Herbert Krüger
Herbert Krüger (* 14. Dezember 1905 in Krefeld; † 25. April 1989) war ein deutscher Jurist.
Krüger lebte als Kind aufgrund beruflicher Tätigkeit des Vaters (Kaufmann) mehrere Jahre in Moskau. Er studierte Rechtswissenschaften in Köln, Heidelberg und Berlin. Er gehörte dem Corps Rhenania Heidelberg an. Im Jahr 1928 bestand Krüger das Referendarexamen, 1932 das Assessorexamen. 1934 folgte die Promotion in Strafrecht. Im Jahr 1936 habilitierte sich Krüger an der Universität Heidelberg bei Rudolf Smend mit der staatsrechtlichen Arbeit „Recht und Wirklichkeit“.
Krüger war zunächst Lehrbeauftragter, wurde 1937 zum außerordentlichen und 1940 zum ordentlichen Professor an der Universität Heidelberg ernannt. Er gehörte dem Reichsbeirat der Universität an und war Mitglied des Senats. Im Jahr 1941 wurde Krüger ordentlicher Professor an der Reichsuniversität Straßburg und Direktor des Instituts für Politik. Er gehörte seit 1944 dem Führungskreis des NS-Dozentenbundes. Seit August 1939 gehörte er Wehrmacht an.
Nach 1945 war Krüger zunächst Rechtsanwalt und Repetitor in Frankfurt am Main. Seit 1951 war er Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder in Hamburg.
Im Jahr 1955 wurde Krüger zum ordentlichen Professor an der Universität Hamburg ernannt und war Direktor der Forschungsstelle für Völkerrecht (später Institut für Internationale Angelegenheiten). Krüger war auch Vorsitzender des Arbeitskreises „Überseeische Verfassungsvergleichung“. Im Jahr 1968 war Begründer der Zeitschrift „Verfassung und Recht in Übersee“.
Im Jahr 1991 errichtet seine Tochter Gabriele Krüger die Herbert-Krüger-Stiftung zur Förderung der überseeischen Verfassungsvergleichung. Krügers ca. 15.000 Bände umfassende Privatbibliothek schenkte seine Tochter der Universitätsbibliothek Gießen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Der Führer als Wendepunkt des Denkens, 1934
- Führer und Führung, 1935
- Vertrauen als seelische Grundlage der Volksgemeinschaft, 1940 (Kriegsvorträge der Universität Heidelberg)
- Die geistigen Grundlagen des Staates, 1940
- Einheit und Freiheit, 1944
- Allgemeine Staatslehre, 1964 (2. Aufl. 1966)
- Der Corpstudent in der modernen Gesellschaft (Festansprache auf dem Kösener Kongreß 1971), in: DCZ 3/1971, S. 121-131
- Rechtsstaat, Sozialstaat, Staat, 1975
Literatur
- Ernst Klee, Das Personenlexikon zum Dritten Reich, 2003
- Schäfer, Juristische Lehre und Forschung an der Reichsuniversität Straßburg 1941–1944, 1999, S. 82–84 und 248
- Hellmuth Hecker/Knud Krakau/Thomas Oppermann (Hrsg.), Staat, Wirtschaft, Völkergemeinschaft. Ausgewählte Schriften, 1970
- T. Oppermann, Herbert Krüger zum 70. Geburtstag, in: Archiv des öffentlichen Rechts 100, 1975, S. 624–627
- D. Suhr, Nachruf, in: Neue juristische Wochenschrift 40, 1989, S. 2521 f.
- T. Oppermann, Nachruf, in: Archiv des öffentlichen Rechts 115, 1990, S. 311–313
Weblinks
- Vorlage:PND
- http://www.rhenania-heidelberg.de/bedeutende-rhenanen.html - Corps Rhenania
- http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4691/pdf/BA-57-BaderExlibris-2007.pdf - Universitätsbibliothek Gießen
- http://www.zeit.de/1964/40/Endlich-wieder-eine-Staatslehre - Die Zeit
Personendaten | |
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NAME | Krüger, Herbert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 14. Dezember 1905 |
GEBURTSORT | Krefeld |
STERBEDATUM | 25. April 1989 |