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Ecopolicyade

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Die Ecopolicyade ist ein bundesweites Projekt, dass als Schülerwettbewerb auf Basis der von Frederic Vester entwickelten PC-Simulation ecopolicy das kybernetische Denken anregen und fördern soll. Von zwei Hauptschullehrern aus Schleswig-Holstein ins Leben gerufen, existiert die ecopolicyade seit 2005 in Schleswig-Holstein und findet im Jahr 2008 erstmalig bundesweit statt. Den ersten Bundessieger soll es somit 2009 geben.

Hintergrund

Bei der rundenbasierten PC-Simulation ecopolicy (erschienen im MCB-Verlag, München) handelt es sich um eine schematische Darstellung komplexer Zusammenhänge in Politik und Gesellschaft. Das graphisch sehr einfach gehaltene Spiel lässt sich in drei unterschiedlichen, fiktiven Ländern durchführen, dem Industrieland Kybernetien, dem Schwellenland Kybinnien und dem Entwicklungsland Kyborien. Gemeinsam haben alle drei Level, dass man die Geschicke seines Landes durch Investition von Aktionspunkten (die Geld, Macht, Personal, Experten und ähnliches repräsentieren sollen) lenkt. Allerdings kann man von den acht Wirkungsbereichen nur vier direkt beeinflussen. Um den angestrebten Paradieszustand zu erreichen, also die mit einem verfeinerten Ampelsystem gekennzeichneten Sektoren alle in den tiefgrünen Bereich zu bringen, hat man maximal 12 Runden Zeit. Es ist jedoch auch möglich, bereits vorher zu gewinnen oder, wenn mindestens ein Bereich ins Dunkelrote gerutscht, durch einen Staatsstreich entmachtet zu werden. Daher muss man immer alle Punkte im Auge behalten und sie im Gleichgewicht halten, da einseitige Investitionen schnell zum Scheitern führen.

Wirkungsbereiche

  • Politik
  • Sanierung direkt beeinflussbar
  • Produktion direkt beeinflussbar
  • Umwelt
  • Aufklärung direkt beeinflussbar
  • Lebensqualität direkt beeinflussbar
  • Bevölkerungswachstum
  • Bevölkerung

Aus den Bereichen Politik, Produktion, Lebensqualität und Bevölkerung errechnen sich die Aktionspunkte für die jeweils nächste Runde.

Die Bereiche wirken sich untereinander mit variabler Stärke aus, so senkt beispielsweise ein extrem geringer Aufklärungswert im Industrieland die Lebensqualität und steigert gleichzeitig die Vermehrungsrate (allerdings senkt eine sehr geringe Lebensqualität diese wieder ein bisschen, ebenso wie eine sehr hohe. Ist die Lebensqualität im mittleren Bereich steigert sie dagegen die Vermehrungsrate.), die wiederum die Bevölkerungszahl ansteigen lässt, was sich bei zu hohen Werten wieder negativ auf die Lebensqualität auswirkt, die ihrerseits negativ auf die Politik wirkt. Dadurch stehen, durch die schlechten Werte in Lebensqualität und Politik möglicherweise in der nächsten Runde weniger Aktionspunkte zur Verfügung, allerdings erhöht die hohe Bevölkerungszahl diesen Wert ein bisschen. Sollte die Aufklärung dagegen im Mittelbereich liegen, steigert sie die Lebensqualität und die Vermehrungsrate. Erst im grünen Bereich sorgt sie für ein Einpendeln des Zuwachses auf ein mittleres Niveau und steigert mit höheren Werten die Lebensqualität auch immer weiter.

Die Startwerte (die sich, nachdem man alle Länder einmal zum Pardieszustand geführt hat, ändern lassen) sind von Land zu Land unterschiedlich, ebenso unterscheiden sich die Wirkungen. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: im Entwicklungsland wirken sich Aufklärungs-Werte im mittleren Bereich extrem negativ auf die Lebensqualität aus, was mit der Ablehnung und dem Kampf gegen Missionierung erklärt wird.

Innerhalb eines Levels kann man sich, weil das Spiel nach einigen Partien keine echten Neuigkeiten mehr bringt, durch Aktivierung von "Good News" und "Bad News", also zufälligen Ereignissen, die negative oder positive Wirkung auf den Zustand einzelner oder mehrerer Bereiche haben, neuen Herausforderungen stellen.

Modus

Alle Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klassen können sich für den Wettbewerb melden, dazu müssen sie lediglich ihre Spielergebnisse aus dem Industrieland Kybernetien und dem Schwellenland Kybinnien übermitteln. Die Software wird allen Schulen vorab zur Verfügung gestellt. Anschließend werden die Anmeldungsbögen ausgewertet und die besten Gruppen werden zum Regionalentscheid geladen. Dort qualifizieren sich aus den meist acht Teams zunächst die Erstplatzierten. Neben diesen Spitzenteams kommen ebenfalls die landesweit besten Zweiten durch, es gibt also eine "LuckyLoser-Regel". Alle Teilnehmer am Reginalentscheid werden mit attraktiven Preisen belohnt. Der Sieger des Entscheids auf Landesebene darf am ab 2009 stattfindenden Bundeswettbewerb teilnehmen, die "Podiumsplatzierten" erhalten Geld- oder Sachpreise. Ein Sonderpreis ist für die aktivste Schule ausgelobt, er wird auf Landesebene vergeben.

Geschichte

Nachdem Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Malente auf Initiative ihrer Lehrer den Kreistag herausgefordert hatten, traten sie am 12. Mai 2004 gegen den Kreistag des Kreises Ostholstein an. Die deutliche Niederlage der Politiker motivierte die Neuntklässler, auch den Landtag heraus zu fordern. Auch diese Hürde wurde genommen und so stand dem Wettstreit gegen Bundestagsabgeordnete am 19.Januar 2005 nicht mehr entgegen. Erneut unterlagen die Politiker, was der Tagesschau und dem kika einen Bericht wert war und so die mediale Präsenz der Schüler, die es ohnehin mit ihrer einmaligen Aktion bereits durch Radio- und Zeitungsberichte in die Öffentlichkeit geschafft hatten, auf ein vorher nicht erhofftes Niveau brachte.

Die Organistoren hatten Feuer gefangen und richteten schon im Sommer des Jahres einen landesweiten Wettbewerb aus, an dem alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8.-10. Klasse teilnehmen konnten. Die Software wurde allen Schulen in Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt. Der Wettbewerb wurde von einigen Sponsoren sowie vom Landtag des Landes Schleswig-Holstein, in Person des Landtagspräsidenten, unterstützt, und fand im Kern im gleichen Modus statt wie heute. Nach den erfolgreichen Austragungen in Schleswig-Holstein expandierte das ecopolicyade-Büro als Koordinator der Wettbewerbe in andere Bundesländer, so gab es 2007 unter anderem Wettbewerbe in Niedersachsen und Berlin, die von örtlichen Prominenten und Politikern unterstützt wurden und unter der Schirmherrschaft von Klaus Wowereit in Berlin und Christian Wulff in Niedersachsen stattfanden.

Wettbewerb 2008

Das Motto des inzwischen von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützten Wettbewerbs lautet in diesem Jahr "Vernetzt denken, Gegenwart meistern, Zukunft gestalten".

Ergebnisse 2008

  • Berlin:
  • Schleswig-Holstein:
Sonderpreis für die aktivste Schule:
  • Niedersachsen: steht noch aus
  • Hamburg: steht noch aus
  • Mecklenburg-Vorpommern: steht noch aus
  • Brandenburg: steht noch aus
  • Nordrhein-Westfalen: steht noch aus
  • Hessen: steht noch aus
  • Sachsen-Anhalt: steht noch aus
  • Sachsen: steht noch aus
  • Thüringen: steht noch aus
  • Baden-Würtemberg: steht noch aus
  • Saarland: steht noch aus
  • Bayern: steht noch aus
  • Rheinland-Pfalz: steht noch aus

Vorbericht zum Kreistags-Wettbewerb

Bericht über Kreistagsauftritt und Ausblick auf Landtags-Herausforderung

Die "Aktion Bundestag" aus dem Archiv der ecopolicyade-Homepage

Website des ecopolicy-Erfinders Frederic Vester