gibt es Seferek, Bingöl und Goşgar.

Der Landkreis hat eine Einwohnerzahl von 46.178 (Stand 2000).

Geschichte

In der Regel gehen alle Quellen davon aus, dass die Geschichte Vartos mit den Urartäern beginnt. Bei archäologischen Ausgrabungen in Kayalidere wurde eine Halskette gefunden, welche auf die Zeit Urartus datiert wird.Sie belegen auch, dass nach den Urartäern die Meder, Perser, die Parther, die Römer und die Byzantiner sich in dieser Region einander ablösten. Mit der Schlacht von Malazgirt fällt diese Region unter die Herrschaft der Seldschuken. Später stellen die Stämme der Karakoyunlular (Horde der Schwarzen Hammel) und der Akkoyunlular (Horde der Weißen Hammel) Herrschaftsansprüche über diese Region. Einhergehend mit der Schlacht von Tschaldiran im Jahr 1514 fällt Varto unter die Verwaltung der Osmanen. Mit der Gründung der Republik (1923) erhielt Varto mit der Zustimmung des Innenministers und des Parlaments seinen offiziellen Namen und seinen Status als Landkreis.

http://www.radyogimgim.com

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